Agatha Christie – Hercule Poirot: The London Case REVIEW
Inspektor Poirot kehrt zurück. Mit Agatha Christie – Hercule Poirot: The London Case ist der zweite Teil der Reihe erschienen und erneut begleiten wir den sympathischen Detektiv bei seiner Arbeit. Wir haben uns durch zahlreiche Rätsel geknobelt, spannende Befragungen geführt und sind doch das ein oder andere Mal in der Sackgasse gelandet. Wir zeigen euch im Test zum Spiel, ob der neueste Ableger seinem Vorgänger Paroli bieten kann.
Kunstraub in London
Hercule Poirot wird von der Versicherungsgesellschaft Lloyd’s of London beauftragt, ein berühmtes Gemälde der Maria Magdalena zu beschützen, das sich auf dem Weg zu einer Ausstellung in einem renommierten Londoner Museum befindet. Der Prolog des Spiels setzt bei der Überfahrt mit dem Schiff ein, auf dem wir bereits die ersten Charaktere des Spiels kennenlernen. Damit wir uns an die Spielelemente gewöhnen können, dürfen wir hier bereits einen ersten kleineren Fall lösen. Am Tag der lang ersehnten Eröffnungsveranstaltung des Museums wird dann allerdings ein wertvolles Kunstwerk entwendet. Inspektor Poirot lässt es sich natürlich nicht nehmen und macht sich sofort auf die Suche nach dem Dieb. Doch dabei soll es nicht bleiben, denn im späteren Verlauf müssen wir dann sogar noch einen Mord aufklären. Wie dies alles im Zusammenhang steht, das müsst ihr allerdings selbst herausfinden.
Der Spieler durchlebt die Geschichte in neun Kapiteln, deren Länge sich sehr unterscheidet. Im Groben und Ganzen werdet ihr je nach Spielweise nach rund 8-10 Stunden den Fall gelöst haben, was durchaus ein solider Umfang für so einen Titel ist.
Dem Täter auf den Fersen
Wer bereits den Vorgänger gespielt hat, der findet sich auch in Agatha Christie – Hercule Poirot: The London Case relativ schnell zurecht. Wer bislang noch keinen Kontakt mit der Reihe hatte, der wird dank der vielen Hilfen ebenfalls sehr schnell einen guten Einstieg finden. Erneut durchsuchen wir Räume in Point&Click-Manier nach Beweisstücken ab und befragen Zeugen bzw. mutmaßliche Tatverdächtige zum Tathergang und was sie zum Zeitpunkt der Tat getrieben haben. Neuerdings reisen wir über eine Schnellreisefunktion zu verschiedenen Orten innerhalb Londons, was für einige Rätsel sogar zwingend notwendig ist. Allerdings gibt es an den verschiedenen Orten relativ wenig zu entdecken. Hier steht viel mehr die Geschichte und die Dialoge mit den Personen im Vordergrund.
Zusätzlich kann unser Hauptcharakter nun auch Gegenstände über sein Inventar mit sich führen. Diese kann er an bestimmten Plätzen verwenden, um neue Informationen zu erhalten. Diese Puzzlestücke sammeln wir dann quasi auf unserer Gedankenkarte, auf welcher wir zahlreiche Hinweise kombinieren können. So kommen wir der Lösung des Falls bzw. des Kapitels immer näher. Solltet ihr bei möglichen Kombinationen mal daneben liegen, so wird euch das Spiel dafür keineswegs bestrafen – im Gegenteil. Nach mehrfach falschen Versuchen wird euch das Spiel optional sogar unter die Arme greifen.
Außerdem ist es möglich, bestimmte Bereiche des Szenarios in der Ego-Perspektive zu untersuchen, um die Ermittlungen zu vertiefen, und bestimmte Objekte dreidimensional zu betrachten, um weitere Hinweise zu finden. Es gilt auch viele Rätsel zu lösen, die vor allem mit der Suche nach den Kombinationen der Safes zusammenhängen. Diese stellen eine größere Herausforderung dar und bringen Abwechslung in die Ermittlungen, ohne jedoch zu komplex oder kompliziert zu werden. Des Weiteren steht uns mit Hastings ein Assistent zur Seite, der nicht nur für die Handlung eine Rolle spielt, sondern auch als Gesprächspartner fungiert, um besser zu rekapitulieren, was bis zu einem bestimmten Zeitpunkt entdeckt wurde. Und um die Beweise hervorzuheben, die ein Spieler unter den gefundenen auswählen kann, um Poirots Thesen über den Fall zu bestätigen.
Deutsche Synchronisation
Agatha Christie – Hercule Poirot: The London Case ist in einer wunderschönen Comic-Grafik gehalten, die mit viel Liebe zum Detail überzeugt. Auch auf die Gestik und Mimik der anderen Charaktere haben die Entwickler sehr viel Wert gelegt.
Das Spiel kommt mit einer deutschen Synchronisation daher, die uns im Großen und Ganzen recht gut gefallen hat. Gelegentlich kam es aber auch zu Tonaussetzern. Außerdem kam es nicht selten vor, dass der gesprochene Text nicht zum Untertitel passte oder dieser Fehler enthielt. Dies könnte an einer schlechten Übersetzung der Originalsprache liegen. Dennoch waren die Dialoge zu jeder Zeit verständlich und die Schlussfolgerungen immer nachvollziehbar.
Pro & Kontra
- Fesselnde Geschichte
- Mehr Rätsel als im Vorgänger
- Deutsche Synchronisation
- Rätsel leider wenig anspruchsvoll
- Fehlerhafte Untertitel