Bloodhound REVIEW

Bloodhound ist ein Boomershooter, ein Subgenre der First-Person-Shooter (FPS), das sich stilistisch und spielerisch an den klassischen Shootern der 1990er Jahre orientiert. Die jüngste Renaissance des Genres, getrieben von Nostalgie und dem Wunsch nach unkompliziertem Gameplay, hat Titel wie DUSK, Ion Fury, Amid Evil und Prodeus hervorgebracht. Doch wo ordnet sich der Titel Bloodhound ein? Kann es neue Impulse setzen und überzeugen?

Ein hölischer Trip?

Die Handlung wird zu Beginn durch einen Comic eingeführt, bleibt dann aber bis zum Schluss im Hintergrund. Als Mitglied des Ordens der Wächter der Tore ist es die Aufgabe, die Tore zur Hölle zu bewachen und den Astaroth-Kult daran zu hindern, die Welt mit Bösem zu überschwemmen.

Das Spiel bietet eine einfache Menüführung und wirft den Spieler schnell ins Geschehen. Negativ fallen einige fragwürdige Übersetzungen auf, wie zum Beispiel „Wählen Sie“ statt „Auswählen“ im Hauptmenü. Außerdem haben die Spielstände leider keinen Zeitstempel, was die Orientierung beim Laden unnötig erschwert.

Ganz spezieller Retro-Stil

Bloodhound präsentiert sich in einem „saftigen Retro-Stil“. Ein Grafikfilter ermöglicht es, die Pixelanzahl in vier Stufen anzupassen: 240p, 480p, 720p und 1080p. Dieser Filter verleiht dem Spiel einen charmanten Retro-Look, der gut zum Spielgefühl passt und die Nostalgie der 90er-Jahre-Shooter gekonnt einfängt.

Die grafische Qualität ist allerdings durchwachsen, trotz Unreal Engine 4 Basis. Assets wiederholen sich schnell, normale Gegner sind wenig detailliert und die Level wirken blass. Die Umgebungen wirken teilweise zusammenhangslos, als wären die Level willkürlich zusammengesetzt worden.

und einige Probleme

Bedauerlicherweise kommt es immer wieder zu Performance-Problemen. Die Framerate fällt oft unter 30 FPS auf der PS5, was zu spürbaren Rucklern und Verlangsamungen führt. Die PC Version ist da wesentlich besser optimiert. Das gilt auch für das Steam Deck.

Der Spielablauf folgt einem klassischen Muster: Spieler spawnen im Level, bewegen sich durch Gänge, treffen auf Gegner und schalten diese aus. Dazwischen warten Bosskämpfe auf die Spieler, die sich wohltuend von normalen Gegnern abheben. Das heißt, es gibt mehr zu beachten und ggfs. taktisch zu agieren.

Schwierig empfinde ich hingegen das Leveldesign. Die engen Räume lassen wenig Raum für taktisches Ausweichen, was oft zu reinem „Durchballern“ führt und Situationen in denen Gegner einen sofort in eine Ecke drängen.

Ein treibender Soundtrack

Das Waffenarsenal umfasst 10 verschiedene Typen. Diese gehen von Colts über Schrotflinten bis hin zu Gewehren. Ein Highlight ist die Schrotflinte, die durch ihre Feuerkraft und ihren guten Rückstoß überzeugt. Die Gegnervielfalt beschränkt sich jedoch leider auf 16 Gegner-Arten und 5 Bosse. Hier wäre durchaus mehr möglich gewesen.

Die Steuerung des Controllers auf der PlayStation 5 erweist sich oft als ungenau, was zu einem erhöhten Munitionsverbrauch bei mir geführt hat. Ein nettes Feature ist die farbliche Anpassung der Controller-Beleuchtung je nach gewählter Waffe.

Die Metal-Musik der Band Sons of Amon passt gut zum Spielgeschehen und treibt die Kämpfe voran. Die Soundeffekte der Waffen sind gut und unterstützen das Spielgefühl, während die Umgebungsgeräusche etwas zu wünschen übrig lassen. Den Mehrwert darf ich hier gerne erwähnen.

Kleiner Rundumblick

Bloodhound ist ein „okayer“ Versuch, das Shooter-Genre zu bedienen, der aber an einigen Stellen schwächelt. Für Genre-Fans bietet es nostalgische Action, kann aber nicht ganz mit den Genre-Größen mithalten. Trotz der Schwächen bietet der Titel für Genre-Fans einen nostalgischen Trip, der im Sale durchaus einen Blick wert sein könnte.

Mit 5 bis 6 Stunden Spielzeit ist das Game kompakt. Mehrmaliges Durchspielen bringt weder einen Vorteil noch verändert es das Spiel in irgendeiner Weise. Somit kann ich keinerlei Wiederspielwert aussprechen, was auch an den überschaubaren Gegner-Typen, Bossen und Waffen liegt.

Mein Wunsch an Bloodhound 2 wäre, die solide Basis zu verfeinern und eine höllische Story drumherum zu bauen. Doch dazu muss der erste Teil erst einmal eine Spielerschaft verzücken, was nicht unbedingt leicht wird, bei diesen Ausgangspositionen.

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pros
  • Interessanter Retro-Grafikfilter
  • Passender Soundtrack
  • Schneller Einstieg ins Spielgeschehen

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Cons
  • Technische Probleme (Framerate-Einbrüche)
  • Unpräzise Controller-Steuerung
  • Levels sind blass und schlauchig
  • Begrenzte Gegner- und Waffenvielfalt

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Spiel Bewertung
Singleplayer
65
65
-
Multiplayer

FAZIT

Bloodhound ist ein okayer Beitrag zum Boomershooter-Genre mit Licht und Schatten. Der coole Retro-Grafikfilter und der passende Soundtrack schaffen eine authentische 90er-Jahre-Atmosphäre. Das schnelle, unkomplizierte Gameplay spricht Fans klassischer Shooter an. Allerdings beeinträchtigen technische Probleme, repetitives Level-Design und begrenzte Vielfalt das Spielerlebnis. Der Titel bietet solide Unterhaltung für Genre-Enthusiasten, kann aber nicht mit Spitzenreitern mithalten. Zum vollen Preis schwer zu empfehlen, könnte es bei einem Sale für Liebhaber interessant sein.

- Von  Stefan D.

Für eingefleischte Fans des Genres kann Bloodhound bei einem Sale interessant sein.
Playstation 4
Xbox One
MS Windows
Xbox Series X
PlayStation 5

Bloodhound REVIEW

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