F1 2020 (Schumacher-Deluxe-Edition) REVIEW
Als Königsklasse im Motorsport genießt die Formel 1 wahrscheinlich die größte Aufmerksamkeit und bedient dabei ein breitgefächertes Publikum von Jung bis Alt. Als Lizenzprodukt zur aktuellen Weltmeisterschaft, möchte Codemasters die F1 Games für möglichst viele bzw. alle begeisterten Fans zugänglich machen. Die Balance zwischen Arcade und Simulation ist hier nicht immer ganz einfach. Der Hardcore Fan regt sich schon seit Jahren auf, nie eine richtige Formel 1 Simulation zu bekommen. Dem einfachen Formel 1 Fan auf der Couch mit seinem Controller wird das wahrscheinlich weniger stören.
Und genau wie Codemasters, möchten auch wir versuchen, alle Fans zufriedenzustellen. In diesem Review geht es um die Xbox One Version der Michael Schumacher Edition, welche wir hauptsächlich mit dem Controller gespielt haben. Für alle Sim-Racer unter euch, welche einen Simulator Zuhause stehen haben, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt, in einem zusätzlichen Video-Review klären, wie viel Simulation in F1 2020 steckt.
Saison 2020
Die Formel 1 Saison 2020 ist wahrscheinlich die außergewöhnlichste Saison aller Zeiten. Wir haben mittlerweile Anfang Juli und mit erscheinen von F1 2020 sowie diesem Review, haben wir erst ein einziges Rennen gesehen. Mit acht Grand Prix’s ist der Kalender 2020 aktuell nur improvisiert. Von alldem bekommt man aber bei Codemasters F1 2020 nichts mit. Hier habt ihr die Möglichkeit, die komplette ursprünglich geplante 2020er Saison virtuell zu bestreiten. Das beinhaltet beispielsweise die Silberpfeile mit einer silbernen und nicht wie aktuell schwarzen Lackierung, sowie „Rokit“ als Hauptsponsor vom Team Williams. Inwieweit es dazu noch ein Update gibt, wird sich in der Zukunft zeigen.
Hat man das Spiel einmal gestartet, bekommt man ein optisch neues, aber dennoch vertrautes Menü mit allen seinen Funktionen, wie auch schon bei den Vorgängern spendiert. Doch aufgepasst! Zwei entscheidende Neuerungen warten in F1 2020 auf euch, welche ihr sofort im Menü sehen werdet.
My Team Modus
Zum einen wäre da der „My Team“ Modus. Dieser erweitert in gewisser Art und Weise den klassischen Karrieremodus, welcher trotzdem nach wie vor im Spiel enthalten ist. Wie der Name „My Team“ es schon verrät, geht es hier um mein, bzw. euer eigenes Formel 1 Team. Die Findung vom Team Logo, eurem Teamkollegen, sämtlichen Sponsorenverträgen, diversen Lackierungen sowie die Entwicklung der Fahrzeuge, umfassen einige eurer Aufgaben in der Modi. Und die Rennen bestreitet ihr selbstverständlich nach wie vor selbst. Dem Karrieremodus hat man zusätzlich einen kleinen Manager Modus spendiert, der eine willkommene Abwechslung ist.
Das euer Bolide nicht gleich von Beginn an so dominant wie ein Mercedes ist, wird recht schnell deutlich. Hier steht die mühsame Entwicklung wirklich im Vordergrund. Auch wurde die Inszenierung schön umgesetzt. Formel 1 Fahrer im Simulator, Mechaniker und Ingenieure die das Fahrzeug weiterentwickeln oder auch Personal, welches im Büro sitzt, die Detailverliebtheit ist Codemasters wirklich gelungen.
Splitscreen Modus
Die zweite Veränderung, welche euch im Menü auffallen wird, ist beim Multiplayer der „Splitscreen“ Modus. Und „ja“, dieser ist grundsätzlich wirklich eine schöne Neuerung, welcher nach Jahren sein Comeback feiert. Haben mein Bruder und ich uns zuletzt immer im „Zeitfahren“ duelliert, so können wir nun auch endlich ohne Internet und Online Mitgliedschaften wieder Rennen gegeneinander fahren – ganz bequem nebeneinander.
Nun gut, technisch merkt man hier schon, dass die fast sieben Jahre alten Konsolen an ihre Grenzen kommen. Optisch gibt es im Splitscreen ein Downgrade. Gefühlt gehen sowohl die Auflösung als auch die Details herunter, um die FPS halten zu können und das gelingt ihnen zumindest auch. Nichtsdestotrotz hatten wir im Splitscreen eine Menge Spaß und einige heiße Duelle unter Teamkollegen. Da gewinnt auch die Hoffnung an Fahrt, diesen Modus für kommende Ableger beizubehalten.
F1 2020 vs. F1 2019
Grundsätzlich hat sich technisch nicht wirklich viel zum Vorgänger F1 2019 geändert. Rein Subjektiv betrachtet hatten wir das Gefühl, der Reifenverschleiß sieht optisch auf den Gummis etwas realistischer aus und die Fahrzeuge hören sich auch etwas kräftiger an.
