Bau-Simulator 3 – Mobile Games im Test
Der dritte Teil des Bau-Simulators hat es in unsere Gefilde geschafft. Schon zuvor hat man einen Ausflug auf die mobilen Endgeräte gewagt, was im neusten Streich wiederholt wird. Somit steht der Bau-Simulator 3 allen Spielern kostenpflichtig zur Verfügung, die ein gutes Smartphone ihr Eigenen nennen dürfen. Auch wir haben uns an das Spiel gewagt, dessen erste Instruktionen an einem fiktiven Ort in Deutschland zum Tragen kommen.
Erste Instruktionen
Wir bekommen, nachdem ein Profil erstellt ist, einen Pritschenwagen der Firma MAN für die ersten Handlungen bereitgestellt. Doch bevor es ans eigentlich Handwerk geht, heißt es erst einmal mit der Steuerung umgehen lernen. Gerade auf dem Smartphone kann dies für Spieler, die lieber ihre Zeit mit PC oder Konsolen verbringen, etwas fummlig werden. Natürlich benötigt es beide Daumen, um den Wagen optimal zu steuern, was auf der Konsole nichts anderes ist. Das nötige Feingefühl muss man jedoch erst erlernen, denn auch die mobile Version schont euch nicht. Steuert ihr zu weit von der Straße weg oder nehmt eine Kurve nicht optimal, kann ein Sachschaden vorprogrammiert sein, der euch zugleich Guthaben entzieht. Schnell sind die finanziellen Ressourcen verringert und das Wachstum des gerade gegründeten Unternehmens in Gefahr.
Doch selbst wenn es optimal läuft und euer Pritschenwagen in der Spur bleibt, heißt es Geld verdienen. Dazu stehen über 70 Missionen auf dem Programm, mit denen die Taler angehäuft werden sollen. Letztlich lebt aber die Simulation nicht nur davon, über verschiedene Handlungen Geld anzureichern, sondern um das Gefühl näherzubringen, die Grenzen zwischen Spiel und Realismus verschwimmen zu lassen. Die zusätzlichen Banknoten dienen daher auch dafür, neue Wagen in den Fuhrpark aufzunehmen. Und je nach Vehikel, könnt ihr unterschiedliche Tätigkeiten ausüben. Kommen wir zunächst noch einmal auf den Pritschenwagen zu sprechen, mit dem man beispielsweise Heuballen sammeln kann, um diese ferner zu transportieren und zum entsprechenden Zielort zu bringen. Oder wie wäre es einen Bagger oder Kran ohne entsprechenden Führerschein zu steuern? Auch ein Betonmischer möchte von A nach B gelenkt werden, um weitere Aufgaben dem Ende zuzuführen.
Ob unter anderem Still, Liebherr oder MAN, die Lizenzierung der Baufahrzeuge wurde nicht vernachlässigt. Weitere Lizenzpartner wie Wirtigen, Vögele, Hamm, Case, Bomag und Bobcat wurden ebenfalls für den Bau-Simulator 3 gewonnen. Und damit auch detailgetreue Fahrzeuge, die ihr bis in den kleinsten Winkel befehligen könnt. Es erfolge bei vielen Prozessen nämlich keine Automatisierung, stattdessen müsst ihre genau anweisen, was geladen werden soll oder wo genau ein Gegenstand wieder platziert wird. Um dies aber nicht unnötig zu erschweren, gibt es begleitende Anweisungen und farbliche Markierungen, die kaum Missverständnisse zulassen. Und dank des praktischen Touchscreens der Endgeräte, sind die Parts der Fahrzeuge, die ihr steuern möchtet, schnell Einsatzbereit.
Menü und Möglichkeiten
Ferner dürfen die Fahrzeuge noch über Skillpunkte erweitert werden, was sogar vonnöten ist, um alle Aufgaben bestmöglich zu erfüllen und langsam in der Hierarchie der Baufirmen aufzusteigen.
