Chrono Crusade REZENSION
Wir befinden uns in der Geschichte von Chrono Crusade wieder im letzten Jahrtausend, wenige Jahre nach dem ersten Weltkrieg. Es ist das Jahr 1928 und die Epoche des Wohlstands ist in vollem Gange. Doch nicht alles ist so schön und sorglos, denn das Böse auf der Welt hat wieder ein neues Gesicht. Es ist die Zeit, in der Dämonen und Teufel die Welt der Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Ihr Ziel, der menschlichen Seele die Energie rauben, um selbst Macht aus dieser zu schöpfen und immer stärken zu werden.
Teuflische Mächte
Um den Frieden und die Ruhe nicht gänzlich den bösen Dämonen und Teufeln zu überlassen, stellt sich der exorzistische Magdalenen Orden entgegen und versucht das Unheil abzuwenden. Allem voran ist die entschlossene Schwester Rosette, die jedoch nicht alleine bei der Aufgabe ist, das Gleichgewicht auf Erden zu bewahren. Einst mit einem kleinen Teufel angefreundet, kämpft dieser nun auf derselben Seite, um seinesgleichen auszulöschen. Chrono, wie der junge Teufel heißt, nutzt dabei alle Mittel gegen die Höllenkreaturen, die in manchen Situationen sein wahres Potenzial offenbaren. Dennoch ist der Orden abseits von Schwester Rosette sehr skeptisch gegenüber Chrono einstellt, denn letztlich bleibt er ein Wesen der dunklen Seite.
Gerade die Aufgabe, sich dem mächtigsten aller Teufel entgegenzustellen, birgt für das ungewöhnliche Team eine bis dato noch nie dagewesene Gefahr. Denn Aeon, wie das Oberhaupt genannt wird, nutzt die menschlichen Schwächen aus und erschafft so weitere Mitstreiter, die einst auf der guten Seite standen. Dies macht es dadurch nicht sonderlich einfacher für den Orden, der selbstverständlich nur dämonisches Leben auslöschen will. Zudem giert Aeon nach den sieben Aposteln, die unter dem Schutz des Magdalenen Ordens stehen. Leider gelingt es den Schwestern nicht, Joshua, den Bruder von Rosette zu schützen. So hat die tapfere Kämpferin zusammen mit Chrono eine weitere Aufgabe, denn selbstverständlich will sie ihren Bruder aus den Fängen des mächtigen Teufels befreien. Gleichzeitig obliegt es beiden jedoch auch, Azmaria zu schützen, die ebenfalls zu den sieben Aposteln gehört und daher einer ständigen Gefahr ausgesetzt ist. Glücklicherweise gesellen sich noch weitere Charaktere hinzu, wie beispielsweise Satella Harvenheit, die den böswilligen Mächten ein Ende setzen möchte.
Das Drumherum
Chrono Crusade wurde von dem Studio Gonzo erschaffen, das bei Anime Fans bekannt sein sollten. Werke wie Hellsing und Trinity Blood gehen auf dessen Kappe. Chrono Crusade, das aus dem Jahre 2003 stammt, bleibt dabei noch dem handgezeichneten japanischen Trickfilmen treu und versprüht dadurch einen ganz eigenen Charme, der an die Hochzeiten der Animewelle erinnert, die mit Naruto, Dragon Ball und Sailor Moon aufwartete. Gerade die alte Schule sieht der Zuschauer in den witzigen Slapstick-Einlagen und den gelegentlich übertrieben gezeichneten Charakteren. Kleidungen, die weit ab von dem sind, was man Ende der 20iger Jahre trug sowie Sexappel und Andeutungen sind ebenfalls ein Bestandteil von Chrono Crusade. Die Kulisse ist aber hauptsächlich an die Zeit angepasst, dessen Geschichten in New York spielen.
Nichtsdestotrotz sind die jeweiligen Kämpfe im Vordergrund des Geschehens. Dabei bauen einige Folgen aufeinander auf und steigern somit die Spannung. Gleichzeitig wird sich in Füll-Episoden genügend Zeit genommen, die Figuren näher vorzustellen und dessen Beziehungen zueinander genauer zu betrachten. Gepaart ist alles mit etwas übertriebener Action, die aber einfach zum Anime passt, welches sich eh nicht so ganz ernst nimmt. Die Geschichte, die sich über 600 Spielminuten zieht, wird dabei aber nicht sonderlich kompliziert gehalten, sodass jeder perfekt einsteigen kann. Zudem zeigt Chrono Crusade gelegentliche Rückblicke, die erneut erläutern, was alles vor dem eigentlichen Abenteuer passiert ist und warum Chrono sich seinen teuflischen Brüdern abgewandt hat.
Visuell
Die Bildqualität von Chrono Crusade ist dabei auf einem vernünftigen Niveau mit schönen Zeichnungen und liebevollen, bis kindlich wirkenden Charakteren bestückt. Dies täuscht aber nicht über die Gewaltdarstellung hinweg, die in einigen Szenen kaum zurückhält. Die Altersfreigabe von 16 Jahren ist daher vollkommen gerechtfertigt. Leider birgt das Produktionsjahr noch ein weiteres Manko, denn die Darstellung der Folgen erfolgt über das 4:3 Format, was einfach nicht mehr zeitgemäß ist.
Das komplette Anime wurde in deutsch vertont und wirkt in der Synchronisation recht solide. Ein Fanservice, der es beispielsweise ermöglicht Chrono Crusade in der Originalsprache zu lauschen, wurde leider nicht berücksichtigt. Auch an weiteren visuellen Extras wurde eingespart, was durchaus schade ist. Dafür gibt es einen tollen Shubber, der 5 DVD Disks oder ggf. 4 BluRay Disks beherbergt und wunderschön sowie hochwertig gestaltet ist.
Rena sagt
Die Geschichte um Chrono Crusade ist vielleicht nicht herausragend, wird in Etappen aber recht spannend erzählt. Mit der Einmischung von immer mehr Charakteren, sind auch ein paar interessante Wendungen in den 600 Spielminuten untergebracht. Zudem spiegelt das Anime den Charme einiger sehr bekannter japanischer Trickfilme, wie unter anderem Sailor Moon oder Jeanne die Kamikaze Diebin wieder. Die Mischung aus Slapstick-Einlagen, Action und Spannung wirkt zumindest nie langweilig in ihrer Konstellation. Anime-Liebhaber, die den alten handgezeichneten Stil mögen und den typischen Humor nicht missen möchten, sind mit diesem Werk gut beraten.