Harvest Moon – Das verlorene Tal REVIEW

Harvest Moon – Das Verlorene Tal ist der neuste Teil der Harvest Moon Serie, die sich über die Jahre doch sehr stark verändert hat. Die neuste Entwicklung bietet unter anderem die freie Gestaltbarkeit der Umgebung, die schon im Vorgänger Harvest Moon – A new Beginning angefangen hat. Dort konnte man nicht nur Dekorationen, sondern das ganze Dorf samt Häusern selber bauen und nahezu beliebig anordnen. Aus meiner Sicht eine tolle und gut gelungene Neuerung. Harvest Moon – Das Verlorene Tal geht sogar einen Schritt weiter und führt das „Terraforming“ ein, mit dem man ähnlich wie in Minecraft die Umgebung verändern kann. Klingt doch ganz vielversprechend, oder?

Ein leider sehr verlorenes Tal

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Das Spiel beginnt relativ abrupt nach der üblichen Auswahl: Man verirrt sich bei einem Winterspaziergang und findet sich im verlorenen Tal wieder, das im ewigen Winter gefangen ist. Schuld daran ist die verschwundene Erntegöttin, die nur durch uns mit verschiedenen Aufgaben wie Gemüse oder Blumen anbauen, Tiere züchten und Fischen zurückgebracht werden kann. Wie immer ist die Story relativ kurz, allerdings bleibt sie auch nach dem Anfang leider sehr zurückhaltend im Vergleich zu den Vorgängern.

Leider macht auch das verlorene Tal seinem Namen alle Ehre, denn außer uns selbst wohnt keiner in ihm. Erst sehr langsam im Verlaufe der Zeit trifft man andere Menschen, die allerdings nur „zu Besuch“ kommen, also sich meistens mehrere Stunden an bestimmten Tagen vor dem eigenen Haus aufhalten. Mit ihnen kann man Handel treiben und auch einige Sätze wechseln, die aber immer gleich klingen. Durch den fehlenden Tagesablauf der NPCs wie in den letzten Spielen der Reihe und die mangelnden Gesprächsmöglichkeiten wirkt Harvest Moon – Das Verlorene Tal sogar trotz der Besucher nach wie vor einsam und leblos. Natürlich ist es weiterhin möglich zu heiraten, allerdings entfällt hierbei die Geschenk-Möglichkeit zur Freundschaftssteigerung komplett. stattdessen kann man nur noch reden. Zusätzlich gibt es immer mal wieder kleinere Quests, indem die Dorf-„Besucher“ nach Gemüse, Früchten oder etwas Ähnlichem verlangen. Das ist zwar ganz nett, bringt aber auch nur wenig Abwechslung.

Lasst uns die Welt verändern!

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Das grundlegende Gameplay ist wie immer gleich: Mit Hacke, Samen und Gießkanne bewaffnet kann man im recht geräumigen und großen Tal überall den Boden bearbeiten und Feldfrüchte anpflanzen. Zusätzlich können mit einer Axt störende Bäume gefällt werden um neue Gebäude bauen zu können oder mit einem Hammer Steine aus dem Weg geräumt werden. Ganz neu ist aber die Schaufel, welche die Grundlage für das Minecraft-ähnliche Terraforming bildet. Im Gegensatz zu den Vorgängern präsentiert sich das Tal nämlich nicht flach, sondern mit ganz unterschiedlichen Höhen, Bergen und Flüssen. Gleichzeitig kommt die Einteilung in Quadrate hinzu, sodass man überall Ecken und Kanten sieht. Und das kann man nach Lust und Laune ändern! Mit der Schaufel kann man jeweils entweder leicht erhöhte Erdmassen abbauen oder niedrigere Löcher auffüllen, um so neue Gebirge und Hügel aufzubauen oder wieder einzureißen. Auch ein Fluss stellt kein Hindernis dar, da man einfach Brücken bauen kann oder umgekehrt kleine Seen anlegen kann. Allgemein gefällt mir diese Änderung sehr gut, da man so freie Gestaltungsmöglichkeiten bekommt. Auch das Züchten von Tieren darf natürlich nicht fehlen, sodass man nach mehreren Stunden Spielzeit seinen ersten Tierstall bauen kann.

Allerdings besitzt das Spiel hier eine große Schwäche, die gerade den Anfang sehr schwer macht. Es beginnt nämlich unglaublich langsam, sodass man in den ersten Tagen monoton ohne bedeutsame Entwicklungen einfach nur die gleichen zwei Gemüsesorten anbaut, einige Tage lang gießt und dann verkauft, nur um neue Samen zu kaufen. Sehr langsam kommen dann neue Charaktere und Samen hinzu, aber gerade die ersten Stunden lang bleibt das Spiel dadurch sehr eintönig. Auch die Minispiele beim Streicheln, Bürsten, Melken oder Scheren der Tiere sind komplett entfallen. Zusätzlich sind die eigentlich standardmäßig schon seit Langem integrierten Werkzeug-Upgrades komplett verschwunden, sodass man jedes Feld einzeln graben, gießen und ernten muss. Auch bei den Heiratskandidaten darf man nur aus 3 Männern oder Frauen je nach Geschlecht wählen, während es vorher immer jeweils 6 Charaktere waren. Schade eigentlich, da dadurch das Spiel an mehreren Stellen unfertig wirkt.

