Forza Horizon REVIEW
Forza Horizon ist nicht wie die ersten fünf Teile eine Rennsimulation, sondern mehr ein Straßenrennen, dass mich sehr an Need for Speed erinnert. Ihr startet als noch unbekannter Fahrer mit einem alten klapprigen Golf und müsst euch sogleich beweisen. Ist das erste Rennen vollzogen, geht’s auch schon in die richtige Veranstaltung namens Horizon. Ihr sammelt nun verschiedene Bänder, die eurer fahrerisches Können anpreisen und euch die Teilnahme zu verschiedenen Veranstaltungen sichern.
In den einzelnen Rennen ist es natürlich sinnvoll, mitunter als erstes über die Ziellinie zu fahren. Doch eure Gegner sind nicht nur Mitstreiter in anderen tollen Wagen, sondern sogar Flugzeuge oder Heißluftballons. Fahrt ihr immer vorne mit dabei, wächst langsam euer Bankkonto mit dem gewonnenen Geld an und ihr könnt dieses in neue Kisten investieren, die ihr auch nicht selten braucht. Nicht jedes Rennen lässt sich mit den bereits erworbenen Fahrzeugen bestreiten. Gelegentlich müsst ihr in weitere Modelle investieren, oder die bereits vorhandenen verbessern, um bei einem aktuellen Rennen zugelassen zu werden. Es kann aber sogar sein, dass euer Wagen zu gut ist, was eine Rückstufung bedeutet.
Vergrößert euren Fuhrpark
Um neue Wagen in euren Fuhrpark auszunehmen, heißt es aber nicht immer die Brieftasche zu öffnen. So gibt es beispielsweise Scheunenfunde, in der sich ein tolles Gefährt in einem gewissen markierten Umkreis befindet. Natürlich könnt ihr auch anderen Fahrer bei einem Wettrennen herausfordern und ihnen so ihr Auto mit einem Sieg entziehen. Bei gewissen Rennen dürft ihr ebenso die gefahrene Karre behalten und euren Schmuckstücken beifügen.
Wer natürlich einfach nur viel Geld verdienen will um sich andere Dinge zu gönnen, wie eine schöne Lackierung, hat auch mehrere Optionen zur Verfügung. Die gängigen Rennen sind dort nur eine Alternative, denn fahrt ihr zu einem Punkt auf der Karte, streift euch nicht selten ein Kontrahent den ihr sogleich herausfordern dürft. Siegt ihr, bekommt ihr eine Belohnung. Macht ihr euch einen Namen, werdet ihr sowieso ständig zu Veranstaltungen eingeladen, die jenseits der Horizion Rennen gestartet werden.
Natürlich siegt hierbei nicht immer nur der schnellste Wagen, denn besonders wichtig ist es, dass er in den Kurven liegt. Gerade in sehr unebenen Gebieten habt ihr oft die Chance, eure Kontrahenten zu überholen, denn da ihr leider immer von den hinteren Rängen startet, ist die von Nöten. Natürlich sind aber auch schnelle Flitzer nicht unbedeutend, denn wie bei Need for Speed dürft ihr Blitzer mit neuen Geschwindigkeitsrekorden schmücken. Einige von ihnen rechnen das Tempo auch auf langen Strecken auf und setzen so Bestzeiten fest.
Natürlich ist die Langzeitmotivation nicht nur in den immer neuen Armbändern zu finden, die euch neue Rennen eröffnen, sondern auch in den unzähligen Fahrzeugen, die ihr erwerben oder finden könnt. Natürlich bekommt ihr wieder viele original Modelle zur Verfügung gestellt und findet schnell Audi, BMW, Hyundai, Mitsubishi, VW, Toyota usw. im eigenen Fuhrpark wieder. Darunter fallen beispielsweise Geländewagen, Oldtimer, Cabrios, wie auch Conzept Cars, also wird jeder seine Gier nach dem Traumwagen stillen können. Um eine Vorstellung von der Vielfalt zu haben, habe ich eine Wagenliste im unteren Bereich der Rezension eingefügt.
Doch möchte ich noch einmal zum eigentlichen Forza Prinzip zurückkommen. Um ein Rennen zu erwählen müsst ihr die Karte öffnen, die euch Colorado (USA) zeigt. Markiert den Wunsch und ihr bekommt eine Route gezeichnet, die nun grün auf eurer Fahrbahn hinterlegt ist. Auch im Rennen bekommt ihr zur Orientierung dieses Route gestellt. Weitere Vorzüge sind die Optionen für sogenannte Fahranfänger, sprich ihr könnt Brems- und Lenkhilfen einstellen. Wenn ihr also in eine scharfe Kurve kommt, verfärbt sich nur nur die markierte Route von Grün auf Rot, sondern euer Tempo wird auch automatisch gedrosselt. Hat alles das auch keinen Sinn mehr und ihr findet euch in der nächsten Leitplanke wieder, bietet Forza sogar eine Rückspulfunktion an, mit denen ihr wenige Sekunden in die Vergangenheit reisen dürft um das Auto besser auszusteuern. Mit diesen Funktionen kann es jeder schaffen, immer als erster über die Ziellinie zu fahren und sich so ordentlich den Sieg ausbezahlen zu lassen.
