Control Ultimate Edition REVIEW
Im Jahre 2019 erschien ein interessanter Titel namens Control auf der Bildfläche und spaltete die Gaming-Community. Jetzt, über ein Jahr später, erscheint das Spiel in der Ultimate Edition und bietet neben dem Hauptspiel auch alle bisherigen Erweiterungen (Das Fundament & AWE). Doch warum sollte man sich nun nochmals die Ultimate Edition von Control anschaffen? Wurde diese Variante nur veröffentlicht, um nochmal Umsatz vor dem Release der PlayStation 5 zu generieren? Denn auf alle Käufer der Ultimate Edition wartet eine kostenlose Next-Gen Version. Oder lohnt sich ein weiterer Ausflug in das Ältesten Haus? Genau diese Fragen beantworten wir wie immer bei uns im Test.
Stimmen, ich höre Stimmen
Gleich vorweg, irgendwelche grafischen Verbesserungen oder Änderungen am Gameplay sucht mein bei der Ultimate Edition vergeblich. Es handelt sich hier wirklich nur um das Hauptspiel mit allen bisher erschienen Patches und die beiden Erweiterungen „Das Fundament“ und „AWE“. Daher lohnt sich eine Anschaffung nur für Spieler, die das Game bisher nicht gespielt haben oder mit der PlayStation 5/ XBox Series Version von Control liebäugeln. Doch dazu später mehr!
Wir schlüpfen in die Rolle von Jesse Faden und betreten gerade ein sehr unauffälliges Gebäude in New York City. Doch das Bauwerk, auch Ältesten Haus genannt, lässt sich nur von jenen finden, die es auch suchen. Neben dieser wirklich interessanten Erkenntnis stellen wir uns gerade am Anfang immer mehr Fragen. Wieso sind wir hier? Was suchen wir? Und wieso schweben in den Büroräumen Menschen? Jesse ist die neue Direktorin der Behörde und untersucht das sogenannte „Zischen“. Damit ist eine Art Virus gemeint, welches Menschen befällt und in Monster verwandelt. Doch eigentlich ist Jesse nur auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder Dylan. Dieser wurde vor einigen Jahren von der Behörde entführt und gilt seitdem als vermisst. Es entwickelt sich eine sehr mysteriöse und interessante Geschichte und bis zum Ende bleibt es spannend. Schafft Jesse es, Dylan zu finden und aus der Behörde zu fliehen?
In der ersten Erweiterung „Das Fundament“ dringt die Astralebene immer weiter vor und hat nun schon das Fundament erreicht. Niemand kann sie aufhalten und somit liegt es an Jesse Faden, die Sache in die Hand zu nehmen und die Astralebene daran zu hindern, noch mehr Bereiche einzunehmen. Weitere Geschichten und Mysterien warten darauf, von Jesse aufgedeckt zu werden.
In der zweiten und letzten Erweiterung „AWE“ habt ihr die Möglichkeit, weiter in die Story von Alan Wake vorzudringen. Ihr erfahrt mehr Details über die Geschehnisse in Bright Falls und trefft sogar auf Alan Wake selbst. Werdet ihr es zusammen mit ihm schaffen, die schattenhafte Kreatur zu bezwingen und das Rätsel zu lösen?
Superkräfte und kleine Geschichten
Wie bereits erwähnt, hat sich auch im Bereich Gameplay nichts verändert. Ihr spaziert durch die Behörde und schaltet nach und nach neue Bereiche bzw. Abteilungen frei. Zuallererst erhalten wir unsere Pistole und dies ist auch die Hauptwaffe in Control. Diese kann man mit unterschiedlichen Aufsätzen/Fähigkeiten ausstatten, um so die Spielweise extrem zu ändern. So kann man einen Fernkampfmodus aktivieren oder aber auch schnell zu einer Art Schrottflinte wechseln.
Um in hektischen Kämpfen die Fähigkeiten der Waffe schnell nutzen zu können, dürft ihr euch immer zwei Mods gleichzeitig ausrüsten und diese per Tastendruck wechseln. Natürlich lassen sich die einzelnen Modifikationen auch aufwerten und dafür findet ihr im Spiel diverse Upgrades, die in verschiedene Seltenheitsstufen aufgeteilt sind. Verbesserte Nachladegeschwindigkeit oder mehr Schüsse im Magazin sind nur zwei Beispiele für die zahlreichen Variationen, die ihr finden könnt.
