Boruto – Naruto the Movie REZENSION
Fast jeder kennt Naruto – egal, ob man Animes schaut, Videospiele zockt, Mangas liest oder mit dem Ganzen eher weniger anfangen kann. Eigentlich hat also fast jeder schon von unserem Lieblings-Ninja gehört, der seinen Traum verfolgt, eines Tages Hokage zu werden. Nach ganzen 16 Jahren ging der Anime vor einem Monat zu Ende und schloss die lange Geschichte ab, wobei Naruto am Ziel seiner Träume angekommen ist. Aber keine Sorge, es geht weiter! Einerseits gibt es einen neuen Anime, der sich um seinen Sohn Boruto dreht, andererseits gibt es den Film Boruto – Naruto the Movie welcher einige Zeit nach Naruto Shippuden spielt. Dabei geht es nicht nur um eine modernere Ninja-Welt mit Handys und Computern, sondern auch um die nächste Generation neuer Ninjas, zu denen ebenso Narutos Sohn Boruto zählt. Außerdem schwebt eine neue Gefahr über der Welt wie wir sie kennen… Schon gespannt? Ich auch!
Und der Vater des Jahres ist nicht…
Der Film beginnt zunächst jedoch fernab des Dorfes Konohagakure in einer unheimlich anmutenden Ruine. Die noch vorherrschende Stille wird schnell durch einen Kampf eines schwarz verhüllten Ninjas mit zwei mysteriösen weißen Gestalten unterbrochen, welche Chakra und Jutsu absorbieren können. Nach mehrfachem schnellen Schlagabtausch dreht sich die Kamera und verrät uns, welcher Ninja sich den beiden Gegnern stellt – Es ist kein anderer als Sasuke Uchiha! – Den Naruto Fans natürlich genau kennen.
Kurz vorweg: Wer Naruto nur vom Hören kennen sollte und mit den ganzen Namen und Begriffen wie Chakra und Jutsu nichts anfangen kann, sollte lieber mit einem früheren Film oder mit der Serie anfangen. Boruto – Naruto the Movie setzt einiges an Hintergrundwissen voraus und führt viele Geschichten fort. Das macht den Film besonders interessant wird, gleichzeitig aber auch etwas verwirrend für Neueinsteiger.
Fernab von der aufsteigenden Bedrohung liegt das friedliche Konohagakure. Naruto hat als neuer Hokage ganze Arbeit geleistet, sodass jede Menge neue Technologie Einzug in den Alltag gefunden hat. Egal ob Computer, geheimnisvolle Geräte, welche Jutsu mit kleinen Schriftrollen ausführen können oder Spielekonsolen – der Fortschritt ist kaum aufzuhalten. Seine neue Position hat aber auch Schattenseiten, denn der ehemals nur im Moment lebende Ninja arbeitet rund um die Uhr und findet kaum Zeit für seine Familie. Das ärgert vor allem seinen Sohn Boruto. Als Naruto zum Geburtstag seiner Tochter Himawari lediglich einen Schattenklon schickt, der sich plötzlich auflöst und verschwindet, reicht es Boruto. Sein Lichtblick ist die Prüfung zum Chunin, um seinem Vater beweisen zu können, dass er nicht unwichtig ist und Naruto sich mehr Zeit für ihn nehmen sollte. Und wer käme da als Lehrer besser in Frage als Sasuke?
Interessant ist hierbei, wie ähnlich und gleichzeitig verschieden Boruto und Naruto sind. Beide fühlen sich als Kind einsam – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Während Borutos Vater ewig arbeitet und dadurch keine Zeit hat, hatte Naruto gar keine Eltern. Das hitzköpfige Temperament ist ebenfalls eine amüsante Gemeinsamkeit, die sich vor allem bei Borutos Training in seinem Genin-Team zusammen mit Sarada und Mitsuki zeigt. Interessanterweise wird das Team von niemand anderem als Konohamaru Sarutobi geführt, welcher als Kind immer zu Naruto aufgeblickt hat. Boruto hat wie Naruto zudem großen Ehrgeiz, auch wenn er niemals Hokage werden wollen würde. Genau das treibt ihm zum Training mit Sasuke an, was im Hinblick auf die lange Geschichte von Sasuke und Naruto eine interessante Kombination ist.
Alles in allem erzählt der Film eine spannende Geschichte mit vielen neuen Charakteren wie Boruto, aber auch Sasukes Tochter Sarada und Sais Sohn Inojin. Natürlich steht nicht nur der Kampf im Vordergrund, sondern auch die Charaktere und ernstere Themen wie Betrug, Manipulation oder Fürsorge. Am Ende des Films wirkt es fast so, als wäre der Film wesentlich länger gewesen, da in den fast 100 Minuten Film sehr viel erzählt und gezeigt wird. Auch die starke Veränderung von Konohagakure bringt frischen Wind ins Naruto-Universum. Gleichzeitig ist es schön, die alten Charaktere wiederzusehen, alle vereint im Kampf gegen die neue, unbekannte böse Macht.
Ein Effektfeuerwerk ohne Gleichen
Die Bildqualität ist fantastisch und liegt weiter über der Qualität der Serie, was bei vielen Animes üblich ist. Die Schauplätze erstrahlen in schönen Farben und mit vielen Details und auch die Charaktere sind durchgängig fließend und schön animiert worden. Besonders begeistern können vor allem die Kampfanimationen, in denen Jutsus bunte und beeindruckende Effektfeuerwerke bieten. Selbst schnellste Bewegungen und Angriffe sind bis ins kleinste Detail fließend animiert worden. Rundum weiß der Film zu faszinieren und mit eindrucksvollen Jutsus zu begeistern.
Beim Ton dürft ihr zwischen deutscher und japansicher Version aussuchen. Wer es authentisch mag, wird von den japanischen Sprechern begeistert sein und kann mit deutschen Untertiteln dafür sorgen, dass man auch ohne perfekte Japanischkenntnisse alles verstehen kann. Alle Stimmen sind dabei vertraut, da die Sprecher der bereits bekannten Charaktere aus der Anime Serie und den vorherigen Filmen übernommen wurden. Auch die neuen Sprecher wurden gut gewählt und präsentieren ihre Charaktere authentisch und passend. Wer lieber die deutsche Sprachausgabe bevorzugt, wird ebenfalls nicht enttäuscht. Auch hier sind die Sprecher gut und reißen uns in den Kämpfen mit, ohne etwas an Begeisterung zu verlieren. Die Musik ist ebenfalls schön stimmig und passt zum Film. Boruto – Naruto the Movie schafft es immer, eine passende Atmosphäre zu schaffen, egal ob in den Kampfszenen oder während der Auseinandersetzungen zwischen Naruto und Boruto.
Fazit
Boruto – Naruto the Movie stellt eine tolle Fortsetzung von Narutos Geschichte dar. Einerseits wird eine spannende Story mit einer mysteriösen neuen Bedrohung geboten, andererseits lernt man viele neue Charaktere kennen und es werden ernstere Themen wie Betrug, Ehre und Fürsorge thematisiert. Und was will man eigentlich mehr von einem Film? Auch die Präsentation ist phänomenal und zeigt jede Menge kunterbunter Effekte und die Liebe zum Detail, abgerundet von tollen Sprechern und Soundeffekten. Jedem Naruto-Fan kann ich diesen Film nur wärmstens empfehlen!