Wimmelbild Marathon Teil 18
Grim Facade: Verborgene Sünden

Grim Facade geht tatsächlich schon in die sechste Runde und hat sich inzwischen bei den Spielern schon genauso gut etabliert, wie die Wimmelbilder von Grim Tales. Doch nicht nur das Wort „Grim“ teilen sich beide Serien, sondern auch das düstere Setting, an dem Grim Facade: Verborgene Sünden auch nicht spart. Die Verborgenen Sünden bekommen wir jedoch nicht gleich präsentiert, sondern erst einmal eine Einführung ins Spiel, die uns auch erklärt, welches Ziel wir verfolgen.
Ist der Name und der Schwierigkeitsgrad erwählt, lernt ihr eure Spielfigur grob kennen. Ihr übernehmt nämlich die Rolle eines Detektivs, der Folgemorde verhindern soll. So gelangt ihr in den Besitz einer Liste, die aufzeigt, welche Herrschaften als nächstes den Tod finden sollen. Um dies zu verhindern, stützt ihr euch in das düstere Abenteuer und bringt erst einmal erste Gegenstände in euren Besitz, die an einer anderen Stelle wieder gebraucht werden und miteinander interagieren.
Kurz darauf bekommt ihr nicht nur euren vermeintlichen Gegenspieler zu Gesicht, der sehr geheimnisvoll daherkommt und scheinbar auch über dunkle Kräfte verfügt, sondern erspäht das erste Wimmelbild im Spiel. Hier gibt es verschiedene Aufgaben. Mal sollt ihr einen bestimmten Gegenstand in mehreren Variationen finden, mal geht es darum, bereits im Wimmelbild verankerte Gegenstände zu ergänzen. Die Teile für die Komplettierung liegen wiederum in eurem Inventar herum. Natürlich ist auch das obligatorische Wimmelbild ins Spiel eingebracht worden, was für euch bedeutet, viele verschiedene Gegenstände in einem überladenen Areal ausfindig machen. Wem dies gelingt, erhält einen wichtigen Gegenstand zum Weiterkommen.
Ähnlich ist es auch bei den Rätseln bzw. Minispielen von Grim Facade: Verborgene Sünden, die wirklich verstehen zu unterhalten und ein gesundes Maß an Abwechslung bieten. Eingängig und durchdacht sind sie eingebracht und lockern das ohnehin schon angenehme Gameplay weiter auf. Allgemein ist das Wimmelbild aber sehr facettenreich und nahezu in seinen Anwendungen fast immer logisch, sodass ein langes Suchen zumeist unnötig ist. Wer trotzdem nicht weiterkommt, oder keinen Anwendungsbereich für seine Objekte findet, die im Inventar verborgen sind, kann sich einen Tipp geben lassen. Danach wird je nach Schwierigkeitsgrad ein kleiner Zeitintervall benötigt, um den Tipp-Button erneut betätigen zu können.
Und mit jedem gelösten Rätsel und Wimmelbild selbst, kommt ihr dem mysteriösen Rächer näher. Leider ist dies aber auch mit weiteren Todesfällen verbunden – sogar euren eigenen. Im Gegensatz zu den anderen Opfern, bekommt ihr aber noch eine Chance, wenn ihr die Rätselfragen korrekt beantwortet und taucht dann im nächsten Szenario wieder auf, um den Fall dem Ende zuzuführen. Ein wertvolles Werkzeug zeigt euch hier den richtigen Weg, denn es stellt eine Art Parallelwelt dar, die weitere Geheimnisse beherbergt. Mit Anwendung dieses sehr seltsamen Utensils, das für die Nutzung immer einen Kristall benötigt, den ihr erst ausfindig machen müsst, werden vergangene Szenarien rekonstruiert. Dadurch fokussiert ihr euch auf weitere Gegenstände, die ihr wiederum an anderer Stelle benötigt, oder Schalter ergänzen.
