Dragon Age: Inquisition REVIEW

Lange mussten Fans auf eine Fortsetzung von Dragon Age warten. Eine Fortsetzung, die dem gerecht wurde was schon Dragon Age: Origins bot, aber Dragon Age II verwehrt blieb. Nun geht die Reihe in die dritte Runde und versucht wieder an alte Zeiten anzuknüpfen. Doch noch, bevor es ins eigentliche Geschehen geht, dürft ihr euch einen Charakter nach Belieben erstellen, der optisch bis ins kleinste Detail angepasst werden kann. Danach werdet ihr unwissend inmitten der Geschichte platziert, die viele Fragen aufwirft, aber erst einmal unbeantwortet lässt. In den Reihen der Inquisition angekommen, wird euer erstes Ziel benannt, mit dem ihr nun endlich das epische Dragon Age: Inquisition aus eurem eigenen Blickwinkel erkunden dürft.

Dem Erbauer sei Dank

Über dem Himmel klafft ein Portal, das Wesen aus einer fremden Welt den Durchgang zu uns gewährt und somit für Unruhen sorgt. Die Gefahr für Leib und Leben kann nur eine Person beenden und das seid selbstverständlich ihr, dem Volke als Herald Andrastes vorgestellt. Trotz eurer unbekannten Herkunft und Bestimmung hat das Schicksal euch verplant und ein Mal geschenkt, mit dem ihr in der Lage seid, die grün schimmernden Portale auf ewig zu schließen. Die von den Menschen als Bresche bezeichneten Dimensionsrisse trüben die Landstriche des fiktiven Mittelalters ein und verteilen sich auf die gesamte Spielwelt. Eure Mission steht daher fest, die sich jedoch als recht verzwickt darstellt, denn als wäre dies nicht schon schlimm genug, bekriegen sich nebenher noch die Magier und Templer und ziehen die Inquisition in Mitleidenschaft.

Den inneren Unruhen zum Trotz macht ihr euch auf, die Welt von Dragon Age: Inquisition zu befrieden. Dabei werdet ihr von tapferen Recken begleitet, die mit unterschiedlichen Talenten gesegnet sind. Eurer Truppe gehören Magier, Templer wie auch Schurken an, die euch allesamt unabhängig ihrer Herkunft tapfer zur Seite stehen. Dabei halten sich selbstverständlich die Magier im Hintergrund, währenddessen die Schurken aus der Ferne mit einem Bogen dem Kampf beiwohnen, oder auf flinke Messer setzen. Zudem öffnet der talentierte Schurke verschlossene Türen, die weitere Orte zugänglich machen. Welches Talent der eigene Charakter beherbergt, obliegt natürlich eurer Entscheidungsfreiheit und kann via Skillbaum weiter ausgebaut werden.

Um die Talente anzupassen, benötigt es den für Rollenspielen bekannten Stufenaufstieg. Das heißt, mit jedem besiegten Gegner, werden euch Erfahrungspunkte zuteil, die sich in einer Skala sammeln. Ist jene dann gefüllt, erhält euer Charakter eine neue Stufe, die seine Attribute stärken. Jedoch sei gleich gesagt, dass nur der Geduldige sich erfolgreich durch die Welt von Dragon Age: Inquisition kämpfen wird. Denn bis der nächste Stufenaufstieg in greifbarer Nähe ist, müssen einige Gegner bezwungen werden, die gleichzeitig aber auch euren Kampfstatus angemessen sind. Gerade die härteren Brocken, die sich in einigen Fabelwesen zur Schau stellen, werden erst mit höheren Werten bezwingbar sein.

Um die Attribute mithilfe des Stufenaufstieges auszubauen, können aber ebenso Dutzende Nebenquests erfüllt werden. Die Bewohner der 10 verschiedenen Regionen warten regelrecht auf eure Ankunft, um euch Aufgaben aufs Auge zu drücken. Darunter fallen Forderungen wir das Töten von böswilligen Schergen, die Übermittlung von Botschaften, das Sammeln von Gegenständen sowie das Ausfindigmachen einiger Personen. Dürft ihr eine Aufgabe von der Liste streichen, gibt es gleichzeitig die bereits erwähnten Erfahrungspunkte.

