Forza Horizon 4 REVIEW
Forza Horizon geht in die bereits vierte Runde und lässt den Acarde Racer diesmal ein komplett neues Gebiet erschließen. Denn nach Amerika, Europa, und Australien, geht es jetzt nach Großbritannien. Das Grundprinzip bleibt gegenüber den Vorgängern identisch und es darf wieder eine fette Party auf dem Horzion Festival gefeiert werden, die aber gleichzeitig ein Ziel einfordert.
Ich kann jetzt schon die einen oder anderen skeptischen Gesichter von euch absolut nachvollziehen, schließlich haben wir hier einen Racer im Review – Einen Arcade Racer um genau zu sein. Im Übrigen, den vierten seiner Art. Was soll man da schon groß erwarten, richtig? Und genau hier setzt der Entwickler Playground Games an. Denn um eben nicht nur den Fuhrpark zu vergrößern und die Landschaft zu wechseln, haben die Damen und Herren im Studio sich so einiges einfallen lassen.
Das Ziel im Blick
Doch zurück auf Anfang. Erst einmal gilt es, sich langsam einen Namen in Forza Horizon 4 aufzubauen, wozu ihr rasante Rennen und Wettbewerbe absolvieren müsst, um ferner ein Netzwerk an Fans für euch zu gewinnen. Dementsprechend nehmt ihr an verschiedenen Veranstaltungen teil, versucht den Radarfallen Höchstwerte zu entlocken und driftet enge Kurven entlang, um auf sich aufmerksam zu machen. Nebenher steht es euch frei, bestimmte Fahrer zu einem Rennen herauszufordern und sie mit eurem Können zu übertrumpfen. Oft seid ihr in Sprint- oder Rundkursrennen unterwegs, die durch Showrennen oder einige Nebenaufgaben, wie zum Beispiel den weitesten Sprung, ergänzt werden. Selbst einige Jobs gibt es auszuführen, wie beispielsweise eine Stuntfahrt für einen Film zu absolvieren, was euch finanziell zu Gute kommt.
Mit jedem Erfolg in Forza Horizon 4 steigt das Ansehen, der Geldbeutel und der Fuhrpark, in den ihr ordentlich investieren dürft. Die Anzahl der Wagen umfasst nun satte 460 Fahrzeuge namhafter Autohersteller, wie beispielsweise Audi, BMW, Subaru, Mercedes Benz, Nissan, Mitubishi, VW, Peugeot, Ford, Aston Martin und viele mehr.
Bastelspaß für alle
Die erworbenen oder gewonnenen Wagen dürfen gerne noch optisch individualisiert werden, was jedem Vehikel eine Persönlichkeit verleiht. Aber auch für die Tuning Fans unter euch gibt es viele Möglichkeiten, um sich auszutoben. Neben dem optischen Aufmotzen, steht nämlich das technisches Tuning ebenfalls zur Verfügung. Bodykits, Spurverbreiterungen, Felgen, Spoiler oder ein neuer Motor sowie neue Auspuffanlagen lassen hier mit vielen Einstellungsmöglichkeiten kaum Wünsche offen.
Zudem gibt es wieder die Scheunenfunde, die tolle Wagen beherbergen, die sofort den Besitzer wechseln, sobald sie gefunden werden. Dazu muss aber erst einmal ein weitläufiges Gebiet erkundet werden, das viele verschiedene Straßenverhältnisse mitbringt und euch gelegentlich mitten durch weniger belebte Landschaften führt.
Neuerungen
Die wohl größte und zumindest optisch offensichtlichste Neuerung, abgesehen vom aktuellen Schauplatz England, sind die Jahreszeiten Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter. Hier durchlaufen ihr gleich zu Beginn ein Tutorial, in dem klar wird, dass sich die Jahreszeiten nicht nur optisch unterscheiden, sondern auch spielerisch ausreichend Abwechslung mitbringen. So schlittern wir im Winter über zugefrorene Seen, im Frühling graben wir uns durch tiefen Matsch bei teils typisch englischem Regnen und im Sommer lassen wir die Sonne den staubtrockene Asphalt erhitzen. Das Horizon Festival geht nun also das ganze Jahr und endet niemals! Die Jahreszeiten dienen hier quasi als „Season“ und beinhalten viele unterschiedliche Rennen und Events mit entsprechenden Belohnungen.