Grim Facade: Verborgene Sünden führt auch einen aktiven Händler ein, bei dem ihr Gegenstände erwerben dürft. Münzen sind dazu überall verteilt und können nach Herzenslust eingesammelt werden. Diese fordern aber bei einem finanziellen Engpass ein genaueres Hinschauen. Ganz frei ist der Handel jedoch nicht und kann nur chronologisch abgearbeitet werden. Zudem sind immer nur Gegenstände dann erhältlich, wenn ihr Einsatz naht. Hier wäre ein wenig mehr Freiheit eine regelrechte Innovation gewesen, die aus dem Wimmelbild ein kleines Adventure erschafft.
Grafisch bleibt alles wie gewohnt, denn die Games aus dem Hause Big Fish weisen alle einen ähnlichen Stil auf, der zwar flüssige Animationen bietet, aber dennoch ein wenig veraltet wirkt. Nichtsdestotrotz sind die Figuren und Schauplätze nett anzuschauen und zeigen so manchen blutigen Ort. Die Nerven werden aber nicht übertrieben strapaziert und so bleibt die Altersfestsetzung bei 12 Jahren. Besonders toll gefallen hat mir aber die rückblickenden Sequenzen, die einem Comic entstammen könnten und zudem einen hervorstechenden Stil haben.
Der Sound ist düster, gelegentlich verstörend, manchmal gar hektisch – aber immer passend. Die doch sehr dunkle Atmosphäre von Grim Facade: Verborgene Sünden wird immer optimal begleitet und trägt zu einem gelungenen Gesamtbild bei. Ebenso ist eine Sprachausgabe in englisch vorhanden, die mit deutschen Bildschirmtexten ergänzt wird.
Letztlich ist die Steuerung wieder ein wichtiger Teil, denn die Maus ist eure virtuelle Hand. Ihr klickt einfach auf jene Objekte, die danach aussehen, also würden sie sich in eurem Inventar besser machen. Sollten die gewählten Utensilien tatsächlich für eine Interaktion vorgesehen sein, wandern sie mit dem anklicken sofort in euer Inventar. Bei den Minispielen, Rätseln und Wimmelbildern selbst ist auch alles mittels Computermaus lösbar und so perfekt für Einsteiger ins Genre integriert.
Wertung: 77%
Grim Facade: Verborgene Sünden versteht durchaus neue Dinge zu integrieren und gut einzusetzen. Das Spiel schafft es gar, überraschende Momente einzubringen, wie den Tod des Hauptprotagonisten. Neue Ideen finden ebenso Anwendung, hätten aber noch intensiver mit dem Spiel verstrickt werden können. Dennoch überrascht der Titel an so vielen Ecken und ist fast immer logisch aufgebaut, sodass der Spielfluss kaum unterbrochen wird. Unter dem Massenmarkt ein Vertreter, der einen zweiten Blick wert ist.
Witches‘ Legency: Der dunkle Thron

Das nächste Wimmelbild möchte dem kühlen und dunklen Herbst etwas von der Atmosphäre entlocken und nimmt die Spieler mit, in eine fremde Welt voller Fiktion. Witches‘ Legency: Der dunkle Thron beginnt mit einer harmlosen Erzählung. Im Mittelpunkt steht die Eröffnungsfeier von Lynns Museum der Magie, in dem nicht wenig später das Unheil seinen Lauf nimmt. Lynn scheint plötzlich von einer bösen Macht besessen zu sein und wird durch einen mysteriösen Spiegel, in eine andere Welt gezogen. Nun ist sie in der Welt der Schatten, die ihr in der Rolle des Ehemanns auch bald betretet.
Nach den obligatorischen Einstellungen wie dem Schwierigkeitsgrad und dem Namen, geht es sogleich ans Eingemachte. An eurer Seite begrüßt ihr schon kurz darauf einen kleinen Kobold, der euch in einigen Situationen aushelfen wird. Hauptsächlich seid ihr aber damit beschäftigt, die verschiedenen Areale abzusuchen und alles einzusacken, was sich ins Inventar legen lässt. Ein paar Schritte weiter, könnten die angeeigneten Utensilien bereits ihre Anwendung finden und so einen neuen Zugang eröffnen. Dazu heißt es aber auch, oft ausprobieren und vor allem kombinieren.
