Edna & Harvey: The Breakout Anniversary Edition REVIEW
Das Spiel Edna bricht aus feiert nun bereits den 12. Jahrestag mit einer Neuveröffentlichung für PlayStation 4, Xbox One sowie Nintendo Switch und erhält zugleich dieselbe Frischzellenkur wie die Steam-Version von 2019. Hinter dem Titel, der 2008 von Daedalic Entertainment entwickelt wurde, steckt ein Point&Click-Adventure. Als Edna & Harvey: The Breakout Anniversary Edition umbenannt, schlüpft ihr in die Rolle von Edna, sowie Plüschhase Harvey und versucht einer Irrenanstalt zu entkommen. Und das wird wie von Daedalic Entertainment gewohnt, ein kniffliges wie humorvolles Unterfangen.
Genie und Wahnsinn
In den ersten Spielminuten findet ihr euch als Edna in der Irrenanstalt wieder. Ohne Anhaltspunkte drauf, wie dies passieren konnte, könnt ihr euch umsehen und evtl. nützliche Gegenstände ins Inventar aufnehmen. Auffällig ist gleich, dass sie einen Plüschhasen in der Hand hält, der nicht nur auf den Namen Harvey hört, sondern sogar auf seine Ansprache reagiert. Nun gut, scheinbar hat Edna, die nun schon seit über 10 Jahren eingesperrt ist, eine kleine Schizophrenie vorzuweisen. Diese erscheint aber als ganz praktisch, denn Harvey hat wertvolle Tipps auf Lager. Und die werden dringend benötigt, da Edna davon überzeugt ist, genug Zeit in den gepolsterten Räumlichkeiten verbracht zu haben. Zurecht, wie sich noch herausstellen wird.
Das Spiel besteht also nicht aus dem Ziel, lustige Dialoge mit dem Plüschhasen zu führen, sondern aus der Irrenanstalt zu entkommen. Das heißt zuerst, alle Möglichkeiten abchecken und erste Dialoge führen, um auf die Lösung zu kommen. Ihr wählt verschiedene Textpassagen aus, die nach und nach den Fluchtweg hervortun. Dabei wird es aber auch sehr skurril, denn wer hätte gedacht, dass es einen abgebissenen Fußnagel braucht, um Schrauben des Gitters einer Klimaanlage zu lösen.
Schizophrene Zeitreise
Doch bevor es soweit ist, geht es auf eine andere Weise in neue Örtlichkeiten. Harvey sorgt dafür, dass sich Edna in ihrer Vergangenheit wiederfindet. Dies erfolgt über ihre Erinnerungen, die alte Talente wieder in den Fokus stellen soll. So probiert die junge Edna sich viel aus, bis die Lösung deutlich vor Augen liegt.
In der Vergangenheit wird es euch zudem ermöglicht, die Rolle von Harvey, der ja eigentlich nur ein Plüschtier ist, zu übernehmen. Ihr guckt euch die Räumlichkeiten an, beobachtet Situationen und teilt Edna alles mit, egal ob relevant oder nicht. Hier tritt insbesondere der Humor des Spiels in den Vordergrund, der euch nicht selten ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird.
Selbstverständlich kann der Fundus nicht in die Gegenwart mitgenommen werden, was die Anwendungsgebiete glücklicherweise einschränkt. Dinge die ihr wiederum in der Gegenwart einsackt, können ebenfalls nur in dieser angewendet werden, was alles etwas überschaubarer macht. Allgemein ist in Edna & Harvey: The Breakout Anniversary Edition vieles zu entdecken und ihr führt sogar Interaktionen mit einem Gehirn im Glas, welches weniger vom seltsamen Duo angetan ist. Und wenn ihr denkt, dies wäre schon skurril, dann wartet erst einmal auf die anderen Bewohner im Irrenhaus.
Logik und andere Hindernisse
Ein Point&Click-Adventure lebt natürlich von seinen logischen Kombinationen und Interaktionen. Nicht immer ist es aber einfach, gleich den korrekten Weg einzuschlagen. Ihr werdet selten drumherum kommen, alles auszutesten und auch Harvey in die Anwendungen einzubeziehen. Dadurch wird das Spiel zwar sehr gestreckt, viele lustige Momente aber ebenfalls geebnet.
Leider ist es über Konsole nicht immer angenehm, Gegenstände aus dem Inventar zu entnehmen und mit dem gewünschten Bereich zu kombinieren. Alle interaktiven Punkte sind zwar deutlich hervorgehoben, können jedoch nicht direkt anvisiert werden. Stattdessen müsst ihr Punkt für Punkt abklappern, bis ihr die gewünschte Stelle erreicht habt. in diesem Moment vermisse ich die Steuerung via Maus enorm. Warum zumindest nicht bei der Nintendo Switch genutzt wurde, den Touchscreen als aktives Steuerelement zu nutzen, erschließt sich mir nicht.
Technik
In der originalen Version war „Edna bricht aus“ etwas schlicht in der Farbvielfalt gehalten. Daedalics Klassiker wurde mit dem Jubiläum aber neu gezeichnet und von Grund auf mit neuen Farben und Schattierungen gesättigt. Die Charaktermodelle erscheinen in neuem Glanz und wirken gleichzeitig etwas zeitgemäßer. Wer dennoch den Charme des Originals vermisst, kann gerne auf die alte Optik switchen und die Geschichte im Stil von 2008 genießen.
Die neue Optik wird von der originalen Tonspur begleitet. Das heißt, an der deutschen Lokalisation wurde nicht geschraubt. Dies ist aber auch in keinem Moment vonnöten gewesen, denn gerade die Dialoge mit Harvey, sowie den anderen Bewohnern der Irrenanstalt, erfrischen selbst im Jahre 2020 mit grandiosen Humor. Man merkt, dass sich bei jeder Figur Gedanken gemacht wurde, ihr eine individuelle Note in der akustischen Darbietung zu verleihen. Ich selbst bemerke zudem, dass ich nicht in Ungeduld verfalle, Gespräche zu überspringen. Lediglich die musikalische Untermalung rückt in die Bedeutungslosigkeit.
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- Schräger Humor
- Originale Grafik optional anwählbar
- Tolle Figuren
- Witzige Dialoge
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- Es dauert gelegentlich, bis man auf die Lösung kommt
- Steuerung etwas mühselig
- Keine Nutzung des Touchscreens bei der Nintendo Switch
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Pro & Kontra
- Schräger Humor
- Originale Grafik optional anwählbar
- Tolle Figuren
- Witzige Dialoge
- Es dauert gelegentlich, bis man auf die Lösung kommt
- Steuerung etwas mühselig
- Keine Nutzung des Touchscreens bei der Nintendo Switch