Gal Gun: Double Peace REVIEW
Gal Gun: Double Peace aus dem Hause PQube sieht auf den ersten Blick nach einem dieser speziellen japanischen Spiele aus, die sich häufig nur für Genrefans eignen. Bei dem Titel handelt es sich um den zweiten Teil einer Anime Rail Shooter-Reihe. Vor gut einem Jahr erschien der Titel schon exklusiv für Playstation 4 und Playstation Vita und ist nun seit einigen Tagen auch in einer lokalisierten Version (englisch) bei uns im Handel erhältlich. Wir haben uns den Titel einmal genauer angeschaut. Lest das Ergebnis jetzt in unserer Review!
Story
Die Story zu Gal Gun: Double Peace ist ziemlich simpel und auch genauso schnell erklärt. Ganz nach Animeklischees wird man in die Rolle des High School Schülers Hodai versetzt, der durch einen Engel-Lehrling aus Versehen eine zu große Ladung Liebespfeile abbekommen hat. Die Nebenwirkungen dieser Liebesladung sind seine unendlich hohe Attraktivität, durch die sich plötzlich alle weiblichen Mitschülerinnen in ihn verlieben.
Hört sich erstmal nicht zu schlimm an, aber die Überdosis lässt Hodai sein ganzes Liebesglück an einem Tag verlieren und am Folgetag würde sich niemand mehr für den Rest seines Lebens in ihn vergucken. Rettung muss her und deshalb gilt es bis zum Ende dieses einen Tages, die einzig wahre Liebe ausfindig zu machen und für sich zu gewinnen. Doch die Suche stellt sich als nicht ganz so einfach heraus, da man von Horden von liebestollen Mädchen verfolgt wird und es gilt, diese erst mit Pheromon-Schüssen abzuwehren.
Außerdem muss man sich nicht nur der Engel-Lehrling Ekoro, dem Hodai überhaupt erst in dieses Schlamassel zu verdanken hat, herumschlagen, sondern bekommt auch noch Probleme mit einer Dämonin, die sich ebenfalls in der Ausbildung befindet. Nebenher trifft man auch noch auf alte Freunde, die Schwestern Shinobu und Maya, welche sich als Tsundere und Loli herausstellen und das Ganze auch nicht grade einfacher machen. Jedem der sich für Gal Gun: Double Peace interessiert, sollte bewusst sein, dass neben Rail Shooter und Dating-Sim Elementen auch an Erotik (Ecchi) im Spiel nicht gespart wird.
Gameplay
Bei Gal Gun: Double Peace handelt es sich um einen Rail Shooter im Anime Stil. Das wohl bekannteste Beispiel für einen Rail Shooter ist House of the Dead. Der Spieler bewegt sich nicht selbst, sondern ganz automatisch über vorgegebene Wege. Einem wird nur das Zielen in der Ego-Perspektive überlassen und man muss sich die in Horden heranstürmenden Mädchen mit den Pheromon-Schüssen vom Leib halten. Zu Anfang wird einem natürlich die doch relativ einfache Steuerung des Rail Shooters erklärt. Dabei erfährt man ein Schlüsselelement des Spiels, denn die Ziele sind in vier verschiedene erogene Zonen eingeteilt. Eine dieser vier Zonen ist immer der Schwachpunkt des Ziels, jedoch kann die Zone je nach Gegner immer variieren.
Trifft man mit den Pheromon-Schüssen eine dieser bestimmten erogenen Zone, so ist das Mädchen direkt außer Gefecht gesetzt. Die benötigte Anzahl an Schüssen kann sich auch von Ziel zu Ziel ändern. Außerdem kann man seinen Schuss auch durch Längeres gedrückt halten der Feuertaste aufladen und dann einen verstärkten Pheromon-Schuss abgeben, der dann auch Ziele in der Nähe trifft. Mit der Zoom-Funktion kann man außerdem Mädchen die sich hinter Türen oder Büschen verstecken ausfindig machen.