Leider sind die Anwendungsgebiete nicht immer auf den ersten Blick logisch, was eine Schwäche von Witches‘ Legency: Der dunkle Thron ist. Für den Fall, dass der nächste Schritt einfach nicht in den Sinn kommen will, gibt es wieder den Tipp-Button. Dieser grenzt das Anwendungsgebiet ein und gibt euch den entschiedenen Hinweis, wo ihr eure Reise fortsetzen könnt. Nach der Nutzung dieser Hilfefunktion müsst ihr euch jedoch wieder einige Sekunden gedulden, denn der Button muss erst aufgeladen werden. Ähnlich ist es bei den Rätseln sowie Minispielen, die euch sogar ermöglichen, eine komplette Lösung einzuleiten. Zumeist ist dies aber gar nicht erst nötig, denn die geforderten Aufgaben sind relativ leicht und schnell verinnerlicht.
Die 20 Minispiele werden noch von 17 Wimmelbild-Szenen unterstützt, die einfach nicht fehlen dürfen. Wir so oft, durchsucht ist einen Schauplatz nach all den Gegenständen, die aufgelistet sind. Alles was gefunden ist, wird abgestrichen. Der fleißige Finder bekommt zum Dank einen neuen und hilfreichen Gegenstand, der an anderer Stelle dringend benötigt wird. Aber auch abseits dessen gibt es einen mächtigen Gegenstand, der nicht nur einmal zur Anwendung kommt. Die sogenannte Lupe der Wahrheit lüftet so manches Geheimnis und lässt euch einen völlig neuen Blickwinkel entdecken.
Technisch bleibt alles wie gehabt, denn die Wimmelbilder laufen gar auf alten Rechnern, die ganz ohne neue Grafikkarte auskommen. Alles ist grundsolide und mit netten Animationen verziert. Schwerpunkt sind die eigentlichen Kulissen, die Realität und Fiktion verschmelzen lassen und wie handgezeichnet aussehen. Zudem gibt es in den Schauplätzen immer ein gesundes Maß an bewegten Objekten, die dem Ganzen noch ein wenig mehr Authentizität einhauchen.
Damit die zeichnerischen Kulissen, die zumeist eine düstere Atmosphäre vortragen weiter unterstützt werden, darf auch der Sound nicht fehlen. Die Klänge sind zwar eher untergeordnet, schaffen es aber dennoch, Witches‘ Legency: Der dunkle Thron eine düstere Note zu verleihen und somit die Schauplätze optimal zu unterlegen. Wie in allen mir bekannten Genre-Vertretern gibt es auch wieder eine englische Sprachausgabe, die dem Spiel weiteres Leben einhaucht. Da die Wimmelbilder zumeist durch ältere Spieler gepushed werden, wurde auf eine deutsche Textunterlegung nicht verzichtet. So können alle die eigentliche Geschichte mit all ihren Dialogen verständlich verfolgen.
Letztlich wäre da noch die Steuerung, die ziemlich vertraut ist, sofern man mit Witches‘ Legency: Der dunkle Thron nicht das allererste Wimmelbild vor sich hat. Doch selbst, wer seinen ersten Ausflug wagt und in die Welt der Schatten sinken möchte, wird schnell alle nötigen Manöver beherrschen. Nur wenige Klicks sind zumeist nötig, um Gegenstände ins Inventar zu verfrachten oder diese am geforderten Ort anzuwenden.
Wertung: 70%
Witches‘ Legency: Der dunkle Thron ist das perfekte Mittelmaß unter den Massen der bereits veröffentlichten Wimmelbilder. 20 Minispiele und 17 Wimmelbild-Szenen sind umrandet von einer düsteren Geschichte, die perfekt zu den kalten und dunklen Tagen des Herbstes passt. Durch diverse Hilfestellungen fühlt sich auch jeder Neueinsteiger pudelwohl. Letztlich ist die Geschichte vielleicht ein wenig fad, wird aber durch die Kulissen wieder etwas aufgewertet.
Mystery Case Files – Schlüssel zu Ravenhearst

Beim dem letzten Titel dieses Wimmelbild Marathons handelt es sich um die nächste düstere Fortsetzung der Ravenhearst-Reihe von Astragon mit Mystery Case Files – Schlüssel zu Ravenhearst. Man hat sich hier eine atmosphärische Weiterführung der Ravenhearst-Reihe einfallen lassen und mit viel Liebe zum Detail ein großartig-aussehendes Mystery-Abenteuer erschaffen.
