Food Wars Vol. 4 REZENSION
Mit der jüngst veröffentlichten vierten Volume von Food Wars endet die erste Staffel des bei uns von Kazé vertriebenen Anime. Erneut müssen sich Soma und seine Freunde in einem Wettbewerb messen und ihr bisher angeeignetes Wissen am Herd in die Tat umsetzen. Ob die letzten sechs Folgen erneut für gute Stimmung sorgen und ob die erste Staffel ein würdiges Finale erhält, erfahrt ihr in unserer Besprechung.
Die Herbstauslese
Die Sommerferien an der Totsuki Akademie stehen kurz bevor. Entsprechend ausgelassen ist die Stimmung bei Soma und seinen Freunden. Allzu viel Zeit zum Faulenzen ist ihnen aber nicht vergönnt, denn Soma und einige seiner Freunde wurden für die sogenannte „Herbstauslese“ nominiert, welche am ersten Tag nach den Ferien stattfindet.
Insgesamt 60 Schüler dürfen an der Vorrunde teilnehmen und ihr ganzes Können unter Beweis stellen und ihr Gericht einer strengen Jury präsentieren. Das diesjährige Thema ist Curry, was zunächst für etwas Verwunderung unter den Schülern sorgt. Natürlich möchte jeder sein Bestes geben, weshalb Soma und die anderen ihre Ferien damit verbringen ein möglichst raffiniertes Rezept auf die Beine zu stellen. Allerdings können sich nur acht Schüler für die Finalrunde qualifizieren. Wer wird es schaffen?
Schmeckt das finale Gericht?
Die letzten sechs Episoden konzentrieren sich voll und ganz auf die „Herbstauslese“ und die am Herd ausgetragene Auseinandersetzung zwischen den Schülern. Zuvor angerissene Nebenplots und mögliche Wendungen werden vorerst beiseitegelegt und machen Platz für den an der Totsuki Akademie so wichtigen Wettbewerb. Zwar gibt es nach wie vor einige Nebenschauplätze, allerdings halten sich diese in Grenzen. Erstaunlich ist dabei vor allem, dass der eigentliche Protagonist Soma ebenfalls etwas in den Hintergrund rückt und nun vermehrt den Nebenfiguren Aufmerksamkeit geschenkt wird. Eine gute Entscheidung, da sich die Nebencharaktere in meinen Augen mittlerweile zu einer der großen Stärken von Food Wars gemausert haben und ihre jeweilige Motivation und Geschichte zum derzeitigen Zeitpunkt spannender sind, als die Haupthandlung um Soma und sein übertriebener, manchmal arrogant wirkender Wille zum Sieg.
Gleichzeitig werden auch einige neue Charaktere, wie etwa der ehemalige Straßenjunge Akira und die auf Gewürze spezialisierte Professorin Jun eingeführt. Beide erhalten ebenfalls genügend Zeit innerhalb der letzten Episoden spendiert und fügen sich gut in die bereits bestehende Charakter-Riege ein.
Als Finale hätte das für die Produktion verantwortliche Studio J.C. Staff keinen besseren Ausklang aus der ersten Staffel finden können. Die Vorrunde der „Herbstauslese“ ist spannend inszeniert und sorgt erneut für gute Unterhaltung. Erfreulicherweise wurde auf einen Cliffhanger verzichtet und trotz der bevorstehenden Endrunde des Wettbewerbs gehe ich nicht mit einem unbefriedigten Gefühl aus den letzten Folgen der ersten Staffel heraus. Dennoch bin ich schon jetzt darauf gespannt, wie es in der zweiten Staffel (die in Japan bereits im Sommer 2016 ausgestrahlt wurde) weitergeht und wer letztlich als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgehen wird.
Leckerschmecker
In Sachen Inszenierung zeigt sich der Anime auf seiner bisherigen Höhe. Die Koch-Szenen sind erneut mit sehr viel Liebe zum Detail inszeniert, vor allem die fertigen Gerichte sind einmal mehr das visuelle Highlight des Anime. Auch ansonsten bleiben die Animationen auf einem gehobenen Niveau und überzeugen hinsichtlich ihrer guten Qualität. Trotz der Fokussierung auf fast nur einen Schauplatz, kommt keinerlei Langeweile auf. Ganz im Gegenteil, denn erneut halten die Episoden ein gutes Gleichgewicht zwischen Humor, Charakterisierung, fulminanten Koch-Szenen und den leichten Erotikeinschlag.
Die mir vorliegende Blu-ray knüpft an die Stärken der bisherigen Volumes an und überzeugt mit einem fantastischen Bild. Das Bild ist gestochen scharf und sauber, Artefakte oder andere Störungen sind nicht auszumachen. Auch die Leistung der deutschen Sprecher ist wieder einmal auf einem hohen Niveau. Die etablierten Sprecher überzeugen dabei ebenso, wie die neuen und erzeugen eine schöne Harmonie unter den Figuren. Einzig mit der Entscheidung für einen bayerisch angehauchten Dialekt konnte ich mich noch nicht so ganz anfreunden. Zwar wird in den entsprechenden Szenen auch im Original ein japanischer Dialekt gesprochen, dennoch hätte man diesen meiner Meinung nach nicht unbedingt übernehmen müssen, da er in der deutschen Fassung schon etwas albern wirkt. Wie gehabt, kann man natürlich zwischen deutscher und japanischer Tonspur wählen.
Ebenfalls wie gehabt, kommt die Blu-ray in einem sehr schicken Digipack daher. In diesem findet sich erneut ein Booklet mit einer kurzen Inhaltsangabe zu den auf dem Silberling enthaltenen Episoden, Kurzinformationen zu den neu eingeführten Charakteren und anderen usw. Auf der Blu-ray selber gibt es keine zusätzlichen Extras zum Anime.
Fazit
Mit der vierten Volume verabschiedet sich Food Wars gelungen aus der ersten Staffel. Obwohl die Endrunde der „Herbstauslese“ erst in der zweiten Staffel stattfinden wird, so gibt es am Ende keinen fiesen Cliffhanger und ein damit einhergehendes Gefühl der Unzufriedenheit. Der Anime schließt erneut an seine bisherigen Stärken an und liefert ein rundes Finale, das auf jeder Ebene fantastisch zu unterhalten weiß. Und auch die Aufbereitung der Blu-ray samt Bild- und Tonqualität lässt erneut keine Wünsche offen. Klasse! Nun können Fans nur hoffen, das die Veröffentlichung der zweiten Staffel in Deutschland nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Immerhin: Kazé hat die zweite Staffel bereits im letzten Jahr lizenziert, womit eine Lokalisation und Veröffentlichung auf dem hiesigen Markt gesichert sein dürfte.