Blackwood Crossing REVIEW
Das kleine, englische Indie-Entwicklerstudio PaperSeven hat mit dem Indie-Abenteuer Blackwood Crossing nun sein erstes eigenes Spiel veröffentlicht. In diesem kurzem, aber höchst emotionalen Abenteuer versucht seinen Genrekonkurrenten Paroli zu bieten. In unserem exklusiven Test erfahrt ihr, ob sich die Reise lohnt oder ob der Zug seine weite Reise doch lieber alleine antreten sollte.
Eine Fahrt ins Ungewisse
Ein nahezu herrenloser Zug? Seltsame Tiere die wie gebastelte Werke aussehen? Und was zur Hölle „Sagt Simon“?! Blackwood Crossing ist definitiv kein normales Adventure und das will es auch gar nicht sein. Viel mehr werden wir zu Beginn der ca. 3-4 Stunden andauernden Handlung in das berüchtigte kalte Wasser geworfen und arbeiten uns nur langsam voran. Der Spieler übernimmt die Kontrolle über Scarlett die sich auf einer Zugfahrt ins Ungewisse befindet. Idyllische Landschaften, eine Menge Gepäck und schönes Wetter – es könnte quasi nicht schöner sein. Wäre da nicht der quengelnde kleine Bruder Finn, der uns sofort auf Trab hält. Immer wieder rennt der kleine Mann, bekleidet mit einem Superhelden-Umhang, vor uns weg und wir versuchen ihn zu stellen. So treffen wir in den scheinbar endlosen Wagons auf mysteriöse Menschen mit Tiermasken oder -kostümen. Wie sich später rausstellen wird, sind dies alle Begleiter aus dem Leben des kleinen Finn. Im weiteren Verlauf der Story verlassen wir auch den Zug um neue Gegenden zu erkunden, der größte Teil der Geschichte spielt allerdings auf dem Schienengefährt. Allerdings wollen wir nicht zu viel von der packenden Story verraten, allerdings wollen wir euch auf ein mitreißendes Ende mit einigen Tränen vorbereiten.
Spielerisch hingegen setzt das Abenteuer auf simplere Rätsel wie beispielsweise geforderte Items in einem Raum zu finden oder durch Dialoge passende Charaktere zueinander zu finden. Spielerisch biete Blackwood Crossing nur wenig interessante Höhepunkte, was aber durch die fesselnde Handlung zur reinen Nebensache wird. Aber abseits der Handlung gibt es unter anderem Filmplakate zu entdecken oder durch das Aufspüren von Gegenständen werden Erinnerungen an die Vergangenheit wach. Gelegentlich dürfen wie in Gesprächen mit Finn auch entscheiden ob wir sarkastisch, sanft oder herrisch antworten. Dies wirkt sich allerdings nur auf das Gesagte aus und hat keinerlei Folgen für den weiteren Verlauf der Geschichte.
Solide Leistung
Natürlich darf man von einem kleinen Indie-Projekt keine Highlight-Performance auf dem Niveau eines Horizon Zero Dawn erwarten. Wer eben mit einer eher geringeren Erwartungshaltung an das Projekt herantritt der bekommt ein Spiel in einem toll animierten Grafik-Look präsentiert, der durchaus seinen eigenen Charme entwickelt. Besonders der kurze Ausflug außerhalb des Zuges hat uns hier besonders gut gefallen. Und auch sonst kann die Reise einige reizvolle Überraschungen mit sich bringen.
Die musikalische Untermalung in Blackwood Crossing ist den Entwicklern ebenso gut gelungen und trägt neben den tollen Bildern zu einem gelungene Adventure bei, das besonders mit den Gefühlen des Spielers spielt. Die passende Melodie harmoniert stets gut mit dem Geschehen auf dem Bildschirm. Und auch die Dialoge, die jedoch nur in Englisch vertont sind, runden das Erlebnis ab. Ein Untertitel in deutscher Ausgabe ist natürlich vorhanden. Die Steuerung des Spiels geht sehr einfach von der Hand und ist sehr schnell verinnerlicht. Wichtige Tastenbefehle werden euch an entsprechenden Stellen eh immer wieder angezeigt. Auch Trophäenjäger werden auf ihre Kosten kommen, denn das Spiel bietet zahlreiche Erfolge, die nicht alle auf Anhieb zu sehen sind. So werden sicher einige Stunden ins Land ziehen bis die begehrte Platin-Trophäe in eurem Besitz sein wird.