Witchblade Collector’s Edition REZENSION
Im Jahre 1995 erschien unter dem Image-Verlag die Comicserie Witchblade, die auf eine weibliche Heldin setzte, die zu jener Zeit recht beliebt waren. Da verwunderte es auch nicht, dass die nette Dame einige Crossover feiern durfte und sich unter anderem mit Lara Croft aus Tomb Raider einige Helfte teilte. Das gleichnamige Anime hat mit dem Ursprung nicht mehr viel zu tun und verlagert die Geschehnisse in das Jahr 2100. Als Ort fungiert Japan, welches durch ein Erdbeben starken Schaden erlitten hat. Teile des Landes sind vom Wasser bedeckt und die Normalität ist noch lange nicht zurück in den Straßen. Nur Tokio ist weitestgehend von der heftigen Katastrophe verschont geblieben, was viele Bürger antreibt, die Stadt als neue Heimat aufzusuchen. Auch die junge Dame Masane möchte zusammen mit ihrer Tochter ein neues Leben in Tokio beginnen und macht sich auf, mit einem klaren Ziel vor Augen. Doch statt wieder ein unbeschwertes Leben führen zu können, hat sie eine unliebsame Begegnung, die in ihr die Kräfte der Witchblade wecken.
Tokio am Rande des Wahnsinns
![witch1](https://www.gamecontrast.de/wp-content/uploads/2016/12/witch1-690x380.png)
Die geheimnisvolle Kraft der Witchblade
Schon lange passieren in Tokio mysteriöse Morde, von denen nun Frauen betroffen sind. Masane entkommt diesem Horror-Szenario, da sich ein Armband, dass sie an ihrem Handgelenk trägt, als wahre Waffe herausstellt. Befindet sie sich in Gefahr oder ein ebenbürtiger Gegner ist in ihrem Radius, übernimmt das Armband die Kontrolle und verwandelt sie zur Witchblade – einer Kriegerin mit enormen Fähigkeiten. Mithilfe der Mutation sind nicht nur ihre physischen Möglichkeiten gestärkt, sondern gar die eigentliche Bewaffnung mit scharfen Klingen gegeben.
Zwar bleibt dies Situationsbedingt von ihrer Tochter unbemerkt, doch genügend andere werden aufmerksam, als die Witchblade auf der Bildfläche erscheint. Gerade das Masane ein Kind hat, wird von Einigen als Joker ausgespielt und so die junge Dame gefügig gemacht, Aufträge einer renommierten Firma auszuführen. Diese verspricht als Gegenzug natürlich eine gute Bezahlung, welches Masanes Tochter zugute kommt.
Nur leider bleibt es bei diesen gelegentlichen Aufträgen nicht, denn das mysteriöse Armband, das schon über Jahre als Witchblade bezeichnet wird und ihrer Trägerin Macht verleiht, hat noch viele weitere Geheimnisse. So wurde das Armband, noch bevor es am Handgelenk der jungen Frau gelangte, erforscht und kopiert. Dadurch sind weitere Kriegerinnen entstanden, die gelernt haben, mit ihrer sogenannten Cloneblade, ähnliches zu vollbringen wie die Witchblade. Zudem reagieren die jeweiligen Armbänder instinktiv aufeinander und versetzen ihre Trägerinnen in einen konkurierenden Kampfmodus.
Viele Geheimnisse
![witch2](https://www.gamecontrast.de/wp-content/uploads/2016/12/witch2-690x380.png)
Viele Feinde gieren nach der Witchblade
Da Masane aber seit dem Erdbeben ihr Gedächtnis verloren hat, weiß sie selbst nicht, wie sie an die Witchblade gelangt ist. Somit ist es für jene, die sie in ihren Fokus gezogen haben auch interessant, warum die junge Mutter auserwählt wurde, die selbst noch relativ unreif ist. Gleichzeitig werden durch den Gedächtnisverlust weitere interessante Wahrheiten nach und nach hervorgebracht, die starken Einfluss auf die Story haben, zumeist aber binnen einiger Folgen zu Ende erzählt werden.
Dennoch bleiben die 24. Folgen bis zum Schluss spannend, da immer neue und vor allem stärkere Trägerinnen der Cloneblade auftauchen, um die Witchblade wieder ein den eigenen Besitz zu bringen und damit die Forschungen zur Perfektion zu führen. Zudem wollen die mysteriösen Morde einfach nicht enden, die durch fehlende Spuren kein Indiz auf die Täter zulassen, aber auch eine tiefgreifende Verstrickung haben.
