DMC Devil May Cry REVIEW
Mit DMC, dem inoffiziellen fünften Teil wird Dante neu erschaffen und scheidet die Geister. Ich gab dem neuen Dante gerne eine Chance und tauchte in eine fremde Welt ein, die so bekannt, wie auch fremd war. Und da das Abenteuer bald in aufgefrischter Form erhältlich ist, wird es Zeit, die Originalfassung noch einmal genauer zu begutachten.
Dante ist der Sohn eines Teufels Vater und eines Engels Mutter. Die verbotene Liebe brachte aber nicht nur ein Kind hervor und so lernt Dante seinen Zwillingsbruder kennen, der ihn in all die wissenswerten Geheimnisse einweiht. Die Welt steht nämlich unter der Herrschaft eines Teufels, der sogar Dantes Mutter auf dem Gewissen hatte. Dieser unterwirft mit Gehirnwäsche die Menschheit und birgt die Hölle auf Erden. Nicht nur aus Rache, sondern auch um die Menschheit zu befreien, legen sich die beiden Brüder mit dem Höllenwesen an.
Neuer Dante, alte Haue
So schlüpft ihr sogleich in die Rolle von Dante und lernt ihn von seiner schönsten Seite kennen. Doch schnell werdet ihr in den Limbus gezogen, der eine höllische Parallelwelt darstellt. Mit einem Säbel und 2 Pistolen, denen er sogar Namen gegeben hat, zieht Dante nun los, die Schergen des Bösen zu vernichten. Dies erfolgt immer in kleineren Abschnitten und führt euch erst weiter, wenn das aktuelle Gebiet befriedet ist. Um den Gegnern aber gut entgegentreten zu können, habt ihr einige Angriffe im Gepäck, die sich dann auch noch in Nah- und Fernattacken unterscheiden.
Die Pistolen und Schwerter bekommen schnell Zuwachs und so erhaltet ihr engelsgleiche sowie teuflische Waffen, die alle ihre ganz eigene Macht mitbringen. Haltet ihr nämlich die eingestellte Taste gedrückt, erscheint auf Dantes Rücken eine teuflische Axt oder himmlische Sense, die ihr gegen Feinde einsetzen dürft. Diese lassen sich, so wie auch die eigenen Fähigkeiten von Dante, aufrüsten. Habt ihr durch den Tod von Feinden genug Punkte gesammelt, dürft ihr sie um eine Stufe stärken und somit auch neue Eigenschaften freischalten. Wer natürlich eher schwach auf den Beinen ist, kann auch gerne in Utensilien investieren, die eure Lebensenergie wieder auffrischen. Dieser faire Handel geht aber nicht immer und überall, sondern nur an Staturen, die im grünen Licht schimmern und aus älteren Teilen bekannt sein sollten.
Doch mit der Vielzahl an Waffen ist noch lange nicht Schluss. Ihr bekommt 2 verschiedene Arten an Greifhaken, die auch höllische oder himmlische Kräfte freisetzen und euch die Möglichkeit gewähren, an Orte zu kommen, die sonst nicht erreichbar wären. Jeder der Greifhaken kann nur an bestimmten und dafür vorgesehenen Arealen eingesetzt werden. Teilweise müssen sie auch in Kombination verwendet werden und verlangen dafür ein flinkes und gutes Reaktionsvermögen von euch. Diese Passagen in denen ihr rennt, springt, klettert und euch an Hindernisse hangelt, sind ohnehin nicht gerade selten und bringen so genügend Abwechslung mit sich. Unterwegs findet ihr zudem Schlüssel, dessen zugehörige Tür auch entdeckt werden muss. Hinter dieser finden sich Herausforderungen, die aber unabhängig von der Story sind. Auch andere Verstecke könnt ihr mit der richtigen Waffe freilegen und dessen Geheimnisse auskundschaften.
Im Verlauf der 20 Missionen bekommt Dante immer mehr Macht, die er durch das Vernichten der Bossgegner erwirbt. Diese verlangen euch aber mehr als einige Schüsse und Hiebe ab. Hier heißt es taktisch agieren und genügend Reserven mitführen. Habt ihr dann alle Macht in euch, könnt ihr euch sogar kurzzeitig verwandeln und alles spielt sich in Zeitlupe ab, was euch viele Vorteile verschafft. Dieser Modus, der Dante nun auch endlich weißhaarig macht (die optische Darbietung in den Vorgängern), hält nur einige Sekunden an und kann erst wieder verwendet werden, wenn ihr genügend Gegner vernichtet habt.