Doch sind die Schüsse nicht die einzige Methode sich zu verteidigen, denn man kann den sogenannten Doki-Doki Modus aktivieren. In diesem Modus kann man ein oder mehrere Ziele aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und dann geschickt berühren, um eine Ekstase-Anzeige zu füllen und den Double Peace beim Ziel auslösen. Durch den Double Peace werden auch alle Mädchen im Umkreis getroffen, also ziemlich hilfreich bei einer großen Horde von Mitschülerinnen.
Man braucht vielleicht ein wenig Übung um den Dreh vollkommen rauszubekommen und um an bestimmten Passagen in den Leveln schnell genug zu reagieren. Gal Gun: Double Peace bietet zwei verschiedene Schwierigkeitsstufen: Anfänger oder Experte. Die Einteilung der Schwierigkeit lässt doch etwas zu wünschen offen und man hätte noch eine Zwischenstufe einbauen können.
Anderenfalls kann man auch durch gezielte Schüsse Bonuspunkte oder Gegenstände, wie zum Beispiel Tagebücher, sammeln. Die Gegenstände sind auch oft ein Nebenziel, die man per Handy vor der Stage erhalten hat. Am Ende eines Levels erhält man alle gesammelten Punkte, die man dann später zu seiner eigenen Wiederbelebung einsetzen kann. Nebenher gibt es auch noch goldenen Federn, mit denen man sich Upgrades wie mehr Feuerkraft am Schulkiosk kaufen kann.
An manchen Stellen kann man Entscheidungen fällen, zum Beispiel über den Weg durch den Level oder über die Wahl des kommenden Schauplatzes. In den Zwischengesprächen kann man außerdem verschiedene Antwortoptionen, ähnlich wie in Spielen aus dem Dating-Sim Genre, auswählen, die dann je nach Antwort die Reaktion des Gesprächspartners ändern. Durch die verschiedenen Entscheidungen, kann man auch mehrere Enden bekommen: ein eher etwas offenes Ende und ein Ende, bei dem man sich für seine wahre Liebe entscheiden kann.
Die verschiedenen Wege geben dem Spiel noch einmal Wiederspielfaktor und man kann bei mehrfachem Durchspielen eine ganz andere Story erhalten. Außerdem haben die einzelnen Spiel-Routen eine eher überschaubare Dauer, so sollte man den Titel für das volle Spielerlebnis den Titel nochmal mit anderen Entscheidungen spielen. Für ein wenig Abwechslung sorgt neben dem Story-Modus auch noch der Score Attack Modus, in welchem man seinen persönlichen Highscore knacken soll. Hier kann man alle freigeschalteten Stages aus der Story spielen.
Grafik und Sound
Der Anime-Stil passt perfekt zu dem Spiel und man hat es auch grafisch sehr gut umgesetzt. Zwar reizt der Titel wohl nicht alle Möglichkeiten der Konsole aus, trotzdem reicht es für den Rail-Shooter. Einzig und allein die Umgebung wirkt an manchen stellen doch etwas detailarm. Durch die sich wiederholenden Elemente wie Büsche und Türen, welche sich durch das ganze Spiel ziehen, wird dieser Effekt auch nochmal vergrößert. Hier wünscht man sich doch ein wenig mehr Vielfalt und Abwechslung.
Die musikalische Untermalung passt gut zu dem Charm von Gal Gun: Double Peace und man könnte den Soundtrack eins zu eins in einem Anime wiederfinden. In den einzelnen Leveln wird man durch die rhythmische Hintergrundmusik ins richtige Shooterfeeling gebracht. Genauso gut wie der Soundtrack sind auch die Soundeffekte getroffen. Von den Geräuschen der Mitschülerinnen bis hin zu den Schüssen passt alles zusammen. Soundtechnisch gibt es an dem Titel nichts zu bemängeln.