Digimon World – Next Order REVIEW
Alle Welt spricht von Pokémon, dabei handelt es sich gar nicht um die einzigen Monster, die sich auf Konsolen tummeln. Denn die Digimon sind zurück! Lange Zeit war es von den Videospielen her recht still um die Serie, bis letztes Jahr Digimon Story: Cyber Sleuth erschienen ist,. Nun geht es auch mit Digimon World – Next Order weiter! Wie sich das neuste Abenteuer schlägt möchte ich euch mit diesem Test beantworten.
Auf zu fernen Dimensionen!
Bevor das Spiel überhautp erst los geht, kann man zwischen zwei Charakteren wählen, dem Jungen Takuto und dem Mädchen namens Shiki. Auf Wunsch kann man auch den Namen ändern. Danach wird man bei Digimon World – Next Order allerdings auch ohne Umschweife direkt in die Story katapultiert, sodass man schon nach wenigen Sekunden aus seiner Heimatwelt in eine fremde Dimension teleportiert wird und plötzlich einem Machinedramon gegenübersteht, der keine guten Absichten verfolgt. Glücklicherweise finden sich in der digitalen Welt auch Digimon, die uns helfen wollen, sodass wir kurzerhand kurzen Prozess machen und den Machinedramon besiegen können.
Anschließend werden wir von unseren Digimon in ihre Heimatstadt Floatia gebracht, wo uns die Problematik der Stadt erklärt wird, die auf lange Sicht die ganze Digi-Welt bedrohen wird: Immer mehr Machinedramon werden zur Bedrohung und verhalten sich bösartig, sodass sie Teile der Städte zerstören und andere friedliche Digimon angreifen. Inzwischen ist Floatia deswegen eine relativ leere Stadt, sodass unser Ziel nicht nur die Bekämpfung der Bedrohung, sondern auch das Zurückbringen der Digimon ist.
Viel mehr lässt sich zur Story eigentlich nicht erzählen, denn wirklich komplex oder aufwendig erzählt ist sie nicht. Grade bei einem Rollenspiel mit doch recht großer Spielzeit von gut und gerne 30 Stunden, wenn nicht sogar mehr, hätte man eigentlich an der Stelle etwas mehr machen können. So funktioniert sie nur als loser Rahmen für das Gameplay.
Zu dritt ist das Leben einfacher
Da die Story nicht wirklich begeistern kann, ist natürlich die Erwartung an das Gameplay hoch. Das Kampfsystem läuft in unterbrochener Echtzeit ab. Während Digimon und Gegner in tatsächlicher Echtzeit kämpfen, kann man per Knopfdruck für wenige Sekunden die Zeit anhalten und Befehle für verschiedene Strategien und Spezialfähigkeiten weitergeben. Dabei hat man jederzeit zwei Digimon, die an eurer Stelle kämpfen und das auch relativ automatisch mit Ausnahme der Befehle tun. Die Automatisierung vereinfacht aus meiner Sicht das Kampfsystem etwas zu stark, allerdings sind die Befehle und Sonderfähigkeiten weiterhin wichtig, sodass man noch das Gefühl hat, die meiste Zeit selber seine Digimon zu koordinieren. Leider fehlt dann doch irgendwo die Komplexität um über wirklich lange Zeit zu begeistern.
Abseits der Kämpfe streift man durch die große Welt von Digimon World – Last Order, die zwar nicht komplett Open-World-Charakter hat, aber aus vielen großen Schläuchen besteht. Überall findet man verschiedene Monster zum Bekämpfen, sowie jede Menge Nebenquests, die das Sammeln von bestimmten Gegenständen oder Besiegen bestimmter Monster mit unterschiedlichen Items oder Geld belohnen.
Auffällig ist dabei auch, dass Digimon World – Last Order vor allem auf das Level setzt und weniger auf die Strategie, was eigentlich schade ist. Hier knüpft das Kampfsystem aber direkt an die direkte Interaktion mit den Digimon an. In einer Trainingshalle kann man – ähnlich wie bei Pokémon – verschiedene Übungen durchführen, damit die Digimon ihre Werte verbessern und sich teilweise sogar entwickeln können. Abseits vom Training darf man auch die Mutter für seine kleinen Monster spielen und muss sie füttern, mit ihnen auf die Toilette gehen und sich um sie kümmern. Insgesamt ist das System schön abwechslungsreich gestaltet worden und stellt nicht nur den Kampf, sondern eben vor allem die Interaktion mit den Digimon in den Vordergrund. Leider leben Digimon aber nicht ewig, sondern altern und müssen leider irgendwann sterben. Dann steht man aber nicht alleine da, sondern bekommt neue Digimon durch Digi-Eier, sodass die alten Digimon wiedergeboren werden und einen Teil ihrer Fähigkeiten und Werte vererben, sodass jede neue Generation stärker wird.
Wie bereits bei der Story erwähnt, müsst ihr das Dorf Floatia wiederaufbauen, indem ihr im Spiel verschiedene Materialien sammelt und mit ihnen neue Gebäude errichtet und Digimon versammelt. So könnt ihr später alle möglichen Items und neue Ausrüstung kaufen um euch für den Kampf besser auszurüsten. Außerdem geht es Plantagen, auf denen ihr Zutaten für verschiedene Kochrezepte erhaltet, mit denen ihr eure Digimon verwöhnen und stärken könnt.
PlayStation Vita lässt grüßen!
Digimon World – Next Order kann leider grafisch nicht wirklich punkten. Ursprünglich erschien der Titel für die PlayStation Vita in Japan, allerdings merkt man das bei der hier erschienen PlayStation 4 Version nach wie vor. Zwar läuft alles flüssig und ist insgesamt solide, allerdings sind viele Texturen verwaschen und detaillarm und auch Digimon oder andere Charaktere wirken oft nicht wirklich scharf, sondern leicht verwischt und matschig. Cutscenes zwischendurch wirken auch nicht überragend gut, allerdings schon deutlicher besser als die Ingame-Grafik.
Der Soundtrack hingegen ist gut gelungen und ist durchaus ausdrucksstark und passend. Sehr schön ist auch, dass man einige Themen und Tracks aus älteren Spielen wiedererkennt, sodass man neue und neu aufgelegte Lieder abwechselnd hören kann. Hier wurde sich auch viel Mühe gegeben, dass keine Eintönigkeit auftritt, sondern immer wieder andere, passende Musik spielt.