Des Heralds neue Kleider

Gleichzeitig wird es euch aber auch ermöglicht, mithilfe von Rüstungsgegenständen und Waffen bessere Statuswerte zu erzielen. Hauptsächlich finden sich die meisten Utensilien im Gepäck entledigter Gegner. Im eigenen Inventar könnt ihr eure Errungenschaften dann besser begutachten und schauen, ob ein Austausch weitere Vorteile birgt. Doch um die Freude zu mildern, nicht alle Rüstungsgegenstände passen dem Recken auf dem Leib. Zum einen liegt dies an der Charakterklasse selbst, die große Unterschiede im Kleidungsstil macht, zum anderen engt euch auch die Stufe der jeweiligen Spielfigur ein. Dies bedeutet, dass ein Held mit dem Level von 9 keine Waffe mit einer benötigten Stufe im zweistelligen Bereich in den Händen halten kann. Gleichzeitig stärkt Dragon Age: Inquisition den Individuallisten in euch. Mit vielen Rezepten und Bauanleitungen könnt ihr diverse Waffen herstellen, die euch beim Kampf gegen jegliches Gesocks helfen. Aber auch Tränke bleiben eurer Mischkunst nicht verwehrt. Auf den weitläufigen Gebieten wie den Hinterlanden, die einem Umfang von Dragen Age: Origins und Dragon Age II zusammen entsprechen, gibt es genügend Kräuter, die Platz in eurem Inventar haben.

Ferner begeistert der dritte Teil der Dragon Age Saga aber wieder durch die individuelle Gesprächsführung. Beginnt ein Dialog, dürft ihr zumeist aus mehreren vorgegebenen Sätzen, eine Antwort präsentieren. Diese bestimmen den Verlauf der Konversation und lösen teilweise gar Handlungen aus. Ob ihr einen aggressiven, neutralen oder zurückhaltenden Weg während des Dialoges anstrebt, bleibt in eurer Befehlsgewalt. Gleichzeitig können sich mit dem richtigen Einfühlungsvermögen und einer priese Sympathie Beziehungen entwickeln, die der Story genügend Abwechslung geben. Doch auch während der Erkundungstouren durch die 10 verschiedenen Gebiete führen die Protagonisten gerne einmal ein amüsantes Schwätzchen, dessen Atmosphäre einem richtigen Dragon Age gerecht wird.

Letztlich ist auch das Kampfsystem erwähnenswert, das die Schwierigkeiten einer Konsolenportierung ebenso meistern muss. Die Kämpfe bieten für Echtzeit-Veteranen sowie Strategen genug Abwechslung und dürfen recht unterschiedlich bestritten werden. Während der Echtzeit Passagen prügelt ihr auf den Gegner ein und belegt eure Truppe mit Schutzzauber, sofern diese in eurem Repertoire vorhanden sind. Mithilfe des bekannten Ringmenüs könnt ihr nebenher noch die Heilungstränke aktivieren. Wechselt ihr stattdessen auf die taktische Ausführung, geht die Third-Person-Ansicht in die Vogelperspektive über und ebnet euch so mehr Möglichkeiten. Dank der Zeitverlangsamung wird euch genügend Spielraum gegeben, um das Feld von oben zu begutachten und wichtige Entscheidungen in aller Ruhe zu treffen. Mit weiteren Befehlen könnt ihr dann eure Figur in den Kampf schicken. Doch egal für welches Prinzip ihr euch entschiedet, beide Methoden lassen auch den Wechsel der jeweiligen Spielfigur zu, sodass ihr zwangsweise nicht die gesamte Spielzeit mit eurem gefertigten Charakter durch das Schlachtfeld ziehen müsst.

Technik

Je nach Erkundungsdrang siedelt sich die Spielzeit auf gut 35-50 Spielstunden an, gewinnt aber durch diverse Nebenquest noch an weiteren Stunden hinzu. Der endlose Spielspaß, der euch Monate in den Bann zieht, wird vom Online-Multiplayer aufgestockt, verlangt aber eine Anmeldung bei Origin.

