Fallout 3 REVIEW
Mit Fallout hat ein recht ungewöhnliches Rollenspiel die Konsolenwelt und den PC erobert. Und währenddessen man noch die Verkündung des vierten Teiles feiert, sollte auch die Erinnerung an den dritten Ableger nicht verblassen. Fallout 3 war nämlich ein enormer Schritt zum Vorgänger und ließ den Spieler in eine noch komplexere Welt eintauchen, die zudem mit neuen Perspektiven arbeitete. Abseits von Oldschool-Rollenspiel, ging es nun in die Direktansicht des Protagonisten, sozusagen spielt ihr den Helden in der Ego oder Third-Person-Perspektive.
Bestimme deinen Weg
Anders als in anderen Spielen, dürft ihr schon der Geburt eures eigenen Charakters beiwohnen. Sprunghaft durchlebt ihr die wohl wichtigsten Jahres des Hauptprotagonisten, seid bei seinem Geburtstag dabei und erlebt auch die Schulzeit, in der durch einen Test die berufliche Laufbahn entschieden wird. Natürlich unterliegt auch Name und Geschlecht eurer Bestimmung. Und wie soll es anders sein darf euer Beisein auch nicht am aller wichtigsten Tag fehlen, an dem ihr mit einem kleinen Computer am Handgelenk ausgeschmückt werdet, der euch fortan treue Dienste leistet. Später kommt noch ein weiterer Gefährte in Form eines Hundes hinzu. Aber auch Roboter und andere Personen begleiten euch auf euren beschwerlichen Weg, dessen Ziel noch sehr unbestimmt ist und durch viele Entscheidungen positiv oder negativ gelenkt wird.
Das Ganze spielt in einem futuristischen Komplex und eigentlich könnte das Leben so schön sein, doch es kommt zu einigen tragischen Ereignissen, die eure Flucht heraufbeschwören. Doch um diese zu ermöglichen, benötigt es eine Verteidigung, denn so einfach möchte man euch nicht gehen lassen. So könnt ihr per Schusswaffe zur Gegenwehr ansetzen und damit euer eigenes Leben schützen. Ab da an wird das Spiel zu einem Shooter umfunktioniert, der aber auf die Rollenspiel-Elemente dennoch nicht verzichtet. Zwar könnt ihr die Perspektive selbst bestimmen, doch gestaltet sich das Unterfangen aufgrund der Orientierung aus der Ego-Sicht einfacher. Schnell habt ihr euer Ziel erfasst und schon rückt euer kleiner Computer in den Vordergrund, denn dieser berechnet in welchem getroffenen Bereich der größte Schaden zu erwarten ist. In einer Zeitlupen Option bestimmt ihr nun also, wo euer Gegner getroffen werden soll. Doch vernachlässigt dabei nicht eure Deckung, denn selten reicht ein Schuss, um sich dem Gegenüber zu entledigen. Generell sind die Feinde nicht zu unterschätzen, die vom Gesocks, über Mutanten, bis hin zu merkwürdigen Wesen ist alles im Spiel vertreten. Dabei ist die Gewaltdarstellung nicht ohne, weswegen Fallout 3 mit der USK 18 ausgeschrieben ist.
Um besser im Kampf gewappnet zu sein, bekommt ihr im Verlaufe des Spieles immer mehr und vor allem bessere Waffen, die ihr über den Computer am Handgelenk auswechseln könnt. Auch Rüstungsgegenstände aller Art sind auffindbar und leisten euch treue Dienste, wenn ihr einmal in einen Schusshagel geratet. Und auch so gibt es einige wichtige, aber auch unwichtige Items, die der unfreiwillige Held mit sich herumträgt. Um euer Inventar zu füllen, könnt ihr jedwede Gegenstände aufsammeln, auch wenn sie erst als sinnlos erscheinen. Und viel Proviant ist ebenso wichtig, denn ihr durchwandert eine wirklich riesige Welt, die seltsame Schauplätze, schöne Städte oder massig Ruinen darbietet. Dabei sollten selbst die trostlosen Landstriche nicht in ihrer Gefährlichkeit unterschätzt werden, denn schnell geratet ihr an einen Zaun, der mit Radioaktivität gespannt ist. Zu lange in seiner Nähe, steigt die Verseuchung auf euch über.
Zu den Shooter Elemente kommen noch einige Rollenspieleigenschaften hinzu, für die Fallout ebenso bekannt ist. So steigt euer Charakter im Rang auf, wenn ihr euch einer gewisse Anzahl an Gegnern entledigt habt. Das macht ihn robuster in der Abwehr und stärker im Angriff. Und auch die typischen Dialogen mit anderen Bewohnern der riesigen Open-World dürfen keinesfalls fehlen. Dabei fällt aber nicht nur auf, dass ihr die Art und Richtung selbst bestimmen könnt, sondern auch, dass das Spiel sehr dialogbasiert ist. Ihr könnt also aus verschiedenen Antwortmöglichkeiten auswählen, um gewünschte Reaktionen oder bestimmte Antworten hervorzurufen. Ihr dürft in Fallout 3 sogar über ganze Schicksale entscheiden und so beispielsweise eine Atombombe zünden und dies auf sicherer Entfernung beobachten. Oder ihr verweigert euch dieser Tat und bekommt eine eigene Unterkunft gestellt, die fortan euer neues Domizil ist. Generell sind die Freiheiten enorm und können sich nicht nur auf die Story, sondern sogar auf das Ende auswirken.
Technik
Die Grafik ist grandios, wenn man sie aus der Perspektive einer Xbox 360 oder PlayStation 3 sieht. Eine verdammt riesige und ausgearbeitete Welt erwartet den Spieler. Mit feinen Texturen, Menschen die mit Mimik und Gestik überzeugen und vielen kleinen Detailarbeiten, weiß sich Fallout 3 gegen die Konkurrenz zu behaupten. Gerade die Welt hebt sich sehr von den üblichen Spielen ab, denn meistens durchlebt ihr ein Endzeitszenario, das sich aber wahnsinnig echt anfühlt. Zu entdecken gibt es dabei viel und auch der Fernblick scheint grenzenlos zu sein. Somit bietet das Spiel jenen Schliff, der anderen als Beispiel dienen sollte.
Ebenso kann ich für die Steuerung und dem Sound nur positive Worte finden. Zwar muss man sich bei der Steuerung erst einmal zurechtfinden, doch nach einer kleinen Eingewöhnungszeit geht alles locker von der Hand und überfordert euch in den wenigsten Momenten. Der Sound ist ebenso stimmig und spiegelt immer die Atmosphäre wieder, in der man sich gerade befindet. Ob trist, einsam oder gefährlich, die Musikuntermalung passt einfach in jedes Szenario, das in Fallout 3 blitzschnell wechseln kann. Zusätzlich gibt es noch eine gute und üppige deutsche Sprachausgabe, die das Spielgeschehen noch athenischer wirken lässt und somit die Akustik bestmöglich abrundet.
Spiel Bewertung
Fallout 3 REVIEW
Das könnte dir auch gefallen