Neben dem neuen Splitscreen und My Team Modus findet ihr alle anderen gewohnten Features im Menü. Die normale Karriere, eine eigene Meisterschaft, ein einzelner Grand Prix oder Zeitfahren stehen hier zur Verfügung. Selbstverständlich könnt ihr auch Online gegen bis zu 19 weiteren Gegnern antreten.
Die 2020er Boliden sind genau wie ihre realen Vorbilder etwas schneller als die 2019er Variationen. Mit dem Gamepad fühlten sich die Fahrzeuge etwas direkter an und kleben besonders in den schnellen Kurven mehr auf dem Asphalt ,als es in F1 2019 der Fall war. Somit gelang mir auf Anhieb gleich auf dem RedBull Ring eine Persönliche Bestzeit. In F1 2019 kam ich nie unter 1:05,9! In F1 2020 liege ich jetzt schon bei 1:04,8!
Weitere Neuerungen
Während der letzten Monate, gab es den besonderen Umstand, dass Sim-Racing in den Fokus der Rennfahrer rückte. Bei den offiziellen #VirtualGrandPrix haben unter anderem Charles Leclerc, Lando Norris oder auch George Russel von Zuhause aus F1 2019 gezockt. Das ist deshalb so interessant, da gerade Formel 1 Fahrer hier und da konstruktive Kritik geübt haben, wie man es in Zukunft besser und realistischer machen könnte. So wurde unter anderem das „ERS“ System (Energy Recovery System / Energierückgewinnungssystem) vereinfacht. Nun gibt es keine fünf Stufen mehr, sondern nur noch drei. Dies entspreche mehr der Realität und wahlweise könnt ihr das „ERS“ manuell oder automatisch steuern.
Des Weiteren werden jetzt die Reifentemperaturen und der Reifendruck im Inneren der Gummis simuliert! Damit verbunden ist nun ebenfalls der Reifenverschleiß. Inwieweit sich der Simulationsaspekt am Ende auf das Fahren im Simulator ohne Fahrhilfen auswirkt, werden wir, wie bereits zu Beginn des Reviews erwähnt, zu einem späteren Zeitpunkt in einem weiteren Video-Review testen.
Ebenfalls ein neues und wie ich finde sinnvolles Feature ist die Möglichkeit, vor jedem Rennen einen Fahrstil zu wählen. Habt ihr Erfahrung in Rennspielen, könnt ihr „Standard“ wählen und habt die volle Anpassungsmöglichkeit bei den Fahrhilfen und dem Schwierigkeitsgrad. „Anfänger“ hingegen brauchen sich nicht durch eine Flut von Einstellungen kämpfen und können sich in Ruhe mit dem Spiel vertraut machen. Hier greift man den neuen Spielern noch mehr unter die Arme und gewinnt Sympatien.
Schumacher-Deluxe-Edition
Neben allen 20 Fahrern der aktuellen Saison, gibt es auch wieder einige klassische Fahrzeuge. Die absoluten Highlights in diesem Jahr bekommt ihr mir der „Schumacher-Deluxe-Edition“. Hier könnt ihr zum Beispiel den Jordan von 1991 steuern, mit dem M. Schumacher Platz 7 im Qualifying von Spa erreicht hat, später dann leider nach 700 Metern im Rennen mit einer defekten Kupplung ausschied. Des Weiteren stehen uns aber auch die Weltmeister Boliden von Benetton Ford aus dem Jahr 1994 und der Benetton Renault aus dem Jahr 1995 zur Verfügung. Mit dem Ferrari F1-2000 hat Schumacher dann endlich den Titel nach 21 Jahren wieder nach Maranello geholt. Wer die Geschichte von Schumacher erleben möchte, darf dies mit dieser besonderen Edition gerne tun. Der Aufpreis von weiteren 10 Euro sollte in dem Falls verschmerzbar sein.
Optisch ist die Edition natürlich mit der Standard-Version identisch. Die detailreiche Wagen auf wunderschön gestaltenden Strecken bekommen Fans präsentiert. Störend wirken hier nur die gelegentlich nachladende Texturen, die ich nach all der Erfahrung von Codemasters für einen vermeidbaren Fehler halte. Als kleine Entschädigung gibt es vor anstehenden Rennen deutsche Kommentare von Heiko Waßer, den Fans bekannt sein sollte. Dieser war auch schon die begleitende Stimme für die vorherigen Ableger und durfte erneut ein paar neue, aber wenige Sätze für F1 2020 einsprechen.
Video-Review
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- My Team Modus inkl. Vielfalt bzgl. eines Mangers
- Splitscreen Modus (lokaler MP)
- Neue Features wie ERS & Reifendruck
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- Downgrade im Splitscreen Modus
- gelegentlich nachladende Texturen
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Pro & Kontra
- My Team Modus inkl. Vielfalt bzgl. eines Mangers
- Splitscreen Modus (lokaler MP)
- Neue Features wie ERS & Reifendruck
- Downgrade im Splitscreen Modus
- gelegentlich nachladende Texturen