An einer Stelle wurde allerdings nicht gespart, sondern ordentlich verbessert. Die Feldfrüchte und das Anbauen von Blumen, Gemüse oder Bäumen ist nun eine wahre Wissenschaft für sich. Neben den normalen Früchten gibt es große Früchte besonders guter Qualität und zahlreiche seltene Mutationen, die komplett neue Früchte ergeben. So besitzen Tomaten davon 4 und Pfeffer sogar ganze 6 neue Arten durch Mutation! Und um diese auszulösen, muss man sich an die komplexen Bedürfnisse der Pflanzen halten. Neben Wasser benötigen sie zusätzlich noch die richtige Höhe, Jahreszeit und Düngung.

Ohne 3D aber mit extra vielen Kanten und Pixeln

Auch grafisch kann Harvest Moon – Das Verlorene Tal leider nicht wirklich begeistern. Besonders das Tal sieht sehr langweilig aus, da es zunächst nur eine einzige Sorte Bäume gibt und auch sonst die Welt recht leer ist, im Gegensatz zu den sonst detaillierten und abwechslungsreichen Umgebungen, Dörfern und Farmen der Vorgängern. Gleichzeitig zeigen gerade die vielen Kanten unschöne „Treppchen“ und sind relativ pixelig. Auch die Charakter- und Tiermodelle sind zwar solide, aber auch nicht besonders detailliert gestaltet worden. Kombiniert mit der leeren Welt sieht leider sehr schnell das ganze Tal gleich aus. Auch auf einen 3D-Effekt verzichtet das Spiel komplett, was aber angesichts der nicht zeitgemäßen Grafik eher weniger ins Gewicht fällt.

Der Soundtrack ist insgesamt gut, aber auch hier wird die mangelnde Abwechslung sehr schnell bemerkbar. Ohne weitere Umgebungen bedient sich das Spiel wenigen sehr ähnlichen Liedern für das Tal und das eigene Haus, manchmal klingt die Musik auch noch bei kleineren Events anders. Auf eine Sprachausgabe wurde typischerweise bei Harvest Moon verzichtet, was bei den wenigen Dialogen aber auch nicht negativ auffällt.

Auch die Steuerung ist auch ein eher zwiespältiges Thema. Einerseits hat man in Harvest Moon – Das Verlorene Tal die teilweise unübersichtlichen und aufwendigen Menüs aus den Vorgängern sehr stark vereinfacht, sodass beispielsweise Bäume auf Knopfdruck ohne Auswahl gefällt werden können. Andererseits bleibt man leider ab und zu an den Kanten der Blöcke hängen, sodass man sehr genau und gerade laufen muss. Dadurch fällt auch die Auswahl von Feldern zum Bewässern und Bepflanzen eher schwer und wirkt hakeliger als zuvor.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
63
63
-
Multiplayer

FAZIT

Zusammenfassend war ich von Harvest Moon – Das Verlorene Tal enttäuscht. Es lässt viel weg oder vereinfacht, was vorher typisch für die Harvest Moon-Reihe war. Die Story wurde stark vereinfacht, die Charaktere haben viel weniger Tiefgang und Interaktionsmöglichkeiten und auch auf ein Dorf oder eine Umgebung neben dem eher eintönigen Tal hat man leider komplett verzichtet. Auf der anderen Seite waren das Terraforming und die Änderungen der Feldfrüchte (vor allem wegen der Mutationsmöglichkeiten) sehr gute Neuerungen. Insgesamt ist Harvest Moon – Das Verlorene Tal ein solides Spiel, was leider trotz der guten Neuerungen durch die mangelnde Vielfalt deutlich hinter seinen Vorgängern liegt.

- Von  Tim

Nintendo 3DS

Harvest Moon - Das verlorene Tal REVIEW

USK 0 PEGI 3

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2 Kommentare
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Brian

wie kann man in harvahst moon das verlorene tal kinder griegen mit sonja und wie mach ich das mit den haus erweitern ich würde mich sehr über antworten freuen ihm vorraus schon mal danke .

Rena

Hallo Brian, der Redakteur, der seinerzeit das Review geschrieben hat, ist nicht mehr bei uns tätig. Ich denke aber auch, dass man das nach 5 Jahren und einer Vielzahl an Spielen, nicht mehr weiß. Sorry, dass wir da nicht weiterhelfen können. 🙁

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