Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs REVIEW
Bereits vor einigen Jahren ergab sich für mich die Chance, in die Welt von Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs einzutauchen. Seinerzeit auf der PlayStation 2 verankert, darf das JRPG nun erneut Spieler von sich begeistern. Diesmal dürfen sich die Besitzer des Nintendo 2DS/3DS freuen und das Abenteuer mit einigen neuen Features erleben.
Eine Reise ins Ungewisse
Alles beginnt in eine recht friedlichen Welt, in der ein Mann nach mehr Macht giert. Es ist der Hofnarr aus dem wunderschönen Ort Trodain, der mithilfe eines magischen Zepters das komplette Königreich mitsamt seinen Bewohnern verzaubert. Der König wird zu einem grünen Gnom, währenddessen die Prinzessin in ein holdes, weißes Ross verwandelt wird. Zusammen mit einem Helden, macht sich das Dreiergespann auf, den Übeltäter aufzusuchen, um den Zauber zu brechen.
So folgt ihr dem bösen Bub, der mit der Verbreitung von Angst und Schrecken seine Wege entlangzieht. Also Waffen in die Hand und hinterher. Doch noch seid ihr zu schwach und daher müsst ihr eure Charaktere erst einmal stärken. So begeht ihr die riesige und vor allem nahezu offene Welt auf der Suche nach Gegner. Steht ihr und eure Begleiter plötzlich bis zu fünf Monstern gegenüber, beginnt der taktische Part, denn hierbei handelt es sich um ein Rollenspiel, dessen Schlachten rundenbasiert ausgetragen werden. Das bedeutet, ihr legt gut überlegt fest, ob ihr mit Waffen, Zauber oder einem anderen Hilfsmittel Jagd auf eure Gegner machen möchtet. Ist dies für eure Charaktere ausgewählt und ausgeführt, übernimmt euer Gegenüber den nächsten Zug. Dabei gibt es auch keine bestimmte Reihenfolge. Sozusagen kann euer Gegner den ersten Zug übernehmen, was bedeutet, dass eure Protagonisten genügend an Lebensenergie und Stärke innehaben sollten. Wird es euch jedoch zu gefährlich, dürft ihr natürlich die Flucht vor den Gegnern als Spielzug anwählen.
Übersteht ihr einige Schlachten erfolgreich, wird dies zeitnah mit einem Stufenanstieg belohnt und die Attribute der Truppe steigen unter anderem in Angriff, Abwehr, Schnelligkeit sowie Intelligenz. Später kommen noch weitere Zauber hinzu und sogar Talentpunkte dürfen optimal verteilt werden, um euch weitere Vorteile zu verschaffen. Mit den benannten Talentpunkten könnt ihr beispielsweise spezifische Angriffe mit bestimmten Waffen erlernen. Vergebt ihr zum Beispiel Punkte für eine Lanze und führt diese auch mit euch, kommen ganz neue Attacken hinzu, die gegenüber Gegner besonders hilfreich werden können. Doch auch die Zauber sind interessant und hilfreich. Mit dem richtigen Stufenanstieg erhaltet ihr nicht nur Heil-, sondern auch Angriffszauber für euren Protagonisten und ihre Begleiter. Um eure Helden aber gegen wirklich gefährliche Monster zu wappnen, ist es immer vom Vorteil, einige Fässer zu zerstören, da deren Innenleben manchmal wichtige Utensilien oder Gold beherbergen. Mit einigen Kräutern könnt ihr ebenso eure Vitalität dauerhaft steigern.
