Dragonball Z: Extreme Butoden REVIEW

Der Nintendo 3DS deckt wirklich viele Genre ab und kann dadurch für einiges an Abwechslung bei den Spielern sorgen. Dennoch sind die Beat’em ups ein wenig knapper vertreten, obwohl Spiele wie Super Street Fighter IV und Dead or Alive Dimensions zeigen, dass es funktionieren kann. Nun kehrt das Anime Dragonball Z mit einer neuen Spieleadaption zurück und versucht auch sein Glück, mit einem Kampfspiel auf dem Handhelden von Nintendo zu punkten. Dass dabei natürlich die Möglichkeiten aus der üppigen Anime-Vorlage genutzt werden, versteht sich wie von selbst.

 

Kamehameha

Die Meisten, die diese Rezension lesen, werden sicherlich schon die ein oder andere Folge Dragonball gesehen haben. Selbstverständlich bedient sich Publisher Bandai Namco an den Geschichten von Son Goku, Vegeta, Piccolo, Cell und all den anderen. Im Gegensatz zu Dragonball Z: Xenoverse, bleibt das Beat’em up mit dem Namen Dragonball Z: Extreme Butoden aber in 2D gehalten und orientiert sich lieber an bekannten IPs wie Street Fighter 2.

Selbstverständlich orientiert sich der Umfang des neusten Dragonball Prüglers aber an gängige Kapazitäten und bieten viele Möglichkeiten, die jedoch allesamt ähnlich aufgebaut sind. Die beiden Optionen mit der meisten Gewichtung sind die Z-Story und der Abenteuermodus. Hier sind die Kämpfe in Geschichten gehüllt, die durch Dialoge vorgetragen werden. In der Z-Story, die sich an die Animeserie orientiert, spielt ihr verschiedene Szenarien durch, die in mehrere Kapitel unterteilt sind, wie unter anderem Dragon-Team, Son-Goku-Saga, Piccolo-Saga oder auch der Bösewicht Trupp. Nun heißt es, mit einem vorgegebenen Kämpfer, die eine angesetzte Runde des Kampfes siegreich zu beenden. Gelegentlich ist auch ein weiterer Kämpfer mit von der Partie, der bequem per Touchscreen ausgewechselt werden kann. Die Matches selbst können teilweise beidseitig mit bis zu drei Charakteren ausgestattet werden, was ordentlich Schwung in das Beat’em up bringt. Zudem bieten einige Kämpfe die Option, einen Helfer herbeizurufen, der sich kurzzeitig dem Kontrahenten widmet und ihm bei einem Treffer wichtige Lebensenergie vom Balken abzieht.

Recht ähnlich verläuft das Szenario auch im Abenteuermodus, der eine alternative Erzählung vorträgt und euch bei der Auswahl der Charaktere nicht weiter einschränkt. Nun dürft ihr gleich alle drei möglichen Felder mit Kämpfern füllen, die nach diversen Dialogen wieder in das Match starten. Der große Unterschied zur Z-Story ist jedoch nicht die Freiheit bei der Auswahl an Spielfiguren, sondern der sich immer weiter steigernde Schwierigkeitsgrad. So ist die Erzählung von „westliche Hauptstadt“, ohne weitere Probleme erfolgreich zu beenden, währenddessen ihr euch bei „Kaiohins Welt“ fast schon die Zähne ausbeißt und immer wieder mit Niederlagen rechnen müsst, sofern ihr nicht ein paar spezielle Combos auf Lager habt.

 

 

Gut kopiert ist halb gewonnen

Da gerade das Wort Combo gefallen ist – natürlich bietet DragonBall Z: Extreme Butoden eine Vielzahl von Attacken, die weit über die obligatorischen Kick und Punch Angriffe hinausgehen. Jeder einzelne Kämpfer ist mit besonderen Moves ausgestattet, die nicht nur in der Ferne greifen, wie beispielsweise der berüchtigte Feuerball von Son Goku, der durch ein Kamehameha eingeläutet wird, sondern auch tolle Nahkampf-Attacken. Dass man sich hier ein wenig vom Primus Street Fighter abgeschaut hat, lässt sich bei einigen Animationen kaum leugnen. Dennoch baut DragonBall Z: Extreme Butoden die Möglichkeiten aus und setzt beispielsweise den Kampf auch in der Luft fort. Hinzu gesellt sich die Möglichkeit, gegnerische Superattacken auszukontern und so selbst einen Angriff zu starten, der euch vielleicht sogar zum Sieg verhilft.

Und ohne wirklich viel auszutesten, wird dem Beat’em up Veteranen schnell ein spezieller Angriff gelingen, der den weiteren Spielspaß enorm ausgestaltet. Leider findet sich hier aber auch ein Manko, denn im Pausenfenster gibt es leider keine Übersicht zu den Moves und dessen Tastenkombinationen.

Die Entwickler haben es aber dabei nicht belassen, jeden Kämpfer mit einigen netten Moves auszustatten, die sehr individuell daherkommen und auch Unterschiede machen, ob ihr einen Charakter in seiner normalen Form oder beispielsweise als Super Saiyajin spielt. Auch das Gewicht und die Agilität spielt eine wichtige Rolle in Dragonball Z: Extreme Butoden. So sind die kleineren Kämpfer Kid Boo, Gotenks und Freezer sehr schnell in ihren Angriffen, haben aber keine gute Abwehr und erleiden bei einem Treffer größere Verluste der Lebensenergie. Spielfiguren wie Nappa, Cell oder Broly sind hingegen stämmiger, können aber nicht jedem flinken Angriff schnell genug ausweichen. Somit werden also die verschiedenen Vor- wie auch Nachteile der einzelnen Kämpfer bestmöglich gegenübergestellt, sodass der Anreiz, jede Figur gespielt zu haben, enorm ausstaffiert wird.