Neben eurer Pistole erhaltet ihr im Spielverlauf auch zahlreiche Superkräfte, denen ihr euch im Kampf bedienen dürft. So baut ihr Schilde aus herumliegendem Schutt vor euch auf. Oder ihr lasst Gegner mithilfe telekinetischer Fähigkeiten durch die Räume fliegen. Ihr könnt auch herumliegende Gegenstände als Waffe benutzen. All das ist sehr actionreich in Szene gesetzt. Durch das Erledigen von Missionen erhaltet ihr Punkte, mit denen ihr Jesses Fähigkeiten ausbauen könnt.
Das Kampfsystem ist abwechslungsreich und macht wirklich sehr viel Spaß. Gerade, wenn man während eines Gefechts das komplette Büro zerlegt, fühlt man sich irgendwie übermächtig. Gleichzeitig sind die Kämpfe aber auch fordernd und wirken zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Zudem gibt es allerhand Geschichten in Control zu entdecken. Jeder Charakter hat etwas zu erzählen und in gewohnter Rollenspielmanier könnt ihr eure Gesprächspartner mit allerhand Fragen löchern. Dadurch entstehen sehr interessante Konversationen und ihr erhaltet auch ab und an ein paar Nebenmissionen. Hier müsst ihr meistens von Punkt A nach Punkt B und Gegner C töten oder Objekt D aufsammeln. Aber die Stories, die im Hintergrund erzählt werden, lassen keine Langeweile aufkommen und Abwechslung wird großgeschrieben.
Top Grafik, nur die Emotionen fehlen
Wie auch schon vor einem Jahr ist Control optisch immer noch eine Wucht. Wenngleich die Umgebung nicht sehr abwechslungsreich ist, wirken die Charaktere und deren Animationen sehr glaubwürdig. Die Lichteffekte in den einzelnen Arealen sind sehr beeindruckend und auch die Physik in Control ist realistisch. So fliegen Gegenstände wie im echten Leben durch die Gegend und man kann einige lustige Experimente mit diesen ausprobieren.
Aber wo es Licht gibt, sind bekanntlich auch Schatten und das wären in Control die fehlenden Emotionen. Neben den eher kühl wirkenden Charakteren fehlen zudem wichtige Gesichtsanimationen. Oft kommt es einem so vor, als sei den Darstellern alles egal. Als sei es völlig nebensächlich, ob Menschen sterben oder die erzählten Geschichten herzzerreißend sind. Daher kommt es auch nicht wirklich glaubhaft rüber, dass Jesse ihren Bruder so sehr vermisst und das ganze Abenteuer nur wegen ihm auf sich nimmt. Hier hätte eine kleine Prise mehr Gefühl oder Einfühlungsvermögen Wunder gewirkt und die Charaktere mit ihren Zielen glaubwürdiger dargestellt.
So und nun noch ein kleiner Hinweis für alle zukünftigen PlayStation 5/ Xbox Series Besitzer: Leider wird es nicht möglich sein, ein kostenfreies Next-Gen-Upgrade auf seine normale Control Edition zu erhalten. Auch, wenn man sich alle Erweiterungen bereits besorgt hat. Entweder man erwirbt die aktuelle Ultimate Edition und erhält dadurch Ende 2020 ein kostenloses PS5/ Xbox Series Update oder man kauft sich Control nochmals für die Next-Gen. Warum sich die Entwickler zu diesem Schritt entschieden haben und nicht wie manch andere ein kostenfreies Update anbieten, wird wohl ewig ein Mysterium bleiben.
[joomdev-wpc-pros-cons disable_title=“no“ title=“Pro & Kontra“ button_text=““ disable_button=“no“ button_link=““ button_link_target=““ button_rel_attr=““][joomdev-wpc-pros]
- Beeindruckende Präsentation
- Superkräfte
- Spannende Geschichte
- Abwechslungsreiche Nebenmissionen
[/joomdev-wpc-pros][joomdev-wpc-cons]
- Eintönige Umgebungen
- Wenig Emotionen bei den Charakteren
[/joomdev-wpc-cons][/joomdev-wpc-pros-cons]
Pro & Kontra
- Beeindruckende Präsentation
- Superkräfte
- Spannende Geschichte
- Abwechslungsreiche Nebenmissionen
- Eintönige Umgebungen
- Wenig Emotionen bei den Charakteren