F1 23 REVIEW
Auch in diesem Jahr hat Codemasters in Zusammenarbeit mit dem Publisher Electronic Arts mit F1 23 einen erneuten Ableger der Rennsimulation ins Rennen geschickt. Nach dem eher durchwachsenen Vorgänger aus dem letzten Jahr hoffen Fans nun auf eine Kehrtwende und den Kurs Richtung Spitzenplätze. Wir haben uns die Neuerungen genauer angeschaut und beantworten die Frage, ob F1 23 den Weg zurück an die Spitze finden konnte und welche Rückschläge man dabei so alles in Kauf nehmen musste.
F1 23 trifft auf Netflix
Nein, es gibt keinen Grund zur Sorge, dass das Spiel jetzt in irgendeiner Art etwas direkt mit Netflix zu tun hat. Doch wahre Fans der realen Formel 1 werden beim Anspielen des zweiten Teils von „Breaking Point“, dem Story-Modus des Spiels zwangsläufig an die Begleitserie Drive to Survive denken. Denn mit den zahlreichen Interviews in den Einspielern und einer doch teils künstlich aufgebauten Dramaturgie hat „Breaking Point 2“ durchaus das Potenzial auch ein Serien-Hit bei Netflix zu werden.
Aber zurück zum Wesentlichen: Auch in diesem Jahr übernimmt der Spieler wieder einmal größtenteils die Kontrolle über Nachwuchsfahrer Aiden Jackson, der es nun aber mit seinem ehemaligen Rivalen Devon Butler in das neue gegründete, fiktive Team Konnersport verschlagen hat. Anfangs noch einigen Startschwierigkeiten sammelt ihr immer weitere Erfolge mit dem Team und durchlebt sowohl Höhen als auch Tiefen. Und innerhalb der rund sechs bis acht Stunden Spielzeit der 16 Kapitel, erleben wir dann auch einige gute Seiten an Butler, der aus dem vorherigen Story-Modus doch eher der große Antagonist der Reihe schien. Außerdem dürfen wir nebenbei auch noch ein wenig die aufstrebende Karriere von Callie Mayer, welche als erste Frau die Chance hat die Nachwuchsreihe F2 zu gewinnen, die ebenfalls wieder vollständig lizenziert im Spiel enthalten ist.
Das neue Leistungs- und Rufsystem, mit dem wir neue Antwortoptionen in Interviews oder eMails freischalten können, gibt der Story zusätzliche Abwechslung. Schön ist auch, dass die Moderation des Modus, die an die bereits erwähnte Netflix-Doku „Drive to Survive“ angelehnt ist, immer wieder Ereignisse aus der realen Saison 2022 aufgreift, wie zum Beispiel den Rücktritt von Sebastian Vettel aus der Formel 1 oder auch die erste Fahrer-WM von Max Verstappen.
Die Rückkehr der roten Flagge
Nach fast 10 Jahren Abstinenz feiert die rote Flagge in F1 23 endlich ihr heiß gefeiertes Comeback in die Spielereihe. Kurze Regelkunde: Die rote Flagge wird beispielsweise bei einem schweren Unfall oder bei einem zu starkem Regenschauer geschwenkt und das Rennen wird in dieser Runde unterbrochen und alle Fahrer kehren zurück in die Boxengasse. Leider wurde dies in F1 23 nicht ganz so ideal umgesetzt, wie wir uns das als Fans gewünscht hätten. So dürfen wir eben nicht selbstständig in die Box fahren und uns auch nicht wieder zurück in die Startaufstellung stellen. Einzig über den aufploppenden Strategie-Bildschirm dürfen wir uns für neue Reifen sowie eine neue Rennstrategie für den restlichen Rennverlauf entscheiden. Hier wurde leider einiges an Möglichkeiten liegen gelassen, schade.
Neben der roten Flagge gibt es mit der neuen Rennlänge von 35% der Rundenanzahl eine weitere Option, die sich viele Fans bereits in den vergangen Jahren gewünscht haben. Besonders strategisch bietet die neue Rennlänge neue Möglichkeiten, die ihr voll ausschöpfen könnt.
Auch beim Fahrverhalten hat sich in F1 23 so einiges erfreuliches getan. Besonders der Grip der Fahrzeuge in schnelleren Kurven ist nun deutlich verbessert, sodass teils wahllose Dreher der Vergangenheit angehören. Dafür haben wir nun deutlich früher mit abbauenden Reifen zu kämpfen, welche bereits bei ca. 30% Abnutzung spürbare Probleme hinterlassen. Das wirkte auf uns dann doch etwas zu stark und etwas fern der Realität.
Im vergangenen Jahr wurde „F1 Life“ eingeführt. Hier konnte man seine Erfolge und Autosammlungen anderen Spielern und Freunden präsentieren. In diesem Jahr wurde der Modus überarbeitet und erweitert. Er trägt nun den Namen „F1 World“. Hier befindet sich die Zentrale für den Online-Multiplayer. Zur Auswahl stehen freie Online-Lobbys und Ranglisten-Sessions. Außerdem könnt Ihr in der „F1 World“ Rennen gegen die KI-Abbilder eurer Freunde fahren.
Mit jedem Rennen sammelt Ihr Punkte, Geld, Autoteile, Teammitglieder und Aufkleber. Mit diesen könnt Ihr die Leistung Eures Autos in den KI-Rennen verbessern und bestimmte Vorteile freischalten. So könnt Ihr zum Beispiel die Aerodynamik Eures Autos verbessern oder die Abnutzung eurer Reifen für eine bestimmte Zeit reduzieren. Um die Vorteile freizuschalten, müsst Ihr während des Rennens kleinere Herausforderungen meistern, wie zum Beispiel eine fehlerfreie Runde, wie man es aus den freien Training der Karriere bereits kennt.
Technischer Stillstand
Die Überschrift mag auf den ersten Blick ein wenig kritisch klingen, doch im Vergleich zum Vorgänger hat sich in vielen Bereichen nur sehr wenig getan. Zweifelsohne sehen die Fahrzeuge in F1 23 immer noch sehr detailliert aus und auch der Regen sowie die Nachtrennen machen optisch sehr viel her. Doch besonders die Gesichter der Fahrer sehen einfach nicht mehr zeitgemäß aus, dennoch sind die Fahrer der aktuellen Saison gut zu erkennen.
Die KI der Gegner ist weiterhin auf einem ordentlichen Niveau, zieht uns allerdings in einigen Kurven aber auch gerne mal ohne Rücksicht auf Verluste in unser Fahrzeug rein, was gerne mal eine Rückblende zur Folge hat, die es ebenfalls wieder als optionale Funktion ins Spiel geschafft hat.
Pro & Kontra
- Verbessertes Fahrgefühl
- Überzeugendes Story-Modus
- Neue Rennlänge eingefügt
- Rückkehr der roten Flagge
- Technisch kein Fortschritt
- Reifenabnutzung zu stark
Spiel Bewertung
F1 23 REVIEW
Das könnte dir auch gefallen