Bevor wir uns ins unser nächstes Ravenhearst-Abenteuer stürzen, geben wir wie immer unseren Namen ein und erstellen ein neues Profil. Daraufhin müssen wir noch den Schwierigkeitsgrad auswählen, bei dem wir uns zwischen leicht, normal, schwer und auch benutzerdefiniert entscheiden können. Bei einem benutzerdefinierten Schwierigkeitsgrad kann man jede einzelne Option, welche Hinweise und andere Unterstützung bietet, nach Belieben einstellen.
Wir spielen einen Detektiv, welcher von niemand anderem als der Königin von England persönlich beauftragt wurde. Unser Auftrag ist es eine unbekannte Person zu finden, die die Ravenhearst in ein Museum umbauen will. Da aber auf dem Anwesen noch immer böse Mächte am Werke sind, gilt es um jeden Preis das Bauvorhaben zu stoppen. Also machen wir uns auf den Weg nach Ravenhearst, um das Schlimmste zu verhindern und mögliche Opfer vor den bösen Mächten zu retten.
In insgesamt sieben Kapiteln versuchen wir den Schlüssel zu Ravenhearst zu finden und damit ein für alle Mal die Zukunft von diesem dunklen Mysterium zu retten und den Komplex wieder zu befreiden. Auf dem Weg müssen wir vielen schaurigen Hinweisen folgen, von denen einige uns nur Düsteres ahnen lassen. Wir erkunden Schritt für Schritt und erschließen somit immer mehr Details aus der schrecklichen Vergangenheit von Ravenhearst.
Der Verlauf des Spiels gestaltet sich ähnlich wie bei anderen Wimmelbildern. Die Objekte in den einzelnen Suchbildschirmen wandern ins eigene Inventar und man kann sie dann wiederum an einer anderen Stelle einsetzen oder für etwas Bestimmtes gebraucht. Zudem ist es gar möglich, eine beiliegende Karte zu benutzen, um ohne Umwege in eine Szene zu gelangen, die euer Weiterkommen ebnet. Außerdem gibt es auch hier wie immer die Tipps, die einem jederzeit behilflich werden können. Mit jeder Anwendung werden sie jedoch Zeit benötigen, um wieder ihre volle Energie zu entfalten, um einen erneuten Einsatz zu gewähren. Auch knifflige Minispiele hat man in Mystery Case Files – Schlüssel zu Ravenhearst eingebaut. Dabei sind einige Ideen komplett neu und zum ersten Mal eingebracht, währenddessen andere Rätsel und Minispiele in ähnlicher Form bereits aus anderen Wimmelbildern bekannt sein könnten.
Grafisch ist der Titel ein echter Hingucker und bietet eine Vielfalt an unterschiedlichsten Schauplätzen. Auch die einzelnen Gebiete sind in sich sehr liebevoll gestaltet und man hat hier eine Menge an Abwechslung. Kleinigkeiten wie Blätter, die vom Wind weggeweht werden oder Hintergrundgeräusche aus Büschen und Bäumen, geben dem ganzen Wimmelbild noch einmal eine mysteriöse und gleichzeitig dunkle Atmosphäre. Wir verfolgen auch an manchen Stellen Blutspuren und ähnliches, was natürlich noch einmal die dunkle Stimmung verstärkt.
Wertung: 85%
Das zwölfte Teil der Mystery Case Files Ravenhearts-Reihe zeigt auch wieder, dass man es versteht, atmosphärische Wimmelbildspiele zu kreieren. Trotz der vielen Vorgänger verlor auch der Schlüssel zu Ravenhears nicht an Spannung und Niveau gegenüber diesen. Die Grafiken und Bildschirme sind äußert detailreich und wirken auch nach mehrerem Durchlaufen noch lange nicht eintönig. Außerdem sind nicht nur die Wimmelbilder ein netter Zeitvertreib, sondern zudem die Minispiele, die genauso gut gestaltet sind. Die verschiedenen Szenarien bieten einen guten Grad der Schwierigkeitsstufe. Alles in allem ist das Spiel eine klare Empfehlung für alle Genre-Fans und Besitzer der alten Mystery Case Files Ravenhearts-Teile.
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