EA SPORTS UFC 5 REVIEW
Blut, Schweiß und Tränen. Was sich auf den ersten Blick wie die wichtigsten Zutaten eines guten Hollywood-Films anhört, gehört auch zu den Grundzutaten des neuen Teils der UFC-Videospielreihe. Die Rede ist von EA SPORTS UFC 5, das vor kurzem das Licht der Videospielwelt erblickte und einmal mehr mit realistischer Grafik und knallharten Kämpfen lockt. Versprochen werden noch realistischere Kämpfe, ein interessanter und spannender Karrieremodus und eine Grafik, die man so noch nie gesehen hat. Doch kann UFC 5 all diese Versprechen halten und in unserem Test überzeugen, oder sind die verlockenden Marketingaussagen nur heiße Luft und man hält am Ende nur eine leicht verbesserte Version von UFC 4 in den Händen?! All das und noch viel mehr erfahrt ihr wie immer in unserem Test zum Sportspektakel aus dem Hause EA.
Karrieremodus mit Schattenseiten
Wenden wir uns doch direkt dem Herzstück von UFC 5 zu, dem Karrieremodus. Heutzutage ist für Sportspiele nicht nur ein unterhaltsamer Onlinemodus wichtig, sondern auch ein Karrieremodus der die Spieler fesseln und mitreißen kann. Viele Spieler haben keine Lust, online gegen andere Mitstreiter zu spielen, sondern möchten lieber einen ansprechenden Karrieremodus nutzen, um die Sportsimulation zu genießen.
Wie bei jeder Karriere fangen wir natürlich ganz unten an. Bevor es losgeht, können wir einen eigenen Charakter erstellen oder einen der vielen spielbaren Figuren auswählen. Dann geht es auch schon los und man findet sich in einem Hinterhof wieder, wo man gleich die Fäuste sprechen lassen muss. Hat man diesen Kampf gemeistert, nimmt die Story etwas Fahrt auf und man lernt seinen persönlichen Coach kennen, der einem dann auch gleich ein kleines Tutorial anbietet, um die grundlegende Steuerung von EA SPORTS UFC 5 zu erlernen.
Natürlich ist es unser Ziel, Champion zu werden und mit jedem Match kommen wir diesem Ziel einen Schritt näher. Die Karriere ist sehr strukturiert aufgebaut und so nimmt man Angebote für neue Kämpfe an, entwickelt sich und seinen Charakter in kleinen Trainingsminispielen weiter, versucht in den sozialen Medien mitzuhalten, um nicht den Anschluss zu verlieren und trifft sich ab und zu mit UFC-Legenden, um neue Moves zu lernen, die man dann in den zahlreichen Kämpfen einsetzen kann.
Wie bereits erwähnt ist die Karriere sehr strukturiert und es gibt keine wirklichen Ereignisse in der Geschichte. Es gibt keine emotionalen Momente, die den Charakter prägen oder einen Anreiz geben, Champion zu werden. Es wirkt eher wie eine typische oberflächliche 0815-Geschichte. Dies kann leider nicht lange motivieren und so stellt sich schnell Langeweile im Karrieremodus ein, da es gefühlt immer das gleiche Prozedere ist. Der Titel hätte das Potenzial gehabt, mit geifernden Rivalitäten, einen ordentlichen Schuss an Dramatik und einer echten Geschichte, in die man sich hineinversetzen kann, richtig durchzustarten.
Der Spaß beginnt im Online-Modus
Aber natürlich gibt es bei UFC 5 nicht nur Offline-Optionen, auch online kann man sich ins Octagon wagen und versuchen, Spieler aus aller Welt herauszufordern. Und eines vorweg, diese Modi machen deutlich mehr Spaß als der Karrieremodus und sorgen für ständige Abwechslung im Kampfgeschehen.
Zum einen hat man die Möglichkeit, eine Online-Karriere zu absolvieren, die weitaus abwechslungsreicher erscheint als die Offline-Variante. Dies liegt wohl in den meisten Fällen daran, dass man gegen echte Mitspieler kämpft und sich jeder Kampf intensiver und emotionaler anfühlt als in der Offline-Karriere. Trainingskämpfe zur Entwicklung des eigenen Charakters gibt es hier nicht, aber die Kämpfe gegen andere Spieler sind wichtig für die Entwicklung des eigenen Charakters.
