Black Squad Review

Kostenlose Multiplayer Shooter gibt es derzeit wie Sand am Meer auf Steam. Dennoch erfreuen sich viele davon großer Beliebtheit, wie man an Fortnite, Apex Legends und Co sehen kann. Gleichzeitig liegt die Messlatte immer höher und neue Titel haben es immer schwerer, sich durch zu setzten. Wir konnten den Free2Play Shooter Black Squad anspielen und verraten euch, ob sich das Spiel gegen die Konkurrenz durchsetzen kann oder in der Masse untergeht. Außerdem versuchen wir in unserem Test zu klären, wie viel Pay2Win in Black Squad steckt.

Ballern für lau

Eine erwähnenswerte Story konnten wir hinter Black Squad nicht erkennen, die braucht der Multiplayer Shooter eigentlich auch überhaupt nicht. Deswegen kommen wir ohne große Umwege gleich zum Gameplay an sich. Black Squad ist derzeit bei Steam noch im Early Access, es kann also sein, dass sich das Spielerlebnis in den kommenden Wochen und Monaten noch geringfügig ändert. Die Entwickler versprechen aber schon jetzt zahlreiche Spielmodi und in regelmäßigen Abständen spannende Events, wie aktuell das Spring-Event.

Beim ersten Spielstart wird man nach einem ausgedehnten Ladebildschirm direkt von einem Tutorial begrüßt, das dem Spieler die grundlegenden Gameplay-Elemente näherbringen soll. Wer bereits Titel wie Counter-Strike oder Call of Duty gespielt hat, sollte die meisten Grundlagen eigentlich schon beherrschen. Hat man nun seine ersten Schüsse abgegeben und die ersten Granaten geworfen, landet man im Hauptmenü und wird direkt von einem völlig überladenen Menü erschlagen. Nach dem ersten Schreck stürzt man sich am besten in ein schnelles Spiel, um sich mit den Waffen und Karten vertraut zu machen.

Gespielt wird je nach Modus in Teams zu acht oder 16 Spielern, was wir als sehr angenehm empfinden, da die recht überschaubaren Karten so nicht überladen werden. Vom Spielgefühl und Tempo lässt sich Black Squad mit einer schnellen Variante von Counter-Strike Global Offensive vergleichen. Nur, dass hier die Spielbalance nicht ganz so ausgeglichen zu sein scheint, wie beim großen Vorbild. Geschätzt fühlen sich alle Sturmgewehre gleich an und Granaten sind unserem Empfinden nach viel zu stark. Dadurch werfen viele Spieler nach dem Respawn aus Prinzip eine Granate ins Blaue und hoffen auf einen Kill. Das zerstört einfach viel zu oft den Spielspaß und führt zu oft zu frustrierenden Momenten, in denen man um eine Ecke läuft und direkt durch eine Granate ins Jenseits befördert wird. Von einem Spieler, der am anderen Ende der Karte steht.

Hier regiert das Chaos

Allgemein wirkt Black Squad sehr chaotisch. Das fängt schon bei dem Spawn-System an. Neben den festen Spawn-Bereichen, jeweils am gegenüberliegenden Rand der Karte, gibt es in einigen Spielmodi die Möglichkeit, aus einem Helikopter abzuspringen. So kann es passieren, dass ihr dadurch einem Feind direkt in die Arme lauft, der dort eigentlich gar nicht stehen dürfte, weil euer Team die Feinde eigentlich schon so weit zurückgedrängt hat. Oder man wird völlig ohne Vorwarnung von hinten eliminiert. Weiters ist die Soundkulisse standardmäßig viel zu laut, was die Unübersichtlichkeit noch verstärkt. Gegnerpositionen lassen sich so nur schwer ausmachen.

Mit etwas Übung und den passenden Einstellungen kann Black Squad aber sogar Spaß machen, insbesondere mit ein paar Freunden. Die lassen sich nämlich ganz einfach in eine Partie einladen. Alternativ dazu gibt es ein Clan-System, das in unseren Augen aber schon etwas zu aufdringlich erscheint. Der große Button „Clan“ im Hauptmenü scheint den Spieler geradezu dazu zu nötigen, einer Gruppierung beizutreten. Wer abends ein paar Casual-Runden bestreiten will, wird dieses Feature jedoch kaum brauchen, da Clans oft auf regelmäßiges Training und Leistung ausgelegt sind. Es gibt in Black Squad sogar eigene Server für Clan-Matches.

Als Casual Spieler stürzt man sich also in Community-Playlists, was sich oft als recht schwierig erweist. Abseits der Event-Playlist treiben sich leider nur recht wenige Spieler herum, was zu langen Wartezeiten in den Lobbys führt. Hat man dann doch einmal ein Spiel gefunden, sieht man sich oftmals mit Spielern konfrontiert, die den eigenen Rang weit übertreffen, was sehr frustrierend sein kann. Eine mögliche Alternative dazu stellt der Ranked-Modus dar, der blieb uns während unserer Testzeit aber leider verwehrt, weshalb wir diesen nicht testen konnten.