Natürlich müsst ihr nicht nur von einem Rennen zum nächsten spurten. Wer einfach nur Relexen möchte und Colorado erkunden mag, findet hier auf die nötige Zeit. Vorgaben etwas in einer gewissen Zeit zu absolvieren gibt es nicht. So könnt ihr also auch gemütlich die Straßen entlangfahren. Dabei solltet ihr aber auch immer den Verkehr beachten, denn im Gegensatz zu den üblichen Forza-Spielen ist dieser beidseitig. Dies ändert sich auch nicht bei den meisten Rennen, so solltet ihr bei einem Überholvorgang immer berücksichtigen, dass es schnell zu einer Karambolage kommen könnte, wenn ihr nicht aufpasst. Um den Fahrer auf der anderen Staßenseite schneller zu erfassen, gibt dieser aber auch rechtzeitig Lichthupe. Erwischt es euch trotzdem und der knall war unausweichlich, dürft ihr in den meisten Fällen sofort weiterfahren, ohne großen Schaden am Wagen festzustellen. Meistens fliegt mal eine Stoßstange weg, oder die Heck- bzw. Frontscheibe fehlt.
Technik
Die Grafik ist mal wieder phänomenal gestaltet. Ihr bekommt ein riesiges Gebiet gestellt, dass ihr per Straßen erkunden dürft. Einige Felder dürfen ebenso befahren werden, der Rest ist eingezäunt und steht daher nicht zur Verfügung. Ein aktiver Tag/Nacht Wechsel wird euch nicht geboten, doch Missionsabhängig seht ihr einige schöne Kulissen, wie einen Sonnenauf- wie auch Untergang.
Auch die Wagen sind toll und realitätsnah animiert. Ob Karosse, Spiegelungen, oder Schatten, alles ist nicht mehr weit ab vom echten Leben. Dazu bekommt ihr noch eine detailreiche Umgebung mit vielen Tälern oder sogar Stadtgebieten. Selbst Zuschauer am Zaun hinterlassen ihren Jubel mit Ausdruck. Zwar habt ihr nicht immer Zeit alles zu beobachten, doch das gesehenen ist einfach nur schön.
Zusätzlich bekommt ihr zu den tollen InGame Animationen einige grandiose Videos präsentiert, die euch die Story, rund um das Horizon Festival näher bringen. Im gesamten ist es eines der schönsten Rennspielen, die die Xbox je hervorgebracht hat, das sich aber auch im spielerischen nicht die Butter vom Brot nehmen lässt.
Das Fahrgefühl ist der Hammer. Zwar nutze ich nur ein Controller für die Befehle, doch habe ich nicht selten das Gefühl wirklich ein Auto zu steuern. Schnell stellt der Rennfahrer in euch auch fest, dass die verschiedenen Fahrzeuge sich anders fahren. Einige liegen leicht, andere übersteuern schnell, lassen sich dann aber wieder optimal beschleunigen. Auch der richtige Einsatz der Vibration ist optimal abgestimmt. So reagiert euer Controller auch umso heftiger, wenn ihr von einem Flugzeug überrundet werdet, oder über einen anderen Straßenbelag brettert.
Da bleibt nur noch der Sound, bei dem ihr zwischen 3 Radiosendern umher schalten dürft. Darunter fällt eine Richtung mit Rock und ein weiterer mit Dance, der mir am besten gefällt. Gestaltet ist er ähnlich dem deutschen Radiosender – Sunshine Radio. Und ihr bekommt auch einige bekannte Klänge geboten, wie ein Remix von dem 2012 Hit Levels, oder New Orders – Blue Monday. Darunter fallen dann noch einige lockere Sprüche des Moderators und zahlreiche kurze Interviews mit den Stars des Horizan Festivals, die allesamt nebenbei ablaufen. Aber niemand muss glauben dass dadurch die Rennkulisse zu kurz kommt, denn ihr bekommt natürlich auch die typischen Motorengeräusche für den Gehörgang geboten. Dröhnende Motoren, quietschende Bremsen und ein Navi mit angenehmer weiblicher Stimme sind mit im Angebot. Generell punktet das Spiel zusätzlich mit einer soliden deutschen Sprachausgabe, was das komplette Setting optimal abrundet.