Batman: Arkham City REVIEW
Das Leben eines Superhelden kann schon sehr beschwerlich sein, besonders wenn man Batman ist und gerade erst einen Gefängnistrakt von einigen der gefährlichsten Verbrechern Gothams befreit hat. Doch wieder kommt der dunkle Ritter nicht zur Ruhe, denn diesmal gerät sein Alter-Ego – Bruce Wayne in Gefangenschaft. Und trotz seiner Flucht spitzt sich die Situation weiter zu, denn der Aufenthalt in Arkham City entpuppt sich als wahrer Albtraum. Inmitten des mysteriösen Countdowns, der als Protokoll 10 deklariert ist, muss Batman nicht nur Unschuldige beschützen, sondern diesmal auch sein eigenes Leben retten, dass dem Ende geweiht ist.
unfreiwilliger Helfer
Hingegen aller Vermutungen, beginnt ihr aber nicht mir Batman selbst, sondern schwingt als Catwoman die Peitsche und bewegt euch grazil durch Arkham City. Sogleich warten auch schon die ersten, noch leichten Verbrecher auf euch, bei denen ihr sofort eure Kombinationsmöglichkeiten aus Tritten und Schlägen testen könnt. Nachdem ihr mit der diebischen Katze den Raum des Geschehens befriedet habt, wechselt ihr auf den eigentlichen Held des Spieles. Dieser ist ebenso in der Lage, mit verschiedenen Kommandos, den Schurken aus Arkham City Einhalt zu gebieten. Dabei ist der direkte Weg aber nicht immer der beste, denn selten reicht nur ein Schlag aus, um sich dem Gegenüber zu entledigen. So beherrscht Batman beispielsweise ein schnelles Reaktionsvermögen und kann im richtigen Moment einen Konter-Angriff ausführen, sofern ihr die X-Taste des Tablett-Controller betätigt. Doch wollen wir ja nicht vergessen, dass Batman ein Meisterdetektiv ist und mit einigen Tricks auftrumpft. So passt er sich der meist dunklen und tristen Umgebung perfekt an und schleicht sich langsam von hinten an sein Opfer, um dieses unbemerkt auszuschalten. Gruppen von Gegnern verwirrt er mittels Umhang und gewinnt so wertvolle Sekunden, die oftmals einen Kampf entscheiden.
Zusätzlich greift die gepanzerte Fledermaus auf genügend Spielereien zurück, die sich an seinem Gürtel befinden. So müsst ihr euch nicht immer gleich einem frontalen Schlagabtausch stellen, sondern könnt mit dem Batrang (Bumerang) die Gegner betäuben. Schnell steigert sich eure Sammlung an wichtigen Utensilien und umfasst Rauchbomben, Seile zum spannen, oder einen ferngesteuerter Batrang. Natürlich fehlt auch der für euch so wichtige Enterhaken nicht, mit dem Batman hohe Gebäude erklimmen kann, oder größere Entfernungen überwindet. Abermals darf dieser wieder als Waffe missbraucht werden, um Gegner aus der Ferne an sich heranzuziehen. Als besonders nützlich erweist er sich aber, wenn ihr von einem Stadtgebiet ins nächste möchtet. Von hohen Plattformen aus, vermag es Batman sogar, durch den Luftraum zu segeln und selbst aus weiter Distanz, den Flug in einen Angriff umzuwandeln.
Ihr prügelt euch aber nicht nur mit Kleinkriminellen, sondern müsst abermals die größten Schurken aus Gotham City bezwingen. Joker, der Pinguin, Mr. Freeze, Two Face, Bane und viele andere Verbrecher warten nur auf eure Niederlage und nutzen jede Chance, den eigenen Sieg davonzutragen. Gerade die Bosskämpfe werden in mehreren und besonders fordernden Etappen vollzogen und enden nicht selten mit einem verfrühten Ende, sollte ihr den Schwierigkeitsgrad auf Mittel, oder Schwer eingestellt haben. Für euch bedeutet dies, in den verschiedenen Haupt- und Nebenmissionen, punkte zu sammeln, die ihr für ausgeschaltete Gegner und andere Fortschritte gutgeschrieben bekommt. Habt ihr eine gewisse Anzahl erreicht, dürft ihr eure Ausrüstung aufwerten und seid so gegenüber Feinden aller Art bestens gewappnet.