Mit Pack und Sack
Doch alle diese Möglichkeiten sind unnütz, wenn die Ausrüstung sich zu schwach ausgestaltet. Daher sollte gelegentlich ein Händler aufgesucht und dessen Angebot studiert werden. Die zur Verfügung stehenden Artikel umfassen zumeist Waffen, Kräuter, Rüstungen, Schilde und vieles mehr. Überflüssiges Zeug könnt ihr gleich wieder zu Geld machen, von dem man sowieso nie genug in einem JRPG wie diesem haben kann. Denn auch wenn euer Team weiter wächst, werden einige Gegner so gefährlich, dass schon gelegentlich ein Kamerad den Exitus erleidet. Zieht ihr einen Sarg hinterher, bedeutet dies für euch, wieder in die Stadt zurückzukehren und eine Kirche aufsuchen. Hier dürfen eure Freunde nicht nur wiederbelebt werden, auch die Beichte speichert euren Fortschritt ab. In der 3DS Version von Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs fehlt es aber glücklicherweise an keiner Schnellspeicher-Funktion mehr. Somit verlagert sich der Fokus der Kirch auf das Wesentliche und der ständige Weg zur Stadt kann eingedämmt werden. Für Flüche oder andere Tipps fühlt sich die besuchte Kirche jedoch weiterhin verantwortlich. Etwas Kleingeld solltet ihr bei der möglichen Inanspruchnahme immer mitführen.
Um die Kräfte aufzutanken, dürft ihr jederzeit in Hotels nächtigen und gelegentlich sogar merkwürdige Dinge beobachten. Seit ihr wieder fit genug und die Vorräte auf ein gewünschte Maß aufgefüllt, geht es weiter mit einem klaren Ziel vor Augen. Dabei trefft ihr auf immer weitere Recken, die ebenso eine Rechnung mit dem Hofnarr offen haben und euch Grund dessen tapfer zur Seite stehen möchten. In der 3DS Version von Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs sind inhaltlich sogar zwei weitere Charaktere beigefügt worden, wie die Rote Elster und der Monsterzähmer Morrie, die beide für ordentlich Stimmung sorgen. Doch auch wenn euer Team heranwächst, werden die Gegner euch weiterhin mit fortlaufender Reise ebenbürtig bleiben und mit einigen Tricks und mächtigen Angriffen aufwarten. Wer die Kämpfe aber erfolgreich beendet, darf sich auf so manch tollen Gegenstand freuen, der als Belohnung winkt.
Hokus Pokus
Nun könnte man die überflüssigen Sachen im Inventar zwar verkaufen, um sein Geldbeutel wiederum aufzufrischen, doch im Verlaufe des Spieles bekommt ihr einen merkwürdigen Kessel gestellt, mit dem ihr tolle Sachen zaubern dürft, wenn ihr die richtigen Gegenstände hineinlegt. Rezepte für dieses Unterfangen finden sich hingegen in diversen Bücherregalen. Um wiederum an Bücherregale zu gelangen, müsst ihr öfter einmal Hausfriedensbruch begehen. Doch die Bewohner der Häuser lassen sich davon nicht stören und schauen sogar noch zu, wenn ihr die Schränke ausräumt. Und wenn ihr dann schon auf einen unangekündigten Besuch seid, dürft ihr natürlich kleinere Gespräche führen, die gelegentlich mit wichtigen Informationen verbunden sind.
Ist euer Inventar voll und die Helden schwach, liegt euch sicher der Sinn nach einer Rückreise zur nächsten Kirche oder einem kuscheligen Hotel. Die Anreise könnt ihr mit dem passenden Gegenstand sogar verkürzen, außer ihr seid gerade in einer Höhle oder einem Gebäude zugange. Ist dies der Fall, solltet ihr euch nicht darauf verlassen und müsst leider einen beschwerlichen Weg zu Fuß antreten.
Aber nicht nur tapfere Recken versuchen dem Unheil entgegenzuwirken, auch ein kleines mausähnliches Wesen stellt sich als wahrer Segen heraus. Entdeckt ihr ein Mauseloch, ist es euch möglich, euren kleinen Begleiter in die Spur zu schicken und wichtige Dinge auszukundschaften. Mit ein wenig Käse im Inventar, bereitet ihr dem kleinen Racker sogar noch eine Freude.
