EA SPORTS Madden NFL 25 REVIEW
EA Sports College Football 25 das große Comeback der College-Reihe gelungen ist, steht Ende August bereits der Release des neuen Madden-Ablegers an. Mit Madden NFL 25 hat EA Sports nun den neuesten Teil der Football-Simulation veröffentlicht. Wir haben die Gelegenheit genutzt und haben uns sofort auf den Platz gestürzt. Was wir dabei so alles erlebt haben, das erfahrt ihr wie gewohnt in unserem Test zum Spiel.
Upgrade für den Franchise-Modus
Zahlreiche Madden-Spieler legen besonders zu Beginn des Spiels erst einmal Hand an den Karriere-Modus, dem sogenannten Franchise-Mode. Hier übernehmen wir, entweder offline und solo oder online mit anderen Spielern, die Kontrolle über eines der 32 NFL-Teams und führen die Franchise zu bestmöglichem Erfolg. In den letzten Jahren hat sich hier nur spärlich etwas getan, doch in diesem Jahr hat sich einiges getan. Zunächst fällt sofort das übersichtlichere Hauptmenü auf, das uns nun wichtige Statistiken sofort auf einen Blick liefert. Hier werden besonders Statistik-Freunde ihre Freude mit haben.
Aber auch in der Saison-Vorbereitung hat sich etwas getan, genauer gesagt beim NFL-Draft, an dem zukünftige Stars der NFL den Sprung in die größte Football-Liga der Welt schaffen. Bereits während der regulären Saison haben wir die Möglichkeit, die besten Talente zu sichten. Sobald der Draft dann allerdings begonnen hat, gibt das Draft Board einen Überblick, welche Spieler für unser Team interessant sind und an welcher Position sie gepickt werden könnten. Hier haben wir dadurch nun einen besseren Überblick über die laufenden Runden und welche Spieler bereits vom Board gegangen sind. Die Informationen über die einzelnen Spieler sind sehr umfangreich. Hat man sich für einen Spieler entschieden, wird direkt (wie in der Realität von den Medien) bewertet, ob es ein guter Pick war oder nicht. In netten Zwischensequenzen sieht man, wie der Spieler zu Hause den Anruf vom Team bekommt oder wie er beim Draft von NFL-Commissioner Roger Goodell persönlich auf die Bühne geholt wird und das Trikot überreicht bekommt. Alles in allem ist der Draft sehr gelungen. Wer Spaß daran hat, tief in die Materie einzutauchen, kann durchaus einen ganzen Abend mit dem Draft verbringen.
Während der Saison gibt es in EA SPORTS Madden NFL 25 nun immer wieder Zwischensequenzen, die uns dabei helfen können, unser Team weiterzuentwickeln. So führen wir Gespräche mit Spielern oder werden von der Presse zu kommenden Spielen oder der laufenden Saison interviewt. Über 70 neue, dynamische Handlungsstränge sollen dafür sorgen, dass die NFL-Stars auf das reagieren, was wir als General Manager sagen und entscheiden. Zumindest in den ersten Stunden hat man tatsächlich das Gefühl, mit dem eigenen Team immer wieder etwas Neues zu erleben.
Krachende Tacklings
In Sachen Gameplay haben die Entwickler ebenfalls an einigen Stellschrauben gedreht. So wurde das allgemeine Tempo erfreulicherweise ein wenig reduziert, was dem Spielspaß absolut zu Gute kommt. So lassen sich unsere Spieler noch genauer durch die gegnerischen Verteidiger steuern und wir sind selbst mit langsameren Spielern nicht mehr so ganz chancenlos. Dazu trägt auch das neue Balancing- und Recovery-System des Ballträgers bei. Damit kann der ballführende Spieler Tackles durchbrechen und anschließend weiterlaufen – im besten Fall bis in die Endzone. Laut dem Entwickler EA Sports werden sogar Geschwindigkeit, Muskelkraft und Spielerbewertungen in die Zweikämpfe einbezogen, um ein realistisches Ergebnis zu erzielen. Welche Berechnungen dem Spielverlauf zugrunde liegen, ist für den normalen Spieler nicht nachvollziehbar. Doch schon nach wenigen Spielminuten lässt sich feststellen, dass sich Madden NFL 25 tatsächlich mehr wie echter Football anfühlt: Ballträger durchbrechen Tackles, Quarterbacks befreien sich aus einem fast sicheren Sack und bringen den Ball doch noch an den Mann. Auch die Ballphysik wirkt realistischer. So kann es schon mal vorkommen, dass ein Spieler den Ball zunächst nicht fängt, ihn dann aber beim Nachfassen fängt und weiterläuft.
Als Verteidiger kann EA SPORTS Madden NFL 25 hingegen sehr schnell für einige nervige Frustmomente sorgen. Egal wie gut mit unserem Verteidiger performen, sobald die KI-Mitspieler wieder ihre Aussetzer haben, werden die Spieler der Offense zahlreiche Yards Raumgewinn erzielen und unser Team bekommt viele Punkte gegen sich. Und selbst wenn wir den gegnerischen Quarterback mit unserem PassRush unter Druck setzen, so gelingt diesem noch sehr oft der nahezu perfekte Wurf, den wir einfach nicht verteidigt bekommen. Mit der FieldSENSE- oder Boom-Technologie sollen Zweikämpfe jedoch besser kontrolliert werden können. Wenn man einen Verteidiger kontrolliert und den Hit Stick genau in die Richtung des Gegners und im richtigen Moment betätigt, kann man ein hartes Tackling ausführen. Diese Momente sorgen dann doch immer wieder für schöne Momente in der sonst doch anspruchsvollen Defense.
Optisch spielt EA SPORTS Madden NFL 25 ähnlich wie bereits der Vorgänger auf einem sehr hohen Niveau. Die Stars der Liga wie Patrick Mahomes, Christian McCaffrey und Co. sehen ihren Vorbildern sehr ähnlich, viele Spieler sind sehr gut wiederzuerkennen. Nach längerer Spieldauer können wir sogar Schweißperlen am Körper der einzelnen Charaktere erkennen, was im gesamten sehr authentisch wirkt.
Bei den Kommentatoren hingegen bekommen wir mit dem sehr beliebten Ex-NFL-Star Greg Olsen (ehemaliger Tight End der Carolina Panthers) und Mike Tirico ein sehr interessantes neues Duo am Kommentatorenpult. Mit dem zweiten neuen Duo Kate Scott und Brock Huard ist nun auch erstmals eine Frau als Sprecherin in der Madden-Reihe enthalten. Doch leider bleiben uns weiterhin deutsche Kommentatoren wie beispielsweise in der beliebten Fußball-Simulation verwehrt. Auch auf deutsche Texte in den Menüs wird weiterhin verzichtet, was besonders für Neulinge in der Reihe für einigen Ärger sorgen könnte. Hier sollten die Entwickler die hohe Beliebtheit des Sports in Deutschland berücksichtigen und mehr auf die deutschen Spieler eingehen.
Pro & Kontra
- Reduzierte Geschwindigkeit sorgt für besseres Gameplay
- Franchise-Modus mit sinnvollen Neuerungen
- Neues Kommentatoren-Duo überzeugt
- Defense dank KI-Mitspieler sehr anspruchsvoll
- Wie jedes Jahr fehlende deutsche Sprachausgabe