Die Map selbst, welche euch hier das fiktive England bietet, ist dabei ähnlich groß wie zuletzt Australien in Forza Horizon 3. Man kann also schon einige Minuten von „A“ nach „B“ einplanen. Events werden auf der Karte markiert und optional von eurem Navigationssystem „Anna“ in einen Routenplan umgewandelt, welcher euch zum Ziel führt. Wer jedoch fleißig Events abschließt und den Geldbeutel heranwachsen lässt, kann ferner ein schickes Haus kaufen. Dieses dient als Schnellreisepunkt, um nicht jedes Mal vom Festival minutenlang quer über die Karte fahren zu müssen.
Eurem Drivertar dürft ihr des Weiteren ein Gesicht verleihen. Gleich zu Beginn könnt ihr euch einen Charakter aussuchen und ihm im Verlauf unter anderem Kleidung und Accessoires anlegen. Dies ist zwar mehr als Spielerei zu verstehen, kann aber zusätzlich beim Ausstatten motivieren. Ganz neu ist die Idee aber nicht und fand bereits im Vorgänger Anwendung. Dafür hat sich der Umfang der Individualisierung gesteigert, wie der gesamte Umfang von Forza Horizon 4.
Multiplayer
Was wäre aber ein flotter Racer ohne Multiplayer? In Form von Forza Horizon 4 zwar noch immer genial, aber eine Steigerung ist dennoch erstrebenswert. Das Spielerlebnis, welches ihr dadurch steigern könnt, verzichtet jedoch auf einen lokalen Multiplayer. Dies ist ein wenig schade und verspielt etwas potenzial, denn mit Freunden zusammen auf der Couch zu zocken, hat seit jeher Spaß gemacht.
Stattdessen setzt der Arcade-Racer auf einen Online-Multiplayer. Dieser kommt während eurer Reise durch die Open World zum Einsatz. Hier könnt ihr euch mit anderen Spielern treffen und zusammen Rennen fahren und verschiedene Events bestreiten. Ein kleiner Vorteil birgt die Online-Variante zudem, denn ihr erspart euch den Splittscreen.
Technik
Technisch läuft der Titel absolut butterweich. Grafisch hat es uns nach wie vor mit offenen Mündern zurückgelassen. Auf hervorragender und originalgetreuer Grafik, die die Automodelle und ihre Umgebung realistisch wirken lassen, wurde wieder der Schwerpunkt gelegt. Und da wie schon in den Vorgängern, lizenzierte Vehikel namhafter Autohersteller mitmischen, gibt es einiges zu sehen. Alleinig bei Autos wird es aber auch in Forza Horizon 4 nicht bleiben. In nativer 4K-Auflösung und HDR-Modus könnt ihr euch also das Ziel setzen, mit 460 Wagen und weiteren Fortbewegungsmitteln der Horizon-Superstar zu werden. Hübsche Matschpfützen, tolle Landschaften und viele nette Details runden das Gesamtbild ab. Wenngleich die Vorgänger bereits sehr hübsch waren, haben wir hier das Gefühl, noch einmal ein wenige mehr von allem zu bekommen.
Auch beim Sound bleibt nur wenig zum meckern. Mit einigen Radiosendern gibt es während der Fahrt mächtig was auf die Ohren und alternativ dröhnen die Motoren! Hier dürfte es aber ruhig noch etwas mehr bzw. intensiver sein. Bei einigen Fahrzeugen wirkt der Motorensound etwas zu brav. Wer stattdessen eher auf die musikalische Untermalung achtet, kann zwischen flotten Beats, Charts oder klassischen Stücken per Knopfdruck wählen. Selbst eine eigene Playlist lässt sich wieder erstellen.
Mit angepasster und authentischer Steuerung, setzt sich die Lobeshymne für Forza Horizon 4 fort. Das wunderbar umgesetzte Fahrgefühl, welches durch die Jahreszeiten noch mehr Gewichtung bekommt, gibt dem Spiel weitere Tiefe. Schon alleine die Wahl des Vehikels ist entscheidend über die Kurvenlage oder das Gefühl der Beschleunigung. Durch den Rumble-Effekt des Xbox One Controllers kommen die unterschiedlichen Straßenverhältnisse noch mehr in den Fokus. Hier haben die Entwickler von Playground Games wieder eine grandiose Umsetzung geleistet.