Dead Man’s Diary (PC) REVIEW
Titel aus dem Horror-Survival-Genre gibt es inzwischen bereits so einige auf dem Spielemarkt. Nun haben die Entwickler von TML Studios, welche bereits für den Bus-Simulator The Bus verantwortlich sind, mit Dead Man’s Diary einen weiteren Titel des beliebten Genres veröffentlicht. Wir haben uns das Spiel genauer angeschaut und zeigen euch, ob sich der Ausflug in eine furchterregende Welt lohnt oder ob das Spiel eher der blanke Horror ist.
Eine verstrahlte Welt wartet auf uns
Ganze 15 Jahre ist es her, seitdem die Welt durch einen Krieg verwüstet wurde. Nur wer in einem Bunker war, konnte die Katastrophe überleben. Nachdem sich die Menschen all die Jahre im Bunker verschanzt haben, wird jetzt allerdings die Nahrung knapp. Um dem Hungertot zu entgehen, muss man sich in die zerstörte, feindselige Welt voller Gefahren hinauswagen. Und dabei ist man komplett auf sich allein gestellt! So startet unsere Geschichte in einem verlassenen Wald mitten in der Nacht und völlig ohne Ausrüstung. Die Story von Dead Man’s Diary führt unseren Charakter in dunkle Wälder sowie Ruinen von Städten und verlassenen Industriekomplexen, die nur darauf warten, erforscht zu werden.
Was als einzelner Überlebender in einer verstrahlten Welt beginnt, stellt sich jedoch bald als seltsames Abenteuer heraus. Denn am Ende des ersten Bereiches sehen wir eine Atomrakete durch die Nacht fliegen – wie kann das in einer Welt wie dieser sein?! Also brechen wir auf, um zu entdecken und durch Notizen herauszufinden, was hier in den letzten Jahren so alles passiert ist.
Wenig Abwechslung wird geboten
Dead Man’s Diary setzt uns weitläufige Gebiete vor, die uns zum fröhlichen Erkunden einladen. Dabei müssen wir uns besonders mit Nahrung und Trinken eindecken, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Doch gleich zu Beginn des Spiels benötigen wir einen Geigerzähler, um herauszufinden, was wir überhaupt bedenkenlos zu uns nehmen können und was wir eher links liegen lassen sollten. Dabei warten aber auch allerlei Gefahren auf uns, wie beispielsweise ein wilder Bär, der uns ans Leder möchte.
Während des Spielens fällt leider immer wieder auf: Der Ablauf in den jeweiligen Gebieten wiederholt sich sehr oft und bietet nur wenig spielerische Abwechslung. Im späteren Verlauf bietet das Game immer größere und weitläufigere Levelabschnitte. Es entsteht der Eindruck, man befinde sich eher in einem Walking-Simulator als in einem Horror-Survival-Game. Hauptsächlich besteht der Sinn eines jedes Levels darin, Ressourcen für sein Lager zu finden sowie einen Schlafplatz. Hierbei kommen immer wieder Story-Elemente mit hinein, die eine Spannung aufbauen. Diese verpufft allerdings durch die langgezogenen Suchen nach Rohstoffen wieder recht bald. Sei es die Decke, die noch für die kommende Nacht benötigt wird oder ein Schlüssel, der eine Tür öffnen soll – wir verbringen viel Zeit damit, einfach nur nach Gegenständen zu suchen. Leider macht es auch spieltechnisch nicht Sinn, warum man manche Items einfach nicht mitnehmen kann. Jeder Abschnitt erfordert eine neue Suche – enttäuschend.
Grafisch ein kleiner Lichtblick
Optisch macht Dead Man’s Diary hingegen einen durchaus soliden Eindruck. Besonders die Gegenden mit vielen verschiedenen Details konnten uns im Test tatsächlich überzeugen. Man gewinnt einen richtig guten Eindruck über das Schicksal, das die Welt nach ihrem Ende vor 15 Jahren ereilte. Noch besser kommt die Grafik bei den Lichteffekten zur Geltung, welche bei Dunkelheit dank Taschenlampe eine ganz besondere Grusel-Atmosphäre schaffen.
Bei der Vertonung muss ich allerdings sagen, haben die Entwickler von TML Studios einen guten Job erledigt. Die Synchronisation ist sehr gut gelungen und macht einen überzeugenden Eindruck, der uns positiv in Erinnerung geblieben ist.
Pro & Kontra
- Mitreißende Atmosphäre
- Solide Technik
- Gameplay wenig abwechslungsreich
- Stellenweise unlogisch
- Wenige Highlights