Conan Exiles REVIEW
Fast 1,5 Jahre befand sich der Survival-MMO-Titel Conan Exiles aus dem Hause des norwegischen Entwicklers und Publishers Funcom in der sogenannten Early-Access-Phase. Seit dem 10. Mai 2018 ist nun die finale Release-Version im Handel erhältlich und wir haben uns diese genauer unter die Testlupe genommen und berichten nun, wie hart der Kampf um das nackte Überleben in der großen weiten Wüste so war.
Das Überleben hat oberste Priorität
Wer in Conan Exiles eine tiefergehende Story mit packenden Wendungen und einem unvorhersehbarem Ende erwartet, der wird sicherlich ein wenig enttäuscht sein. Denn ähnlich wie beispielsweise ein ARK bietet Conan Exiles nur eine dürftige Rahmenhandlung, die besonders zu Beginn noch sehr undurchsichtig erscheint. Nachdem wir unseren Charakter in einem umfangreichen Editor zusammengebastelt haben befinden wir uns zum Start des Spiels gefesselt an einem hohen Kreuz wieder – mitten in der prallen Sonne einer scheinbar immens großen Wüste. Erfreulicherweise befreit uns ein muskulöser Barbar, der von einem Fluss in der Nähe berichtet, an dem wir neben Wasser auch weitere wichtige Rohstoffe zum Überleben finden sollen. Und genau das ist auch das Kern-Element des Spiels: Überleben
Ähnlich wie aus anderen Survival-Titeln bekannt sammeln wir auf unserer langen Reise alles mögliche ein, was zum Herstellen von weiteren Materialien von Bedeutung sein könnte. Äste, Steine und Pflanzenfasern finden wir gerade zu Beginn in Massen, denn daraus bauen wir unsere ersten Waffen und Kleider. Was vielen Spielern sicher negativ aufstoßen wird ist das fehlende Tutorial bzw. eine kurze Einführung in die wichtigsten Spielelemente. Hier hätte man Einsteigern sicherlich unter die Arme greifen können, allerdings wird vielen Spielern besonders das Experimentieren viel Freude bereiten.
Durch das Einsammeln und Herstellen von Ressourcen steigen wir im Level und erhalten Erfahrungspunkte die wir in Attributpunkte investieren können. Dadurch können wir unsere Werte wie Stärke, Beweglichkeit, Ausdauer oder Vitalität verbessern und schließlich an zum Beispiel eine verbesserte Gesundheitsregeneration gelangen. Da ihr im bis zur Maximal-Stufe 60 jedoch nicht alles freischalten könnt, müsst ihr die Verteilung ein wenig an eure Spielweise anpassen. Besonders die Ausdauer spielt hierbei allerdings eine wichtige Rolle, denn jede Aktion verbraucht einen Teil des wertvollen Balkens. Einzig das „normale“ Gehen verbraucht keinerlei Ausdauer. Im Kampf kann uns jenes Fehler zum schweren Verhängnis werden. Neue Rezepte schalten wir durch das Aufleveln frei.
In der Gruppe macht es mehr Spaß
Wie es sich für ein gutes Survival-MMO gehört, steht natürlich das Zusammenspiel in der Gruppe an so ziemlich oberster Stelle. Alternativ könnt ihr vor dem Start des Spiels auch auswählen, dass ihr den Titel solo erleben möchtet und offline auf eurem PC oder eurer Konsole spielen möchtet. Habt ihr euch für die Online-Variante entschieden, so habt ihr die Wahl zwischen einem PvP oder einem PvE-Server. Auf Letzterem habt ihr zumindest Ruhe vor feindlichen Spielern, die euch eure kostbare Beute stehlen möchten.
Besonders in Dungeons warten fiese Bosse auf euch, welche vor allem durch ihre hohen Lebenspunkte durchaus zu einer ernsten Gefahr für euch und eure Gruppe werden können. Viele dieser Bosse sind zwar mit einiger Erfahrung auch für Einzelspieler besiegbar, deutlich leichter wird es allerdings mit ein paar Freunden an eurer Seite. Auf große Bossmechaniken wie in großen Rollenspielen wartet ihr hingegen vergebens.
Natürlich darf auch der Festungsbau nicht fehlen: Ähnlich wie im Mittelalter dürfen wie unsere Burg mit Zugbrücken und entzündbaren Ölkesseln vor Eindringlingen und Belagerern verteidigen. Auch bei der Einrichtung haben wir sehr viel Freiheiten. Natürlich dürfen wir nicht nur Verteidigen sondern auch gegnerische Festungen belagern und erobern. Dazu dürfen wir selbst eigene Belagerungswaffen durch mühevolles Craften herstellen und diese im Kampf einsetzen. Diese Kämpfe spielen sich abwechslungsreich und sorgen für sehr viel Spaß.
Das Kampfsystem könnte einige Spieler zu Beginn etwas überfordern, wer aber einmal den Kniff heraus hat, der wird schnell die ersten Erfolge verzeichnen können. Besonders aus Ausweichen wird immer wieder zum wichtigen Hauptbestandteil des Kampfes, da unser Held sonst sehr schnell den Spieler-Tod sterben wird.
Holpriger Start zum Release
Eine beeindruckende Wüste erwartet uns in der Welt von Conan Exiles direkt zu Beginn des Spiels. Allerdings verschlägt es unseren Helden ebenso in einen Dschungel oder in den kalten Norden. Die Grafik-Engine leistet überall gute Arbeit und selbst auf der Konsole sind wir von der Grafik durchaus überzeugt. Doch leider hinterlassen die vielen Ruckler und Hänger einen faden Beigeschmack, welche zum Release noch massiv vorhanden sind. So kommt es nicht selten vor, dass wir an Gegenständen hängen bleiben oder das Spiel gar für wenige Sekunden spürbar einfriert. Hier muss mit einem Patch möglichst schnell Abhilfe geschaffen werden.
Die Steuerung am Gamepad geht sehr gut von der Hand, Spieler mit Maus und Tastatur dürften dennoch leichteres Spiel haben. Die KI macht einen soliden Eindruck, hat jedoch in manchen Situationen noch spürbare Aussetzer mit seltsamen Handlungen. Sicherlich wird auch hier noch ein Update folgen.