World of Fishing REVIEW
Angelfreunde aufgepasst: Das MMO World of Fishing ist nun seit einigen Tagen auch auf deutsch verfügbar und deshalb nun bei uns im Test. Der Titel soll nicht nur Hobby- und Profi-Angler von sich überzeugen, sondern auch Fans von Simulationen und MMO’s jeglicher Art anziehen. Doch kann man eine Sportart wie Angeln überhaupt in ein MMO packen und findet World of Fishing den Grad zwischen Simulation und Multiplayer-Spiel? Eines vorweg, das Prinzip funktioniert überraschend gut, was wir in den kommenden Zeilen genauer beschreiben möchten.
Auf zum großen Fang
Noch bevor es hohe See mit dem Boot geht, erstellt ihr einen Charakter, der zwar nicht wirklich viele Möglichkeiten in der optischen Anpassung bietet, aber zumindest ein wenig Freiheit gewährt. Ist zudem Geschlecht und Name bestimmt, kann es langsam Richtung erste Versuche gehen. Diese werden mittels Tutorial eingeläutet und zeigen euch die Grundlagen des Spieles, die weit aus komplexer sind, als anfänglich gedacht. Sind alle Vorgaben erfüllt, dürft ihr mit eurem Charakter endlich das erste Gewässer erkunden. Leider sind zu Beginn die Schauplätze noch recht beschränkt und so schippert ihr durch Asien, welches sich nach und nach immer mehr ebnen lässt. Dabei habt ihr die Auswahl des freien Angel-Modus und des Wettkampfmodus, bei dem ihr natürlich mehr in Konkurrenz mit anderen Spielern steht.
Doch egal für was ihr euch entscheidet, die verschiedenen Gewässer in World of Fishing müsst ihr nie alleine von ihren Fischen befreien. Also tretet ihr einem Spiel bei, oder erstellt selbst einen Raum und setzt die erlernten Grundlagen um. Ihr steuert euer Boot, welches euch zur Verfügung gestellt wird per Tastatur über den wasserhaltigen Schauplatz und werft eure Angelrute an jener Stelle aus, die euch als optimal erscheint. Ferner heißt es Geduld bewahren, denn die Fische haben es nicht unbedingt eilig in eurem Köcher zu landen. Sofern der Köder angenommen wird und das Flott aus dem Sichtfeld verschwindet, wird euch angezeigt, dass es nun Zeit für eine Handlung ist. Somit bewegt ihr die Angelrute schwungvoll, was ihr mittels Computermaus suggeriert und startet mit dem Fisch ein Kräftemessen. Dabei heißt es die Angelsehne nicht zu überspannen und in der angezeigten Skala im optimalen Mittelmaß zu bleiben. Dafür müsst ihr die linke Maustaste gedrückt halten, jedoch rechtzeitig von ablasen, wenn die Sehne zu straff wird, um ein Reißen zu verhindern. Diese Aktionen zerren wiederum an der Ausdauer des Fisches.
Dennoch wird dieser versuchen zu entkommen und kann gelegentlich auf euer Boot zusteuern, um die Trennung heraufzubeschwören. Mit den Tasten „A“ und „D“ ist es euch wiederum möglich, dem Fluchtversuch Einhalt zu gebieten. Nach wenigen Minuten ist es zumeist geschafft und ihr verzeichnet den Fang als sicher und könnt ihn in eure Aufbewahrungsbox verfrachten. Bis zu 15 Fische haben dort Platz, sofern ihr nicht in neue Gegenstände investiert und diese erweitert.
Hast du mal ne Mark
Natürlich leben MMOs wie World of Fishing nicht nur alleine von Werbung und Promo. Auch mit echten Geldquellen versucht man das Spiel interessant und wirtschaftlich zu halten. Neben den C-Coints, die ihr für euren aktuellen Besuch erhaltet, könnt ihr auch Weitere erwerben, für die die Entwickler wiederum reales Geld verlangen. Dadurch können sich willige Zahler aber auch einige Vorteile verschaffen und vor allem an bessere Köder, Kleidungsstücke, Boote und Angelruten kommen. Mit jener verbesserter Ausrüstung ist es wiederum möglich, immer tollere und größere Fische zu fangen.
