Goat Simulator: The GOATY (Nintendo Switch) REVIEW
Habt ihr nicht schon immer davon geträumt, in einem Videospiel eine Ziege zu mimen und ein fiktives Stadtareal zu verwüsten? Dann herzlich Willkommen zum Goat Simulator, der dies nun endlich ermöglicht und alle eure Träume wahr werden lässt. Doch was in erster Linie so lustig klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Geplagt von Langeweile, beschließt unser tierischer Held seiner Herde den Rücken zu kehren und auf große Entdeckungstour zu gehen.
Einige Sekunden nach dem Start des Spiels, findet ihr euch im Hauptmenü wieder, wo ihr euch einen Schauplatz aussuchen könnt, um die verrückte Simulation zu beginnen. Auf vier Beinen und mit aus dem Maul hängender Zunge, erkundet ihr die Straßen, Felder, Häuser und Gärten. Und da wo ihr seid, ist auch die Verwüstung nicht mehr weit, denn die Ziege hat es sich als Aufgabe gestellt, alles in Schutt und Asche zu legen, was ihr im Weg steht. Um diese doch sehr wichtige Lebensaufgabe zu ebnen, steht dem tierischen Protagonisten eine kleine Palette an Funktionen zur Verfügung. Diese werden euch optisch mitsamt auszuführender Steuerung noch vor Spielstart dargelegt.
Ziege auf Abwegen
Ihr rammt alles aus dem Weg, was nicht niet und nagelfest ist und macht auch keinen Halt vor Menschen und Artgenossen. Was sich nicht direkt vor eurem Kopf befindet, kann mit der Zunge anvisiert werden. Dank der Ziegenzunge, seid ihr nun in der Lage, Gegenstände oder Personen hinter euch herziehen und damit noch mehr Unheil zu stiften. Gleichzeitig lässt sich durch dieses Feature, ein Gegenstand von einem Ort zum anderen befördern. Hier übernimmt gleichzeitig die verdrehte und übertriebene Physik, die aber einfach zu so einem skurrilen Spiel gehörten und es noch liebenswerter macht. Dabei ist es auch völlig egal, ob ihr euch von einem Auto erfassen lasst, oder durch die Gegend rollt, zu lachen gibt es immer etwas.
Doch auch wenn der Goat Simulator: The GOATY ganz frei von jedem Sinn und Ziel ist, hat er trotzdem viele Dinge zu bieten. Darunter sind einige Eastereggs, die beispielsweise ein Ufo darbieten und euch in andere Sphären katapultieren. Die Goat Simulation lässt ferner gar Ziegen regnen oder verwandelt euch in ein satanischen Bock. Selbst die Engelsziege und eine Vergrößerung des tierischen Protagonisten ist dem Spiel nicht fremd. Dies bedeutet aber, dass viele Orte und Räume erkundet werden sollten, was ein durchaus spaßiges Unterfangen ist. Darüber hinaus steigert sich dadurch auch der Wiederspielwert und die eigentliche Spielzeit, die allgemein nur wenige Stunden am Stück begeistern kann.
Das Switch-Rundum-sorglos-Paket
Mit der Switch Version erhalten Käufer alle Erweiterungen und Updates, die in den letzten 5 Jahren erschienen sind. Neben dem Hauptspiel Goat Simulator, ist in der Nintendo Version noch Goat MMO Simulator, Goat Simulator: GoatZ, Goat Simulator: Payday und Goat Simulator: Waste of Space enthalten. Viele Gamer werden dort schon die Anspielungen erkennen. Gameplaytechnisch braucht ihr aber keine großen Sprünge erwarten.
Hinzu kommt die Möglichkeit, den Titel auch unterwegs zu spielen. Der Goat Simulator: The GOATY ist einfach das beste Spiel für eine kurze Zugfahrt oder eine kleine Pause. Es wird einfach nichts von euch erwartet, sodass ihr euch einfach virtuell austoben dürft. Natürlich gibt es dank der Erweiterungen schon ein paar Aufgaben zu erfüllen, wie beispielsweise das Finden von Trophäen, der Weg dorthin wird aber auf eher ungewöhnliche Art bestritten.
Gleichzeitig bietet die Nintendo Switch Variante einen Multiplayer, der einen zweiten Spieler einlädt ordentlich Chaos zu verbreiten und auch das Leben einer verrückten Ziege nachzuahmen. Und wenn euch sogar das zu langweilig ist, lasst die Ziege doch einfach in Klassen aufsteigen wie Krieger, Rouge, Zauberer, Jäger und Mikrowelle. Und wer sich Mühe gibt, kann sogar noch Ziegen freischalten, die ggf. sogar noch eine besondere Fähigkeit hat, die ihr euch immer gewünscht habt.
Technik
Technisch ist der Spaß leider nicht ganz so riesengroß, denn das Original hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Ständig begegnen euch die immer gleichen Personen, die ebenso wenig mit einer hohen Anzahl an Details ausgestattet sind. Und auch die Animationen wirken teils lächerlich, doch genau das möchte der Goat Simulator: The GOATY erreichen, der sich an keiner Stelle wirklich ernst nimmt. Trotzdem wäre die Detailarmut und die blassen Texturen an vielen Stellen ausbaufähiger gewesen. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß, was ihr geboten bekommt.
Ebenso verrückt wie das gesamte Spiel zeichnet sich der Sound aus, der immer wieder dasselbe Lied durchlaufen lässt. Wobei dies keinesfalls langweilig ist, denn die skurrilen Töne passen perfekt als optimale Untermalung für den Goat Simulator: The GOATY Eine Sprachausgabe braucht ihr nicht erwarten, doch die wäre auch vollkommen überflüssig. Es wird euch aber die Möglichkeit zuteil, jederzeit ein “mähhhhhh“ zu äußern und so die Simulation noch lustiger wirken zu lassen. Zwar ist diese Funktion genauso frei von jedweden Sinn wie das gesamte Spiel, missen möchte man sich aber auch nicht.
Die Steuerung bedarf einige Einarbeitungszeit, obwohl die Befehle recht übersichtlich sind. Springen, Rennen und Rollen sind gut auf dem Controller oder den JoyCons angeordnet und können mit nur einem Tastendruck ausgeführt werden. Gelegentlich muss die Perspektive nachjustiert werden, was aber bei der Art des Spiels nicht weiter schlimm ist.