Neben der Karriere gibt es noch den Fight Week Modus. Dieser ist an die echte UFC angelehnt. Hier werden aktuelle Kämpfe nachgespielt und man muss entsprechende Challenges bestreiten. In diesen sind bestimmte Dinge vorgegeben, die den Kampf erschweren oder euch vor neue Herausforderungen stellen. Wenn ihr diese Herausforderung gemeistert habt, erhaltet ihr entsprechende Belohnungen. Diese Challenges werden regelmäßig aktualisiert, sodass es nie langweilig wird. Abwechslung ist also vollends garantiert. Wie bereits erwähnt, der Online-Modus bietet im Vergleich zur Karriere sehr viel Abwechslung und die Kämpfe wirken viel intensiver und emotionaler.
Eine Vielzahl an Kämpfern & beeindruckende Präsentation
Wie alle großen Titel von EA profitiert auch EA SPORTS UFC 5 von der bewährten Frostbite-Engine. Das Spiel sieht richtig gut aus und die Kämpfe wirken sehr realistisch. Tolle Lichteffekte, authentische Einzüge und emotionale Kommentatoren bilden die Basis der neuen UFC. Leider gab es manchmal ein paar lustige Grafikfehler, die sehr komische Verrenkungen der Kämpfer zeigten. Auch kleinere Bugs und gelegentliche Clippingfehler waren in der Testsession vorhanden. Ein Patch sollte das aber mit Leichtigkeit regeln.
Besonders beeindruckend sind die Verletzungen, die sich die Kämpfer in den Matches zuziehen oder direkt während der Kämpfe erleiden. Trifft man bestimmte Stellen mehrmals oder mit einem heftigen Schlag, entstehen sofort Platzwunden und der Boden unter den Charakteren verfärbt sich mit der Zeit durch das aus den Wunden austretende Blut. Auch Schwellungen oder blaue Flecken sind gut zu erkennen. Man merkt der Sportsimulation direkt an, wenn man kurz davor ist, auf die Bretter geschickt zu werden. Die Musik wird dumpfer und alles fühlt sich an, als wäre man in Watte gepackt. Das ist sehr authentisch und realistisch in der Darbietung.
Trotzdem ist es sehr merkwürdig, dass die Schiedsrichter erst sehr spät ins Geschehen eingreifen. Man muss seinen Gegner mehrmals auf die Bretter schicken, bevor die Runde vorzeitig beendet wird. Hier hätte ich mir persönlich etwas mehr Realismus gewünscht. Erwähnenswert ist jedoch, dass die Schiedsrichter sofort eingreifen und den Kampf beenden, sobald eine Figur eine sehr schwere Verletzung erlitten hat. Kurzum, man kann seinen Gegner also nicht zu Kleinholz verarbeiten.
Die Steuerung ist wie schon im Vorgänger sehr komplex und reicht vom normalen Standkampf bis hin zu intensiven Bodenkämpfen. An dieser Stelle sollte man sich auf jeden Fall das Tutorial ansehen und nutzen, da man sonst schnell den Überblick verliert. Gerade neue Spieler fühlen sich am Anfang mit der Steuerung überfordert. In diesem Fall hilft jedoch leider nur üben, üben und nochmals üben. Aber hey, es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Der Roster von EA SPORTS UFC 5 ist sehr umfangreich und man kann aus vielen bekannten Kämpfern seinen Favoriten auswählen. Dabei sind männliche und weibliche Stars, wie unter anderem Holly Holm, Miesha Tate, Colby Covington, Jamahal Hill. Sean Strickland, Jon Jones und viel andere mehr verfügbar. Neben den bekannten Kämpfern aus der UFC, die in verschiedene Gewichtsklassen eingeteilt sind, kann man sich auch einen Charakter aus den sogenannten Legenden aussuchen. Hier sind sogar bekannte Kämpfer wie Mike Tyson oder Muhammad Ali mit von der Partie. Tolle Atmosphäre, realistische Kämpfe und eine sehr große Auswahl an Kämpfern sorgen für viel Abwechslung und können interessierte Spieler sehr lange an den Bildschirm fesseln.
Pro & Kontra
- Tolle Grafik & bombastische Präsentation
- Große Auswahl an Kämpfern
- Möglichkeit sich seinen eigenen Kämpfer zu erstellen
- Abwechslungsreiche Online-Modi
- Realistisches Schadensmodell bei den Kämpfern
- Gelungener aber abwechslungsarmer Karrieremodus
- Ringrichter lassen die Kämpfe oft zu lange laufen
- KI-Kämpfe können nicht mit dem Online Modus mithalten
- Steuerung für Neueinsteiger am Anfang etwas überfordernd