 

Noch mehr Möglichkeiten

Im Allgemeinen ist die Spielzeit nicht unbedingt groß und so seid ihr mit der Z-Story binnen drei Stunden durch. Noch kurzatmiger ist der Abenteuermodus, der aber nach dem Durchspielen die Option Extrem-Wettkampf freischaltet. Zudem befinden sich noch Kampfmodus, Versus-Modus und Quest-Modus im Spiel. Letzteres ist aber nur für den StreetPass gedacht, bei dem Gildenkarten angesehen, erstellt und auch getauscht werden können. Der richtige Multiplayer ist hingegen im Versus-Modus versteckt, jedoch nur lokal spielbar.

Wer seine Zeit im Kampfmodus vertreiben mag, darf jede Entscheidung komplett alleine treffen, denn hier handelt es sich um ein freies Spiel. Ihr bestimmt eure drei Kämpfer ohne Einschränkungen und legt auch die gegnerische Seite fest, was sich perfekt zum Üben eignet. Ebenso dürft ihr auch das Gebiet bestimmen, welche natürlich auch der Anime-Vorlage nachempfunden sind.

 

Technik

Die Entscheidung Dragonball Z: Extreme Butoden in der zweidimensionalen Optik zu halten, gibt dem Spiel einen wahren Retrocharme. Insbesondere diejenigen, die schon vor Jahren dem Beat’em up Genre verfallen sind, werden hier ihre helle Freude haben. Und dies liegt nicht nur an der gelungenen Kampfmechanik, sondern auch an der Darstellung der Charaktere und der zugehörigen Umgebung. Zwar muss man fairerweise zugeben, dass die Schauplätze weniger mit Leben gefüllt sind, dafür schaffen es aber die Figuren selbst, den nötigen Hauch von Authentizität dem Titel zu verleihen. Dies kommt auch dadurch zustande, da sie wirken als wären sie gezeichnet, was sich in den Dialog-Sequenzen fortsetzt. Doch ganz ohne ein wenig Kritik geht es dann doch nicht, denn der 3D-Tiefeneffekt stellt sich im Spiel als nahezu unnütz heraus. Dies liegt keinesfalls am Genre, sondern an der Einbringung, die kaum einen Unterschied präsentiert und mehr auf die Zwischensequenzen ausweicht. Wer im Kampf selbst dennoch nicht auf den 3D-Tiefeneffekt verzichten mag, wird aufgrund der geringen Einbringung auch keine Nachteile erfahren, wenn im Eifer des Gefechts der Blickwinkel nicht mehr ganz optimal ist.

Soundtechnisch bleibt das Kampfspiel auch dem Anime treu und versucht sich erst gar nicht an neuen Variationen. Doch neben den passenden Musikstücken, die jedes Match bereichern, sind auch die japanischen Originalstimmen zu hören, die schon gelegentlich für Belustigung sorgen. Japanische Sprachkenntnisse benötigt ihr nun aber nicht, denn Dragonball Z: Extreme Butoden ist mit deutschen Bildschirmtexten versehen worden, sodass ihr den Erzählungen immer folgen könnt. Die verschiedenen Angriffe werden ebenso in einer besonderen Akustik hervorgehoben, sodass das Beat’em up optimal auf den Handhelden von Nintendo verfrachtet wurde.

Die Steuerung kann simpel wie auch fordernd sein und richtet sich demnach nicht nur an Anfänger. Hauptsächlich ist der Schwierigkeitsgrad recht human gehalten, sodass gerade das Durchspielen der Z-Story niemanden Schwierigkeiten bereiten sollte. Wer sich stattdessen in den Abenteuermodus stürzt, muss schon einige Angriffs-Variationen mehr mitbringen, die in einer wahren Combo-Schlacht münden. Zwar gelingen einige spezielle Angriffe ganz ohne Vorkenntnisse, doch mit ein wenig Üben können wahre Feuerwerke auf den oberen Bildschirm gezaubert werden. Dazu empfiehlt sich die bevorzugte Verwendung des Steuerkreuzes, mit denen die Befehle einfach flüssiger und vor allem genauer vonstattengehen.

 

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Spiel Bewertung
Singleplayer
78
79
Okay
80
Multiplayer

FAZIT

Vorab wurde mir viel Kritik zu dem Spiel vorgetragen, die ich so einfach nicht nachvollziehen kann. Dragonball Z: Extreme Butoden ist ein wirklich gelungener 2D-Prügler, der dank Unlock-Codes seinen Kader sogar noch steigern kann und dadurch für einen ordentlichen Langzeitspaß sorgt. Zwar erwartet den Käufer kein Wunderwerk der Technik, doch insbesondere die Fans der Anime-Vorlage werden optimal bedient und die Kämpfe sind zudem noch in Geschichten gepackt. Das Spiel appelliert aber auch an diejenigen, die sich nicht als Fans bezeichnen, dennoch aber ein tolles Beat'em up Erlebnis für unterwegs haben möchten.

- Von  Rena

Nintendo 3DS

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