Wer es natürlich langsam angehen will, sollte einem täglichen Besuch des Spieles nicht skeptisch gegenüberstehen. Zumal ihr auch die Möglichkeit geboten bekommt, wie in einem Rollenspiel mit dem Charakter aufzusteigen. Das heißt, für jeden Fang den ihr euer Eigen nennen dürft, bekommt ihr Punkte gut geschrieben, die ab einer gewissen Menge euren Protagonisten in den Attributen verbessern und auch eurer Konkurrenz eure Erfahrung darlegt. Gleichzeitig ermöglicht der Levelaufsteig ebenso die Begehung von immer weiteren Schauplätzen, die wiederum ganz neue Fischarten beherbergen. Aber auch in einem Areal könnt ihr viele verschiedene Arten fangen, die bereits vor dem Betreten des Gebietes aufgezeigt werden. Insgesamt warten 450 verschiedene Meeresbewohner auf euch, die unter anderem Thunfische, riesige Zackenbärsche oder gar einen ausgewachsenen Hai in sich beherbergen. Somit ist der Anreiz geschaffen, der euch als Langzeitmotivation später sogar Gebiete wie Vancouver, Kapstadt oder Seoul zugänglich macht.
Menü und Möglichkeiten
Zusätzlich gibt es massenhaft in World of Fishing Fenster und Menüs, die all die Möglichkeiten in den Vordergrund rücken, wie beispielsweise den Shop, der die verfügbaren Ausrüstungsgegenstände sauber auflistet. Unter anderem ist auch eine Fisch-Wiki verfügbar, die euch mit genügend Infos versorgt und euer Wissen immer weiter heranwachsen lässt. Ebenso gibt es in all den angezeigten Feldern Neuigkeiten zu euren Konkurrenten, wie dessen frische Fänge und den aktuellen Charakterlevel. Und natürlich könnt ihr euch auch euer eigenes Inventar genauer verinnerlichen und schauen, wo nachgebessert werden sollte.
Zwar wirken bei den ersten Begutachtungen die ganzen Menüpunkte etwas erdrückend, doch nach einer kurzen Einarbeitungsphase ist alles schnell zu finden und gibt zudem noch den Nutzen preis, sofern ihr mit dem Mauszeiger über dem gewünschten Objekt pausiert. Allgemein erinnert das Menü doch sehr an einige Action-Rollenspiele, dessen Genre sich noch an einer anderen Stelle finden lässt. Täglich dürft ihr nämlich an verschiedenen Quests teilnehmen, die unter anderem abverlangen, einen ganz bestimmten Fisch zu fangen, der sich irgendwo in dem Gewässer befindet und somit noch mehr Punkte zu erhaschen.
Nun bleibt die Frage offen, wohin mit den ganzen Fischen. Auch hier bietet World of Fishing eine sehr nette Idee, denn ihr dürft eure Fänge in ein Aquarium verlagern, um sie euch immer wieder anzuschauen und ebenso Platz für neue Fische in eurem Inventar zu schaffen. Gleichzeitig wird euch die Möglichkeit in dem MMO geboten, die schuppigen Genossen anderer Spieler genauer zu begutachten und so evtl. den Anreiz zu schaffen, jene zu übertrumpfen.
Wer die ewige Konkurrenz leid ist, darf auch eine Partie mit Freunden spielen und jene einladen, um zusammen auf hoher See die tollsten Fische in den eigenen Besitz zu verfrachten, oder sich gemeinsam zu ärgern, wenn wieder ein Fang entwicht ist.
Technik
Schon lange gehört es der Geschichte an, dass Free2Play Games nur eine grobe Optik präsentieren. Wer heutzutage auf dem Massenmarkt überleben will, muss sich nicht nur mit neuen Ideen behaupten, sondern auch mit einer tollen Grafik glänzen. Zwar liegt World of Fishing dort nur im Mittelmaß, schafft es aber dennoch gerade mit dem sonnigen Spiegelungen auf den verschiedenen Gewässern zu überzeugen. Allgemein wird mit einer dreidimensionalen Umgebung gearbeitet, die jedoch gerade bei den Schauplätzen sehr rar ausfällt. Sozusagen konzentriert man sich auf das Wesentlich, was auch durchaus gelingt und den Fokus sofort klarstellt. Die Charaktermodelle sind gut erkennbar und können in ihrem Aussehen durch neue Kleidungsstücke, Sonnenbrillen oder anderer netter Besonderheiten verändert werden.
Soundtechnisch ist World of Fishing sehr entspannend, obwohl die musikalische Untermalung nicht ganz zu dem Angelsport passt. Dafür punkten die Sound-Effekte umso mehr, die wirklich einen authentischen Schauplatz erschaffen lassen, der insbesondere die Geräusche der Angel und des Wassers hervorheben. Genauso simple wie schon der Sound, ist auch die Steuerung eingebracht, die lediglich die Computermaus beschlagnehmt und bereits im Vortext einige Worte finden konnten.