Die Gegner sollten aber nie unterschätzt werden und so bekommt ihr unzählige Schergen des Bösen präsentiert, die nicht nur stark, sondern auch schnell sind. Einige von ihnen lassen sich beispielsweise nur mit den teuflischen oder himmlischen Waffen bezwingen. Und da Devil May Cry ein wahres Hack n Slay ist, kommt ein Gegner selten allein und ihr steht des Öfteren größeren Gruppen gegenüber. Hinzu gesellen sich noch Zeitmissionen, die den Druck auf euch verschärfen.
Wer die 20 Missionen vollendet und die ein oder andere Überraschung verkraftet, wird nach ca. 12-14 Stunden den Abspann sehen. Als Belohnung gibt es nicht nur eine neue Schwierigkeitsstufe für die Profis unter euch, sondern auch andere Elemente an Bonus. Nun will ich euch jedoch nicht zu viel vorwegnehmen, doch es sei gesagt, es könnte sich für einige Fans der alten Stunde lohnen.
Technik
Die Grafik ist hammergeil, um es mal in einem Wort darzustellen. Der neue Dante gefällt mir sehr und auch der Stil ist besonders gut. Warum sich beim neuen Dante die Geister scheiden, ist mir völlig unverständlich, denn der junge Mann bringt seinen ganz eigenen Charme mit. Die Ideen im Limbus sowie auch der realen Welt wissen den Spieler zu überzeugen. Doch am Besten gefallen mir die Zwischensequenzen, die euch eine tolle und vor allem packende Story wiedergeben. Selten war ich von einer Geschichte so enorm gefesselt, sodass ich das Spiel schnell durchzocken wollte, um zu erfahren, wie die Story weitergeht. Zudem kann ich auch an der Ingame Grafik nichts zum Beanstanden finden und so macht DMC einen optisch guten Eindruck.
Der Sound zieht euch dabei fast die Schuhe aus, aber nicht etwa weil er schlecht ist… Ihr bekommt absolut cooles Heavymetal, welches sogar mir zusagt, obwohl ein derartiges Genre nicht von mir bevorzugt wird. Doch es passt ins Spiel, wie die Faust aufs Auge. Gerade die kämpferischen Momente werden so bestens unterlegt und lassen euch mit Freude die Waffen schwenken. Doch ihr werdet nicht nur mit Heavymetal beschallt, auch coole Electro-Sounds versüßen das stundenlange Spielerlebnis. Da ist es fast schon schade, wenn der Level erfolgreich beendet ist. Im Falle von DMC würde ich wirklich überlegen, mir den originalen Soundtrack zuzulegen. Doch etwas steigert meine euphorische Darlegung, denn nun gibt es endlich eine deutsche Sprachausgabe. Gerade in Dantes Stimme und seine tollen Sprüche, könnte man sich glatt verlieben. Okay, ein wenig übertrieben, aber der Antiheld ist einfach nur genial und auch in der deutscher Sprache ne coole Type. Doch die komplette Lokalisation ist wundervoll umgesetzt und teils mit Effekten verfeinert, die ein Genuss für jedes Ohr sind. Ebenso stimmt die Betonung der einzelnen Protagonisten und so wird aus einem Videospiel, ein wahres Erlebnis.
Die Steuerung schneidet nicht so gut ab. Obwohl ich mir die Tasten neu und besser verteile, habe ich immer noch einige Probleme mit der Anwendung mancher Aktion. Die Möglichkeiten sind so enorm, sodass sie kaum Platz auf dem Controller finden. Immer die richtige Kombination zu drücken, endet nicht selten im Fiasko und beschwert euch so manch schnellen Tod. Die Steuerung ist zwar erlernbar, nichtsdestotrotz werdet ihr noch oft ins Grübeln kommen, bis jede Attacke sitzt. Bei den Kämpfen selbst würde aber zumeist schon ein wildes Tasten gedrückte reichen, wenn ihr gar nicht zurechtkommt. Ansonsten ist es schon fast die Aufgabe eines Profis, Dante durch die höllischen Welten zu steuern.