Duck Tales Remastered REVIEW
Zu meiner Kindheit waren Trickfilme noch von Hand gezeichnet und hatten oftmals bekannte Comic-Stars als Vorlage. Es war die Zeit, als Disney seinen tierischen Helden eigene Abenteuer schenkte, die im Fernseher flimmerten und die zugehörigen Songs sich im Kopf manifestierten. In denselben Jahren wurden auch die passenden Videospieladaptionen immer populärer und gaben hauptsächlich den Konsolen von Nintendo die Spielflut, die heutzutage leider ausbleibt. Einer dieser Titel, der mich an jene Tage erinnert, ist DuckTales, welches sich an die Abenteuer aus Entenhausen orientiert und Dagobert Duck in den Mittelpunkt stellt.
Seinerzeit ein absoluter Hit auf dem NES von Nintendo, geriet der Titel jedoch immer weiter in Vergessenheit. Doch Capcom nahm sich Duck Tales an und schuf ein Remastered, welches sich zwar am Original des Jahres 1989 orientierte, trotzdem komplett überarbeitet wurde und neue Elemente bieten sollte. Jene Vorhaben gelang auch und so dürfen wir uns seit 2013 an der Neuauflage ergötzen, die spielerisch mehr als nur einen Trumpf zu bieten hat. Doch nun im Detail, warum man dieses Game nicht verpassen sollte.
Abseits von Entenhausen
Noch in der Einleitung werdet ihr damit betraut, eure Neffen zu erretten. Und damit sind Tick, Trick und Track nicht zum letzten Male in der Zwickmühle, denn die drei Knaben scheinen gerade auf die Panzerknacker als optimales Druckmittel zu fungieren. Mit seinem Gehstock ausgestattet, macht sich Onkel Dagobert auf, die Junges zu befreien, um schnell wieder in heimische Gefilde einzukehren. Jedoch beginnt nach der geglückten Rettungsaction erst das richtige Abenteuer, denn fünf besonders wertvolle Schätze sind auf dem Globus verteilt und möchten in Dagoberts Besitz übergehen.
Neben Transsylvania, Amazonas, Himalayas und Afrika, geht es gar auf dem Mond, um die Reichtümer des Erpels anzuhäufen. Und zu entdecken gibt es weit aus mehr, als den erwünschten Schatz, denn überall sind Diamanten versteckt, die auf dem ersten Blick nicht sichtbar sind. Kommt ihr zufällig an einer dieser Stellen vorbei, trumpft das Prachtstück vor eurem Auge auf und kann eingesammelt werden. Gleichzeitig wächst eine Skala heran, die eure gesammelten Schätze in Dollar umrechnet.
Es könnte natürlich alles so einfach sein und der Geldspeicher im heimischen Entenhausen bis aufs äußerste ausgereizt werden, wären da nicht die Feinde, die in allen Formen und Variationen auftreten. Ob weiße niedliche Häschen, Fledermäuse, Entenskelette oder Geister, jedwede Wesen versuchen sich euch in den Weg zu stellen. Zudem gibt es genügend Fallen in den 2D-Leveln, die in allen Richtungen ausgebaut sind. Das heißt, ihr könnt je nach linearer Struktur nach oben, unten, links oder rechts wandern, um alle Geheimnisse zu entdecken und auch die letzte Falle auszuspähen. Gleichzeitig werdet ihr evtl. noch versteckte Gänge finden, die weitere Schätze beherbergen oder gar ein Herz für eure Lebensskala bereitstellen.
Wie in den Meisten Jump n‘ Run Games, erwartet euch noch vor Beendigung des aktuellen Levels ein Bossgegner, der mehr als nur einen stupiden Kopfsprung abverlangt. Und da sind wir auch schon beim Schwerpunkt des Spieles, denn DuckTales Remastered punktet hauptsächlich durch das Geschick des Spielers. Mithilfe des Gehstocks, auf den Dagobert Duck nicht verzichten kann, springt er in ungeahnte Höhen und überwindet dadurch viele Hindernisse. Ebenso lassen sich Gegner austricksen und Attacken abwenden. Gleichzeitig kann der gierige Erpel dank des Stockes Steine auf die Gegner schleudern und so den Weg freilegen.
Technik
Die simplen aber trotzdem spaßigen Gameplay-Momente werden durch eine optimale Technik untermauert. Die Remastered Version von Duck Tales hat nicht grundlos den Namenszusatz erhalten und beeindruckt in erster Linie mit schönen sowie flüssigen Animationen. Schnell wird ein glaubhaft klargemacht, dass das Spiel von echten Fans geschaffen wurde. Ohne den Charme des Originales zu verlieren, gibt es wundervoll überarbeitete Schauplätze, dessen Hintergründe nicht nur farbenfroh sind, sondern auch mit Bewegungen an Glaubhaftigkeit zugewinnen.
Der nun detaillierten Optik fehlt selbstverständlich auch ein optimaler Sound. Die uns zu Beginn noch präsentierten Retroklänge weichen schnell einer vielschichtigen Akustik. Ferner gab man den bekannten Enten auch Stimmen, die sie in jeder Situation nutzen. Die Sprachausgabe, die zwar komplett in Englisch gehalten ist, zeichnet sich als Wohltat für die Ohren und erinnert an die deutschen Synchronsprecher, die mit ähnlicher Stimmlage die Trickfilme vertont haben.
Letztlich bleiben wir beim sehr kurzweiligen aber dennoch guten Jump n‘ Run der Steuerung ein paar Worte schuldig. Dem Klassiker des NES von Nintendo reichten seinerzeit nur zwei Feuertasten aus. Um dem Original treu zu bleiben, hat man die Kommandos wieder nur auf zwei Tasten verteilt, die in mehreren Kombinationen, einige nette Moves bieten. So bockschwer wie in Kindertagen ist die DuckTales Remastered Version aber nicht mehr und kann durch eine Bestimmung des Schwierigkeitsgrades an eigene Belange angepasst werden.