Dead Island 2 (PS5) REVIEW
Endlich ist es soweit – rund 12 Jahre nach offiziellem Release von Dead Island für PlayStation 3 und Xbox 360 ist nun endlich der Nachfolger Dead Island 2 erschienen. Nach zahlreichen Verschiebungen und dem Wechsel zu einem neuen Entwickler-Studio dürfen Fans sich endlich wieder über ein weiteres Zombie-Abenteuer freuen. Doch kann das Spiel trotz zahlreicher Probleme während der langen Entwicklung dennoch überzeugen? Wir haben bereits zahlreiche Stunden in Hell-A verbracht und berichten euch davon in unserer Review zum Spiel.
Welcome to Hell-A
Die Zombie-Apokalypse nimmt immer weiter Fahrt auf und immer weitere Teile der Bevölkerung haben sich inzwischen in hungrige Zombies verwandelt, welche die Straßen unsicher machen. Doch anders als noch im Vorgänger sowie seinem DLC Dead Island: Riptide erleben wir die Story von Dead Island 2 nicht mehr auf einer idyllischen Tropeninsel, sondern dürfen in die Großstadt Los Angeles, welche im Spiel durch die Apokalypse gerne auch als Hell-A bezeichnet wird
Eine packende Handlung darf und sollte man auch in Dead Island 2 natürlich erneut nicht erwarten. Große Quarantänestationen wurden errichtet und immer wieder erschüttern Erdbeben die Stadt. Unser Charakter, den wir zu Beginn des Spiels auswählen können, überlebt einen Flugzeugabsturz nachdem an Board ebenfalls der Virus ausgebrochen ist. Unser Ziel ist es nun in der rund 15-20 Stunden andauernden Story die Quarantänezone zu verlassen. Doch dabei gibt es allerlei zu erkunden und auch einige Nebenmissionen warten auf uns, welche die Spielzeit noch einmal um einiges verlängern können. Auf dieser Reise treffen wir immer mal wieder auf skurrile Charaktere, wie beispielsweise den stets betrunkenen Rockstar Ricky X oder die Schauspielerin Emma Jaunt. Auch wenn diese ein wenig überdreht wirken, so war das Auftreten dieser Charaktere dennoch unterhaltsam.
Open-World? Nein, danke!
Wie bereits einige Zeit vor Release bekannt wurde, wird es in Dead Island 2 keine freie Open-World zum Erkunden geben. Stattdessen verlagert sich das Geschehen auf zehn mittelgroße Gebiete, welche dennoch zum Erkunden einladen. Dabei durchlaufen wir interessante Abschnitte wie das reiche Viertel von Bel Air, einen einladenden Strand mit dem Namen Venice Beach oder ein äußerst detailliertes Filmset mit einigen Trailern, die vollgestopft mit nützlichen Gegenständen sind. Im späteren Verlauf der Geschichte schalten wir auch eine Schnellreise-Funktion frei, mit der wir uns deutlich schneller und komfortabler durch die Stadt bewegen.
Im Fokus von Dead Island 2 steht natürlich wieder einmal der Kampf gegen die zahlreichen Zombies. Und diese machen ähnlich wie im Vorgänger auch wieder enorm viel Spaß. Zahlreiche Waffen warten in der Spielwelt auf uns gegen die gefräßigen Gegner eingesetzt zu werden während wir die Zonen durchstöbern. Allerdings werden uns besonders zu Beginn des Spiels viele Geheimnisse verborgen bleiben, da uns der entsprechende Schlüssel fehlt, den wir erst von einem bestimmten Gegner erhalten können. Das kann besonders in den ersten Stunden frustrierend wirken, allerdings haben wir so die Motivation alte Gebiete erneut zu durchstreifen.
Apropos Waffen – diese haben wie bereits im Vorgänger eine gewisse Haltbarkeit, sodass wir diese in regelmäßigen Abständen an den zahlreichen Werkbänken in der Spielwelt reparieren müssen, um sie erneut effektiv einsetzen zu können. Ebenfalls können wir unsere Waffen an jenen Stationen mit Verbesserungen und Modifikationen aufwerten. Besonders die Elementarschaden Strom, Feuer oder Säure zeigen sich gegen bestimmte Gegner als besonders effektiv. Allerdings weisen einige Zombies auch Immunitäten, sodass wir unsere Waffen geschickt auswählen sollten. Warum allerdings eine Pistole mit zusätzlichem Strom absolute KEINEN Schaden an einem immunen Zombie hinterlassen, sorgte bei uns für ein dezentes Kopfschütteln.
Ein weiterer Kritikpunkt stellte für uns das Fähigkeiten-System da. Mit jedem Level-Aufstieg (oder z.B. dem Abschließen von diversen Quests) schalten wir Karten frei, welche uns Vorteile im Überlebenskampf liefern. Allerdings sind einige Karten relativ nutzlos und wenig einfallsreich. Hier hätten wir uns lieber einen simplen Talentbaum gewünscht, in dem wir beispielsweise unsere maximale Gesundheit (diese steigt aktuell mit jedem Level-Up automatisch) oder unsere Ausdauer verbessern können.
Wunderschönes Hell-A
Wären da nicht diese aggressiven Zombies in den Straßen von Los Angeles unterwegs, so so würden wir sofort einen Flug in die Spielwelt von Dead Island 2 buchen. Die zehn Karten machen optisch einen ordentlichen Eindruck und ganz besonders die verschiedenen Charakter-Modelle der Zombies haben uns enorm begeistert. Die Verwesung sowie die körperlichen Makel durch unsere Waffen sehen einfach beeindruckend aus. Und der hohe Grad an Brutalität ist auch in der deutschen Version durchaus vertreten (einzig Leichen können nicht weiter bearbeitet werden). Auf der PlayStation 5 lief das Zombie-Gemetzel nahezu problemlos und weitestgehend sehr flüssig.
Ein weiteres Manko im aktuellen Stadium von Dead Island 2 ist die fehlende Möglichkeit einen Schwierigkeitsgrad einzustellen. So haben wir keine große Wahl und müssen mit den Massen an Zombies so klar kommen. Allerdings wird das Spiel für viele Spieler eher zu leicht werden, besonders wenn man die ersten mächtigeren Waffen im Spiel gefunden hat und diese auch ordentlich modifiziert hat. Auch ein New Game Plus nach dem erfolgreichen Abschluss des Spiels fehlt aktuell leider noch.
Pro & Kontra
- Unterhaltsames Gameplay
- Schöne Spielwelt zum Erkunden
- Technisch sehr ordentlich
- Fehlende Wahl des Schwierigkeitsgrades
- Viele Kisten abgeschlossen
- Kein New Game Plus enthalten