Die Welt von Dragon Age lädt wirklich zum Erkunden ein, denn üppige Flächen mit tollem Weitblick geben sich eurem Auge preis. Dabei sind die kleinen Details eine wahre Wohltat für jeden Rollenspielfan, denn jeder Felsen, jeder Grashalm wie auch die Bewohner reichern das Spiel in bester Manier an. Gestützt wird dies von vielfältigen Schauplätzen, die dem Mittelalter entsprungen sind, jedoch trotzdem nicht auf Fabelwesen verzichten. Selbst in den eigenen Reihen der Protagonisten dürft ihr Figuren wie den eisernen Bullen bestaunen, der mit sehr viel Ideenreichtum ausgestattet ist. Dafür wurde bei der Gewaltdarstellung an Blut eingespart, was aber auch vollkommen berechtigt ist und uns zudem eine USK von 16 Jahren beschert.

Mit der ewigen Reise bleibt euch kein Winkel der Spielwelt verwehrt, denn den Charakteren ist es sogar möglich, Sprünge zu wagen, die das Besteigen mancher kleineren Gebirge erlauben. Wer hingegen auf die gelungene Optik verzichten mag, kann mittels Schnellreisefunktion den eigentlichen Aufgaben nachkommen, ohne die Facetten und die ruckelfreie Darstellung in vollen Zügen zu genießen.

Das wirkliche Potenzial von Dragon Age: Inquisition wird diesmal aber durch die mehr als gelungene Vertonung bestimmt. Die vorgetragenen Sätze sind glaubwürdig und verschlingen euch regelrecht. Damit dies alles noch authentischer wirkt, unterhalten sich auch die Nebencharaktere und pflegen nebenher ihren Sarkasmus. Lediglich die Ähnlichkeit einiger Stimmen mildert den Effekt und regen zum genaueren Hinhören an. Und wie es zu erwarten ist, wird die Vertonung in deutschem Wortlaut vorgetragen und optional mit deutschen Bildschirmtexten unterlegt. Zudem wird das Setting des Rollenspiels durch eine wunderbare musikalische Untermalung bereichert. Schnelle wie auch melodische Klänge passen sich je nach dem aktuellen Geschehen an. Stimmungsvolle Geräuschkulissen unterstützen mitunter das fiktive Mittelalter in all seiner Pracht wie auch abgrundtiefen Düsternis.

Gefolgt werden diese gelungenen technischen Aspekte von einer gut durchdachten Steuerung. Gegenüber der PC-Version sind die verschiedenen Attacken nicht am unteren Bildschirmrand aufgelistet, sondern auf den 4 Feuerknöpfen der Controller-Front verteilt. Der obligatorische Standartangriff bleibt der rechten Schultertaste vorbehalten und kann ohne Einschränkungen ausgeführt werden. Die verteilten Spezialangriffe benötigen hingegen nach der Ausführung eine gewisse Aufladezeit. Die Befehle selbst werden ohne Verzögerung ausgeführt und verschulden daher keinen verlorenen Kampf.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
93
91
Super
88
Multiplayer

FAZIT

Dragon Age: Inquisition schließt genau da an, wo der zweiten Teil einfach keinen Fuß fassen konnte. Freunde werden zu Feinden, Feinde zu Freunden und anfängliche Gespräche, die auf uns belanglos wirken, zum ausschlaggebenden Kommando. Neben der interessanten Gesprächsführung, der riesigen Spielwelt und den Unmengen an Ausrüstungsgegenständen, schwächelt lediglich die KI gelegentlich und lässt Kameraden an Orten zurück, die ihr schon lange hinter euch gelassen habt. Selbst wenn bei Feinden die Gegenwehr aussetzt, wirkt es etwas befremdlich, lässt dies dafür aber auch als einzige technische Untat hervorschimmern. Das Charakter- und Levelsystem ist gelungen und die Kämpfe können individuell in Echtzeit oder strategisch vollzogen werden. Die Welt und ihre Bewohner sind lebendig und die Missionen fesseln über Stunden im größeren Umfang. Um jedoch nicht in endlose Liebesbekundungen zu verfallen, möchte ich Dragon Age: Inquisition als Wohltat für das Rollenspiel-Genre bezeichnen und einen weiteren Teil auf meine Wunschliste setzen!

- Von  Rena

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