Allgemein zeigt das Menü aber, mit was der Bau-Simulator 3 aufwartet. In der Option „Aufträge“ ist alles ersichtlich, was von euch gefordert wird. Im Feld Fuhrpark ist eure Sammlung an Vehikeln einsehbar und mit ein paar Infos ausgestattet. Im Menüpunkt „Verwaltung“ sind die Unterpunkte Finanzen, „Ausbau des Firmengeländes“ und „Warenlager“ hinterlegt. Natürlich finden sich darunter weitere detailliere Angaben. Und im Profil sind unter anderem der Spielfortschritt und die Fähigkeiten hinterlegt. Dort finden sich zudem die technischen Einstellungen und Erfolge. Anfänglich kann das üppige Menü aber leicht überfordern, denn bis die richtige Option gefunden ist, können einige Minuten vergehen. Und wie ihr den benannten Punkten des Menüs entnehmen könnt, handelt es sich um deutsche Texte, was den Titel somit für alle Altersklassen zugänglich macht.
Technik
Die Frage die aber immer noch bleibt ist, inwieweit all das optisch überzeugen kann. Denn natürlich erwartet man von einer Simulation realitätsnahe Kulissen. Aktuellere Smartphones können natürlich schon mit Leitung überzeugen und so läuft das Spiel auf meinem Honor 10 reibungslos. Es gibt keine Ruckler oder andere grafische Nachteile. Dass die Grafik nicht an Hochleitungscomputer heranreicht, sollte logisch sein, doch schön anzuschauen ist sie dennoch. Zwar wirken einige Kulissen eher leer und unbelebt, andere Elemente reichern dafür wieder die Authentizität an. Beispielsweise dürfen wir an einem Tag und Nachtwechsel teilhaben, der zur Dämmerung auch schöne Lichtreflexe aussendet. Und auch so manches Fleckchen Natur wirkt passend eingebracht. Letztlich bleiben aber die Baufahrzeuge im Fokus des Geschehens und dürfen auch hier ein Lob einheimsen, wenn man bedenkt, wie vor 5 Jahren noch Spiele auf dem Mobiltelefon aussahen. Wer noch tiefer in das Genre der Simulation eintauchen mag, darf die erworbenen Fahrzeuge sogar aus der Cockpit-Ansicht steuern, was als neues Feature im Bau-Simulator 3 eingebracht wurde.
Man muss sich wohl eingestehen, dass der Sound auf dem Smartphone nicht ganz so zum Tragen kommt, wie auf einem PC oder einer Konsole. Zwar versucht der Bau-Simulator 3 die Kulisse durch Motorengeräusche gut einzufangen, so ganz will dies aber in meinen Ohren nicht gelingen. Dafür möchte ich lobend erwähnen, dass die Fauna akustisch nicht im Spiel vergessen wurde. Zirpende Grillen, ein krähender Hahn oder ein Hundegejaule bzw. Gebälle sind Teil der Nebengeräusche und lassen die Schauplätze lebensechter wirken. Tagsüber wird all das noch durch eine leichte Musik begleitet, die ein wenig merkwürdig daherkommt und vielleicht nicht optimal passt, schnell aber eh in den Hintergrund rückt und bald nicht mehr auffällt.
Rena sagt
Der Bau-Simulator 3 hat sicherlich seine Schwächen und gerade so manche Aufgabe möchte nicht auf Anhieb gelingen. Die Steuerung benötigt ebenfalls seine Einarbeitungszeit, wenn man grundsätzlich lieber am PC oder Konsole zockt. Am Umfang scheitert das Spiel jedoch nicht, denn es gibt genug zu tun und viele neue Maschinen zu erwerben, mit denen man seinen Spaß haben kann. Auch optisch macht das Spiel ein bisschen was her, wenngleich ich mir an vielen Stellen mehr Detaildichte gewünscht hätte. Für das was der Bau-Simulator 3 aber ist, ist er genau richtig und für zwischendurch genau der passende Titel.