Pay2Win oder nicht, das ist hier die Frage

Neben dem eher durchschnittlichen Gameplay treffen auch noch einige andere Free2Play-Klischees zu. Es gibt einen Ingame Shop, Belohnungen bei Level-Ups und tägliche Aufträge in diversen Formen, die dazu verleiten, sich zumindest einmal pro Tag kurz einzuloggen. Setzt Black Squad nun auf ein faires System oder sind bezahlende Spieler im Vorteil? Diese Frage lässt sich tatsächlich gar nicht so einfach beantworten, da der gesamte Itemshop leider sehr unübersichtlich gestaltet ist. Hier sei erwähnt, es gibt in Black Squad ganze fünf Währungen, die alle ihren Platz irgendwo im Shop finden. Ingame-Dollar bekommt man durch simples spielen, Medaillen durch Level-Ups, BS Coins scheinbar zufällig, Munition durch Echtgeld und Event Points durchs Spielen während einem Event. Für jede Währung bekommt man andere Waffen, manche in klassischen Variante, andere mit optisch ansprechendem Skin.

Daneben lassen sich im Shop auch noch die vielerorts kritisierten Lootboxen kaufen. Diese enthalten unter anderem wieder andere Items, als der Shop selbst. Da soll noch jemand den Durchblick behalten. Will man die Waffen dann auch noch vergleichen, muss man sich zuerst durch die halbe Kaufabwicklung klicken, nur um diese dann schlussendlich wieder abzubrechen. Außerdem muss für Granaten, die durchaus spielentscheidend sein können, immer wieder eine Lizenz für mehrere Tage erworben werden. Gerade Gelegenheitsspieler müssen hier eine Menge Ingame-Dollar investieren, die am Ende für neue Waffen benötigt würden.

Pay2Win oder nicht, bezahlende Spieler haben es definitiv leichter, ins Spiel zu finden, besonders während der ersten Spielstunden. Auch im kompetitiven Bereich werdet ihr nicht um eine gewisse Echtgeldinvestition herumkommen, um gegen andere Spieler bestehen zu können. Uns wurde für den Test ein zeitlich begrenztes Waffenpaket zur Verfügung gestellt, was den Einstieg etwas erleichterte. Neueinsteiger müssen sich auf einen langen Grind bis zur Wunschwaffe einstellen.

Technik:

Grafisch bekommt man hier den üblichen Durchschnitt aus der Reihe Free2Play Shooter. Ein klassisch, modernes Kriegs-Setting mit mittelprächtigen Texturen und eher schwachen Details. Immerhin läuft Black Squad so auch auf älterer Hardware halbwegs flüssig. Wir würden sogar empfehlen, die optischen Details zugunsten der Framerate so weit wie möglich zu reduzieren. Einen entsprechenden Monitor natürlich vorausgesetzt.

In puncto Soundkulisse schneidet der Titel wie bereits erwähnt nicht besonders gut ab. Soundeffekte müssen erst manuell heruntergeregelt werden und klingen ganz nebenbei noch sehr hölzern. Entgegen unserer Vermutung gibt es sogar einen integrierten Voice Chat. Darin tummeln sich aber meist eher lautstarke Spieler oder man wird von seinen Kollegen in undefinierbaren Sprachen beleidigt. Wer Mitspieler aus seinem Freundeskreis hat, sucht sich also am besten einen eigenen Team Speak oder Discord Raum.

Die Steuerung präsentiert sich ganz klassisch dem Shooter Genre. Wer bereits einige Runden Battlefield, Call of Duty oder Counter-Strike bestritten hat, wird auch hier recht schnell zurechtkommen. Unter den Steam Rezensionen wird außerdem oft von schlechter Verbindungsqualität gesprochen. Während unseres Tests lief Black Squad durchweg solide mit einem akzeptablen Ping. Die allgemeine Performance war jedoch alles andere als sauber. Bei nicht mal halber Hardwareauslastung hatten wir immer wieder mit stark schwankenden fps-Zahlen zu kämpfen. Damit scheinen wir laut den Steam Rezensionen bei Weitem nicht die Einzigen zu sein.

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Pro
  • kostenlos spielbar
  • oft abwechslungsreiche Ingame-Events
  • eigene Server für Ranked- und Clan-Matches

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Kontra
  • hebt sich kaum von der Masse ab
  • unterdurchschnittliche Technik
  • überladener, undurchsichtiger Item Shop

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Pro & Kontra

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Pro
  • kostenlos spielbar
  • oft abwechslungsreiche Ingame-Events
  • eigene Server für Ranked- und Clan-Matches

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Kontra
  • hebt sich kaum von der Masse ab
  • unterdurchschnittliche Technik
  • überladener, undurchsichtiger Item Shop

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Spiel Bewertung
Singleplayer
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67
67
Multiplayer

FAZIT

Was zum Schluss übrig bleibt, sind gemischte Gefühle. Black Squad kann durchaus Spaß machen, aber dazu braucht man eben ein Squad und jede Menge Zeit. Einzelkämpfer dürfen sich mit technischen Problemen, schwankenden Spielerzahlen und einer undurchsichtigen Itemshop-Politik auseinandersetzen. Ich hatte durchaus spaßige Momente in Black Squad, für PC gibt es aber bessere Alternativen àla Counter-Strike, Warface und Co. Es bleibt zu hoffen, dass die Entwickler das Ruder in den nächsten Monaten noch herumreißen und Black Squad aus seiner derzeitigen Lage steuern. Es wäre dem Titel zumindest zu wünschen!

- Von  Fabian

MS Windows

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