Und letztlich bleibt die Frage im Raum, ob die kleine Rihoko, die so ganz anders als ihre Mutter Masane ist, wirklich die leibliche Tochter sein kann. Und wie zu erwarten, bleibt dies nicht das einzige richtungsweisende Geheimnis.
Weitere Blickpunkte
![witchblade3](https://www.gamecontrast.de/wp-content/uploads/2016/12/witchblade3-690x391.jpg)
Nur Masane kann mit dieser Kraft umgehen
Auch wenn Witchblade im ersten Moment recht oberflächlich klingt, ist die Geschichte um Masane und ihrer Tochter sehr tiefgründig und schafft es tatsächlich, die kompletten 600 Minuten Spielzeit mit Spannung anzureichern, ohne in jeder Folge auf Action zu setzen. Gerade die Geheimnisse und Verstrickungen verschiedener Personen ist durchaus nennenswert. Aber auch die charakteristische Darstellung schafft es, das Anime durchaus ernst zu nehmen obwohl es nicht einmal mit Humor geizt.
Dabei gewinnt man insbesondere die kleine Rihoko besonders lieb, die sich wie eine Erwachsene benimmt und der Antrieb für ihr Mutter Masane ist, all die schweren Lasten auf sich zu nehmen. Aber auch weitere sehr unterschiedliche Charaktere bekommen in Witchblade eine wichtige Rolle, was zudem die Möglichkeit freigibt, unterschiedliche Geschichten zu erzählen, die zum Ende doch alle wieder zusammenführen.
Wenngleich das Anime aber sehr durchdacht ist, geizt es nicht mit spannenden Kämpfen, die immer unter dem Deckmantel der Erotik stattfinden. Natürlich haben die Witchblade und die Kriegerinnen mit der Cloneblade, die allesamt nur von Frauen genutzt werden können, überdurchschnittliche Proportionen. Dies passt aber durchaus zum Anime und wirkt nur selten in ihrer Darstellung übertrieben. Nichtsdestotrotz ist die Altersfreigabe von 16 Jahren vollkommen gerechtfertigt, da nicht nur auf Erotik, sondern auch einige Gewaltdarstellungen gesetzt wird, um optisch die Dramatik der Kämpfe zu unterstützen.
Visuell
Optisch wurde Witchblade mit höchster Qualität versehen. Flüssige Animationen und eine schöne Farbvielfalt, sowie Schattierungen unterstreichen die interessanten Charaktere und die verschiedenen Schauplätze. Hinzu gestellt sich ein Ideenreichtum an Figuren, der prägnant für japanische Animes ist. Die gezeigten Bilder, die in unser vorliegenden BluRay-Fassung gestochen scharf daherkommen, werden noch durch passende musikalische Untermalungen unterstützt. Gerade während der Action-Szenen nimmt die Akustik in ihren Beats zu und bereichert so die gezeigten Bilder. Selbstverständlich werden mit der musikalischen Untermalung gleichzeitig Drama oder Harmonie in ihrer virtuellen Darstellung unterstützt, sodass das Anime ein Genuss für Aug‘ und Ohr ist.
Witchblade hat eine komplette deutsche Vertonung erhalten, die mehr als akzeptabel ist. Optional dürfen die 24 Folgen aber sogar im Originalton (japanisch) abgespielt werden. Wahlweise lassen sich zudem deutsche Untertitel einstellen.
Die Collector’s Edition vereint alle 24 Folgen von Witchblade, die auf 4 BluRays verteilt sind und wiederum jeweils mit verschiedenen Motiven verziert wurden. Als besondere Beilage gibt es noch Sticker und ein Poster zur japanischen Serie. Auf Bonusmaterial verzichtet die Sammlung aber leider und kümmert sich nur um die Erzählung der Geschichte.
Fazit
Die 24 Folgen vom Witchblade Anime begeistern durchgehend und sind mehr als nur blanke Kämpfe ohne durchdachte Geschichte. Tatsächlich schafft es die Adaption, basierend auf den Image-Comics, sogar ganz ohne Action auszukommen und komplette Folgen nur mit der Fortführung der Story zu belassen. Dennoch fehlt es nicht am Kontrast, der wiederum die Action in den Mittelpunkt stellt und alles so ausgestaltet, dass die Spannung bis zur letzten Minute erhalten bleibt. Zusammenfassen kann ich sagen, dass Witchblade eine durchaus interessante und teils sogar anspruchsvolle Kost ist, wenn man Animes mag.
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