Vampire: The Masquerade – Swangsong REVIEW
Der weitverbreitete Kult rund um die mysteriösen Vampirgestalten nimmt weltweit einfach kein Ende. Besonders durch die Jedermann bekannten Twilight-Saga erlebte das Genre den absoluten Höhepunkt. Da darf natürlich die Spielebranche nicht fehlen und schickt nach Vampire: The Masquerade – Bloodlines aus dem Jahr 2004 nun mit Vampire: The Masquerade – Swangsong einen neuen Ableger der Reihe ins Rennen. Doch ob der Titel die hohen Erwartungen erfüllen kann, erfahrt ihr in unserem Test zum Spiel.
Code Red – was ist hier geschehen?
In Vampire: The Masquerade – Swangsong übernehmen wir die Kontrolle über drei verschiedene Vampire im Dienst des Blutsauger-Prinzen von Boston. Doch dieser ist, anders als es der Titel vielleicht vermuten lässt, eine Frau mit dem bezaubernden Namen Hazel Iversen.
Nach einem brutalen Anschlag auf eine von ihr mit organisierten Party, bei der viele verschiedene Parteien der Vampir-High-Society anwesend waren, wurde Code Red gemeldet und jetzt verdächtigt sie erst einmal jeden des Verrats. Damit jenem Prinzen dieses Problem nicht um die Ohren fliegt, beauftragt sie unsere Spielfiguren mit der Aufklärung des Verbrechens. Dazu müssen wir uns in die Welt der Menschen begeben, ohne die namensgebende „Maskerade“ zu verletzen. Die Menschen dürfen unsere wahre Identität also nicht bemerken und uns als gefährlichen Vampir erkennen.
Die gesamte Handlung spielt dabei in einer Nacht und gliedert sich in verschiedene Phasen, in denen wir jeweils ein Kapitel mit jedem der drei spielbaren Charaktere absolvieren müssen. Wir können hierbei sogar frei entscheiden, welchen Abschnitt wir zuerst absolvieren möchten. Den Fortschritt speichert das Spiel dabei automatisch, ein manuelles Sichern während der Missionen ist leider nicht möglich.
Dialoge, Dialoge und nochmals Dialoge
Vampire: The Masquerade – Swangsong ist in allererster Linie ein Detektivspiel, das aus Ermittlungs- und Überzeugungsarbeit besteht. Wir bewegen uns durch weitläufige, aber doch abgeschlossene Areale, suchen Keycards, Passwörter und Hinweise, lösen schrecklich designte Rätsel und sprechen mit den zahlreichen NPCs. Und besonders Letzteres kommt in dem Spiel nicht zu knapp. So wünscht man sich ab und zu dann doch die Funktion, dass man Dialoge mit den NPCs überspringen könnte. Doch dies wird erst möglich, nachdem ihr den Abschnitt das erste Mal komplett abgeschlossen habt. Dennoch ist es oft ratsam, sich die Gespräche genauer durchzulesen, denn dann verpasst ihr auch keine Details, die euch bei eurer Arbeit behilflich sein könnten.
Wie bereits erwähnt, sind die Abschnitte trotz ihrer Abgrenzungen recht weitläufig und laden zum Erkunden ein. Viele versteckte Geheimnisse, die uns entweder direkt eine alternative Lösung für unseren aktuellen Auftrag anbieten oder in späteren Missionen noch wichtig werden, finden wir erst nach gründlichem Absuchen der Umgebung. Stoßen wir beispielsweise in einem Level auf Papiere, in denen die illegalen Machenschaften einer unserer Vampir-Kollegen dokumentiert sind, können wir diesen zu Beginn der nächsten Mission damit konfrontieren. Häufig ist ein Skill-Check nötig, um an diese Geheimnisse zu kommen, manchmal zahlt sich aber auch gründliches Suchen schon aus. Das führt dann tatsächlich zu ziemlich drastischen Story-Abzweigungen. Ganz besonders versteckte Lösungswege haben starken Einfluss auf den Verlauf der Geschichte und können sogar das Ende extrem unterschiedlich ausfallen lassen. Also haltet immer schön die Augen offen beim Erkunden der Umgebung.
Dialoge laufen in Vampire: The Masquerade – Swangsong nur dann positiv für uns ab, wenn wir den entsprechenden Skill hoch genug haben. Gerade zu Beginn fehlen uns allerdings oftmals die nötigen Punkte, sodass wir einige Male nicht die gewünschte Antwort erhalten, die wir uns erhofft hatten. Allerdings lassen sich die Werte über Items temporär steigern.
Erschreckend hässlich
Die Grafik von Vampire: The Masquerade – Swangsong hat uns beim Anspielen richtig erschrocken. Die Charaktermodelle haben in dieser Form auf aktuellen Plattformen einfach nichts mehr zu suchen. Auch der Detailgrad der Spielwelt ist überschaubar und enttäuschte uns während des Tests extrem. Hoffentlich wird hier bald ein Patch nachgeschoben, um die Technik zu verbessern.
Die Synchronsprecher tragen ihre Zeilen der Dialoge so generisch vor, dass man direkt einschlafen könnte, und auch die Qualität der Texte schwankt stark zwischen mittelmäßig und einfach nur mäßig. Auch hier hätte es definitiv etwas Feinschliff benötigt.
Pro & Kontra
- Spannende Story
- Viel zu erkunden
- Schwache Charaktermodelle
- Dialoge zu Beginn schwer zu meistern
- Texte nicht überspringbar