Aber auch mit der allerbesten Ausrüstung und stärksten Panzerung, kommt ihr gelegentlich an einem Punkt, an dem es kein Weiterkommen zu geben scheint. In dieser aussichtslosen Situation, hilft euch der sogenannte Detektiv-Modus weiter. Mit dieser Radar ähnlichen Ansicht, scannt ihr die Umgebung und erhaltet Hinweise auf verwendbare Objekte. Schnell färben sich versteckte Türen, Gitter, sowie Sicherheitsschlösser orange ein und weisen so auf neue und erst unbemerkte Wege hin.
Technik
Als erstes möchte ich erwähnen, dass uns die Testversion der WiiU vorlag, welche zusätzliche Features birgt, wie beispielsweise das GamePad der Nintendo Heimkonsole. Sicher interessieren sich viele von euch, wie der Tablett-Controller eigentlich seine genau Anwendung findet. Hauptsächlich wird eine Umgebungskarte eingespielt, die aber gelegentlich für Verwirrung sorgt, denn diese unterscheidet nicht zwischen verschiedenen Stockwerken, was euch unnötige Wege bereiten wird. Steckbriefe von guten und bösen Protagonisten, sowie Missionsziele haben auch einen eigenen Unterpunkt am Rand des Touchscreen.
Ferner sind über das Tablett die verschiedenen Utensilien, die Batman an seinem Gürtel trägt, anwählbar. Mit einem Fingerdruck aktiviert ihr die Gegenstände, die gerade benötigt werden. Manchmal ist dies aber auch ein nerviges Unterfangen, denn in einigen Arealen seid ihr auf einen schnellen und ständigen Wechsel angewiesen. Nutzt ihr gewisse Spielzeuge aus eurem Sortiment, greift sogar die Bewegungsteuerung des Tablett-Controllers und das Geschehen wird auf den integrierten Bildschirm verlagert. Beispielsweise kann so der ferngesteuerte Batrang mit eurer Hilfe den richtigen Zielort finden. Selbst Sicherheitscodes lassen sich per Tablett-Controller entschärfen und verschiedene Audiofrequenzen auffangen. Die gängigen Kommandos, wie Schlagen, Treten, oder Kontern, werden ganz nochmal über die Feuerknöpfe befehligt.
Was beim GamePad noch nicht ganz ausgereift ist, wird von der Grafik bestens überspielt, denn euch erwartet ein wahrer Augenschmaus. Eine riesige offene Welt möchte von euch erobert werden. Jedes Fenster, jede Tonne, jedes Gebäude ist phantastisch dargestellt und wirkt so realitätsnah. Und auch die Einwohner und Schurken strotzen voller grafischer Raffinesse. Ob Narben, Falten, Mimik und Gestik, alles ist berücksichtigt und zeigt eine wirklich liebevolle Gestaltung. Selbst Batmans Kostüm bleibt nicht lange ohne Spuren und all das ist einfach nur schön anzuschauen. Die fast perfekte Ingame Darstellung, wird nur noch von den genialen Zwischensequenzen überboten, die auf dem Fernseher, wie auch dem Tablett-Controller, eine gestochen scharfe Übertragung finden.
Der Sound versteht ebenso mich in Begeisterung zu versetzen. Wie in einem Endzeitszenario fegen die Klänge über das Fernsehgerät. Der Wechsel aus Dramatik, Spannung und Aktion wird optimal in die Musikwelt eingebracht. Besonders gelungen finde ich die grandiose und vor allem deutsche Sprachausgabe, die sich an Arkham Asylum orientiert. Abermals begeistern die nahezu perfekt gewählten Stimmen des ersten Teiles und machen aus dem Spiel ein wahres Erlebnis. Damit das ganze noch echter wirkt, bekommt ihr die Funksprüche von Alfred, oder Barbara, dem ehemaligen Batgirl, auf das Tablett übertragen. Selbst die verschiedenen abhörbaren Frequenzen, werden über den Tablett-Controller eingespielt.
Zu erwähnen bleibt nun nur noch die Spielzeit. Bis ihr zum Abspann kommt, sind gut und gerne 20 Spielstunden ins Land gezogen. Doch ist danach noch lange nicht Schluss, denn euch erwarten weitere Missionen mit Batman und Catwoman, die eure Spielzeit weit über 50 Stunden heranwachsen lassen. Gerade die Riddler-Missionen, die das Sammeln von Trophäen beinhalten, verschlingen nicht nur viel Zeit, sondern fordern zudem noch euren Grips. Bereits gespielte Missionen können zudem jederzeit wiederholt werden und machen Batman: Arkham City Armoured Edition, fast schon zu einem schier endlosen Abenteuer.