Prince of Persia: Die vergessene Zeit REVIEW
Irgendwie haben es mir die Prince of Persia Spiele angetan und dies nicht erst auf der letzten Konsolen-Generation, sondern schon seit dem PC Debüt. Dennoch haben die Ableger sich der Zeit angepasst und immer neue Facetten gezeigt. Das bedeutet, in dreidimensionalen Welten erkundet ihr längst vergessene Schauplätze und bringt den Frieden zurück in die Welt, dessen Ereignisse in einer fiktiven Vergangenheit spielen. Prince of Persia: Die vergessene Zeit orientiert sich dabei leicht an der Filmvorlage (Der Sand der Zeit) und bietet mehr als nur eine Adaption, die zumeist mehr schlecht als recht sind. Was den Titel so anders macht, habe ich in den kommenden Zeilen niedergeschrieben.
Auf den Spuren von Assassin’s Creed und Tomb Raider
In einer sehr orientalischen Welt startet das Abenteuer um den Prinzen, der einige Probleme zu lösen hat. Ganze Armeen scheinen auf eure Haut angesetzt zu sein und sehnen sich nach eurem Ableben. Und nun denkt nicht, es würde euch ein fairer Kampf erwarten. Natürlich kommen die Gegner selten alleine und versuchen ihr Glück zumeist in Gruppen. Mit Schwert und Schild bewaffnet versuchen es die einen Truppen, währenddessen die Anderen in ihren Attributen euch überlegen sind. Was nun als Nachteil euch gegenüber wirkt, kann schnell zum eigenen Vorteil gewandelt werden, denn der Prinz, ist nicht nur schnell und wenig, sondern auch ein wahrer akrobatisches Talent. Dementsprechend ist der Held sogar gegen Angriffe aus der Luft gewappnet, die ebenso wenig ausbleiben. Zudem ist der Prinz mit einer Waffe ausgestattet und versteht hervorragend mit dieser umzugehen und einen Angriff auszuführen, bevor die Situation verzwickt wird. Denn mit einer Mischung aus Blocken, Ausweichen und Angriffen solltet ihr euch in allen Situationen zur Wehr setzen können. Und da wir eine fiktive Geschichte nachspielen, beherrscht er sogar die Zauberei, die ganze Gruppen von der Bildfläche tilgt. Wenn ihr während einer Schlacht doch einige Treffer einstecken müsst, bekommt ihr mit ein wenig Glück von besiegten Feinden Lebensenergie zurück.
Doch ihr werdet schnell merken, dass Gewalt nicht immer eine Lösung sein muss, obwohl sich scheinbar jede Person im Reich gegen euch verschworen hat. Und so springt und läuft der Prinz auf schmalen Balken herum, klettert an Pfählen hoch, rennt Wände kurzzeitig entlang und hangelt sich sogar an Decken, um weitere Orte zu ebenen und feindlichen Truppen zu entgehen. Allgemein ist eine flinke und gute Fortbewegung oft angebracht, denn die Schauplätze der Geschichte stecken voller Gefahren und einem nahenden Tod, denn sie unter anderem stachlige Walzen und tiefe Abgründe beherbergen. Schafft ihr es nicht heil durch eines der linearen Areale, so könnt ihr jederzeit an gleicher Stelle fortsetzen, da die Speicherpunkte sind sehr großzügig verteilt sind und sofort kleinere Fortschritte sichern.
Zu den schönen und spannenden Schauplätzen, bei denen ihr ständig am Klettern und Springen seid, kommen noch Schalter und andere Gegenstände hinzu, die nicht selten mit der Lösung eines kleinen Rätsel verbunden sind. So zeigt ihr nicht nur euer akrobatisches Talent, sondern auch euren Grips, dem aber nicht ganz so viel abverlangt wird, wie erst vermutet. Habt ihr die kleinen Rätsel gelöst, geht es auch schon weiter durch die packende Geschichte, die äußerst interessant dargeboten wird.
Wie ein roter Faden zieht sich aber eine Möglichkeit durch die Reihe der Prince of Persia Teile:Trefft ihr eine falsche Entscheidung und euer Tod ist eigentlich unausweichlich, könnt ihr die Zeit per Tastendruck zurückdrehen und euch zu einer noch sicheren Stelle zurück katapultieren lassen. Leider ist die Möglichkeit nur begrenzt und pausiert nach mehrfachen einsetzen. Die Zeit lässt sich aber noch anderweitig manipulieren, denn ihr dürft sie fast zum stillstand bringen, was ganz neue Möglichkeiten bereithält. So bringt die gefrorene Zeit beispielsweise Wassersäulen hervor, die ihr wiederum für eure Klettereinlage nutzt werden können. Mit dem Verlauf des Spieles kommen zudem noch weitere Fähigkeiten hinzu, die eure Kletterpassagen beeinflussen und ganz neue Abschnitte zugänglich machen, was wiederum bei Laune hält
Zeitreise
Die Grafik verzeichnet einen optischen Einschlag, der an den Film erinnern soll, aber nicht ganz dem Nahe kommt, obwohl bereits die letzten Konsolen-Generation (Xbox 360, PlayStation 3) die technische Reife gehabt hätte. Die Schauplätze bieten eine große Palette an Vielfalt und zeigen sich gewollt trist, wie auch farbenfroh, mit dem ein weiterer Versuch gestartet wird, dem Film zu ähneln. Doch gerade bei der fiktiven Umgebung gelingt es mehr, als bei den Gesichtern der Hauptprotagonisten. Recht flüssige Bewegungen verzeichnen dafür die Gegner und Nebenfiguren und bereichern dementsprechend das Gesamtbild des Titels. Die komplette Optik ist aber nett gestaltet und wirkt stimmig in jedem Abschnitt des Prince of Persia Ablegers, wenngleich mehr drin gewesen wäre.
Der Sound ist immer passend gewählt und ergänzt sich zu der schönen Kulissen des Spieles. Je nach Situation schwenkt die Musik um und wird dementsprechend schneller oder langsamer, ruhiger oder hektischer. Ebenso gibt es wie schon bei anderen Spielen der Reihe, eine deutsche Sprachausgabe. Hier punkten leider nicht die Originalstimmen aus dem Film und auch sonst ist es mehr oder minder eine durchschnittliche Leistung, die sich nicht lange im Kopf manifestiert.
Die Steuerung liegt leicht in der Hand und kann für Anfänger wie auch Profis als ausgewogen bezeichnet werden. Zwar wirken anfängliche Kommandos zu komplex und überfordernd die meisten Spieler, doch nach einer kurzen Einarbeitungszeit läuft alles wie geschmiert. Auch die genaue Eingabe trägt dazu bei, dass gerade die Passagen mit viel Kletter- und Sprunganteilen nie zu eurem Nachteil ausfallen. Ansonsten hat jedes Knöpfchen wieder seine Aufgabe und ist gut auf dem Controller integriert, sodass auch Kombos leicht auszuführen sind.