Aus alt mach neu
Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs bietet wie anfänglich erwähnt, gegenüber dem PlayStation 2 Original einige Optimierungen und Zugaben. Neben den beiden zusätzlichen Charakteren und der Schnellspeicherfunktion darf man sich auf weitere kleine Erweiterungen freuen. So schafft es ein kompletter Dungeon inklusive knackigen Bossgegner in das mobile Rollenspiel. Zudem gibt es sogar ein alternatives Ende, was entdeckt werden möchte.
Ebenso wenig mag die recycelte Variante nicht auf einen Fotomodus verzichten, wie er derzeit in einigen Titeln verbaut wurde. Das heißt, ihr dürft die tollsten Momente manuell festhalten und teilweise noch mit Verzierungen und Rahmen aller Art schmücken. So bleibt euch die Reise immer in guter Erinnerung. Das die auf dem 3DS umgesetzte Funktion weit weg von Vorbildern wie Final Fantasy XV entfernt ist, versteht sich dabei aber von selbst.
Technik
Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs ist ein toll animiertes Game, welches optisch dem Original in nichts nachsteht. Gerade die Detailreiche der Landschaften und Städten sticht gegenüber anderen Gerne-Vertretern auf der mobilen Nintendo Konsole besonders positiv hervor. Zu der tollen und durchaus sehenswerten Welt, gesellen sich noch wundervolle Charaktere hinzu. Egal ob die Helden oder die Gegner, das Design der Figuren kann sich sehen lassen und erinnert anteilig an diverse Animes – allem voran Dragon Ball. Da hinter den Figuren kein Geringerer als Akira Toriama steckt, der auch im Dragon Ball Universum mitmischt, ist das nicht verwunderlich.
Dazu gibt es noch einen Tag und Nacht Wechsel, der dem Titel einen ganz eigenen Charme verleiht und das Abenteuer weitaus authentischer gestaltet, als viele glauben möchten. Das ganze Spiel ist lebhaft und ein wundervolles Erlebnis, wie man es gerade bei Rollenspielen von Square Enix erwartet. Was ich weniger verstehen kann ist, dass auf einen 3D-Effekt gänzlich verzichtet wurde, der oftmals die Texturen verfeinert und die Besonderheiten hervorhebt.
Passend zur farbenfrohen Welt, gibt es tolle Klänge, die schnell ins Ohr einziehen und euch noch lange Zeit verfolgen. Für eine deutsche Sprachausgabe hat es leider wieder nicht gereicht, doch dafür ist die englische Lokalisation recht witzig und auf ganz hohem Niveau. Ob Akzent oder Dialekt, die Vertonung bietet alles was man nur erwarten kann und macht aus Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs mehr als nur ein Spiel. Doch keine Sorge, damit ihr die lustigen Dialoge verstehen könnt, gibt es einen deutschen Bildschirmtext, der euch auf eurer Reise begleitet.
Die Steuerung ist einfach gestrickt, was natürlich durch die rundenbasierten Kämpfe hervorgerufen wird. Euch erwarten keine hektischen Tastenkombinationen, überladenen Tastenbelegungen oder andere Unstimmigkeiten. Daher finden sogar Neulinge schnell ins Spiel und können sich all die benötigte Zeit lassen, um ihre erdachte Taktik vollends einzubringen. Da es sich um einen dreidimensionalen Vertreter handelt, der nicht von der Vogelperspektive zerrt, ist es möglich, die Perspektiven anzupassen. Nach gefühlten Ewigkeiten darf nun auch endlich wieder das Circle Pad des Nintendo 3DS mitmischen und kommt zum Einsatz. Bei dem New 3DS ist es ja ohnehin integriert. Wer ohne diese Zubehör auskommen muss, kann alternativ das Steuerkreuz oder die L/R Tasten nutzen, muss dort aber mit den Winkeln eingeschränkter vorlieb nehmen.