Hell Pages (Nintendo Switch) REVIEW
Jahrelang haben wir vom Sommerloch geredet, doch damit ist schon lange Schluss, seit Indie-Entwickler den Gaming-Markt erobert haben. Mit Hell Pages wurde kürzlich das Angebot der Nintendo Switch erweitert. Ich habe die Chance genutzt und mir das Spiel etwas näher angeschaut. Dabei brachte der Titel einige nostalgische Erinnerungen, denn Grafikstil und Musik wurden stark von den Klassikern der 90er Jahre inspiriert.
Was zur Hölle
Hell Pages, das vom kleinen brasilianischen Indie-Studio Medusa Head stammt, ist ein Shoot ‚em up, welches sich auf die seitliche Perspektive besinnt. Als Setting dient ein höllisches Szenario, welches es zu überleben gilt. Das Spielprinzip dazu ist recht überschaubar. Euer Charakter muss sich stetig außer Gefahr begeben und bestenfalls dabei so viele Gegner wie nur möglich in den Exitus reißen. Das heißt, ihr schießt euch den Weg frei oder wechselt die Position, um gekonnt den skurrilen Feinden auszuweichen. Diese entspringen zumeist aus dem rechten Bildschirmrand und sind selbst nicht selten mit Feuerkraft ausgestattet.
Was in der Theorie sehr einfach klingt, braucht in der Praxis schon etwas Übung. Denn selbst mit einem leichten Schwierigkeitsgrad kann ein Treffer gegen euch verheerende Folgen haben. Sofern die Gegner noch aus den linken Arealen ins Geschehen platzen, wird es für eure Spielfigur brenzlich, wenn ihr diese nicht mittels Schuss vom Bildschirm fegt. So muss es euch gelingen, mit ständigen Bewegungen und dauerhafter Feuerkraft so wenig Kontrahenten wie nur möglich über das Display wandern zu lassen.
Sammelsurium
Mit etwas Übung und genügend Motivation schreitet ihr im Level voran und lernt nicht selten einen Endboss kennen. Mit zielgenauen Treffern und guten Reaktionen im Ausweichen solltet ihr das Aufeinandertreffen meistern, was jedoch nicht selten Lebenskraft einfordert. Schließt ihr eine Stage erfolgreich ab, findet ihr euch in einem Shop wieder, in dem ihr mithilfe bestimmter Items eure Lebensenergie auffüllen könnt oder euch ein Extraleben gönnen dürft. Selbst ein Speicherpunkt steht zur Verfügung, der ansonsten nicht automatisch gesetzt wird.
Um die wichtigen Items in Hell Pages erwerben zu können, bedarf es ein paar Münzen, die es wiederum für abgeschossene Monster gibt. Doch auch im Level selbst fliegt der eine oder andere hilfreiche Gegenstand herum, der nicht verschmäht werden sollte, wenn ihr das Ziel habt, das Spiel erfolgreich abzuschließen. Um euch dies aber allgemein etwas zu erleichtern, könnt ihr eure Schusskraft erweitern und auch eine begrenzte Anzahl an Superattacken auslösen, die schnell das komplette Sichtfeld von jedweden Gesocks bereinigen.
Höllische Technik?
Hell Pages versucht in keiner Weise ein Grafikwunder zu sein. Die zweidimensionale Ansicht paart sich mit einem soliden Retrostyle. Die Gegner strotzen weniger vor Ideenreichtum und sind einfach nur zweckmäßig. Die Endbosse sind zeichnerisch schon besser in Szene gesetzt, versuchen aber mit überflüssiger Nacktheit im Kopf verankert zu bleiben. Allgemein wird viel auf eine seichte Erotik gesetzt, die das Spiel jedoch nicht gebraucht hätte. Dennoch erklärt sich mir nicht, warum der Titel eine Altersfreigabe von 18 Jahren erhalten hat. Das Gameplay giert kaum danach, mit übertriebener Gewalt auf sich aufmerksam zu machen. Auch die dargestellte Nacktheit fällt nicht unter dem pornografischen Aspekt.
Das Spiel lässt sich sprachlich nur auf Englisch und Portugiesisch einstellen. Dies reicht aber vollkommen aus, da storytechnisch kein Schwerpunkt gesetzt wurde. Das heißt, ihr könnt euch voll und ganz auf das Gameplay konzentrieren, ohne Angst haben zu müssen, eine tolle Geschichte zu verpassen.
Doch es gibt etwas, das ich an Hell Pages bedingungslos liebe, denn die musikalische Untermalung des Shoot ‚em up-Games ist einfach phänomenal! MIDI-Rock-Stücke dröhnen aus meiner Nintendo Switch und heizen regelrecht an, Jagd auf die Monster und Bestien zu machen. Jedes Level versteht es, mich akustisch zu begeistern. Nur aufgrund der genialen Musikstücke wiederhole ich nach einem Game Over die Stages, um weiterhin den Sound vollends genießen zu können. Eine kleine Hörprobe haben ich mittels Video einfließen lassen.
Hörprobe
Pro & Kontra
- Genialer Sound
- Perfekt für zwischendurch
- Kleiner Preis
- USK 18 Freigabe unverständlich
- Unnötiger Erotikfaktor
- Zu eintönig