Uncharted: Legacy of Thieves Collection REVIEW

Uncharted darf nun endlich auf der PlayStation 5 debütieren, wenngleich nicht durch ein gänzlich neues Spiel. Uncharted: Legacy of Thieves Collection vereint stattdessen die beiden PS4-Titel der Reihe, Uncharted 4: A Thieve’s End und Uncharted: The Lost Legacy für eine neue PlayStation 5-Sammlung. Natürlich belässt es Naughty Dog nicht bei einer 1:1 Portierung, sondern möbelt beide Titel sogleich etwas auf. Und ich möchte dazu sagen: zum Glück! Denn so habe ich erneut die Abenteuer gestartet, deren Geschichten leider langsam in Vergessenheit gerieten. Doch damit nicht genug. Beide Spiele sind jetzt mit DualSense-Haptik ausgestattet, die besonders gut zur Geltung kommt, wenn die jeweiligen Hauptprotagonisten durch Fenster krachen oder sich gegen eine Welle schwerer Schüsse schützen.

Grund zur Freude

Uncharted 4: A Thieve’s End und Uncharted: Lost Legacy bieten auf der PlayStation 5 einen vollen 4K-Modus mit 30 FPS, einen adaptiven 4K-Modus, der von 1440p skaliert, aber mit 60 FPS, und einen 1080p-Modus mit 120 FPS. Durch die höhere, konstante Bildrate fühlen sich die Kämpfe auch viel besser an als auf der PlayStation 4, die ungenauen Schüsse sind jetzt viel präziser. Und genau hier kommen die Vorteile der Portierung zum Tragen, denn Kämpfe sind bei beiden Games keine Seltenheit. Nichtsdestotrotz balanciert die Uncharted-Reihe aktive wie passive Handlungen perfekt aus. Das heißt, nicht immer bleibt ein Schusswechsel die einzige Alternative, ein Kapitel zu überstehen. Sich in gedeckter Position vorzuarbeiten und aus dem Hinterhalt die Gegner zu überwältigen, ist ebenfalls möglich.

A Thieve’s End

Der offiziell 4. Teil zeigt einige Epochen aus dem Leben von Nathan Drake. Nicht nur seine Jugend wird kurzzeitig in den Fokus genommen, sondern auch die Anfänge eines Werdegangs. Einige Jahre nach den Ereignissen von Uncharted 3 treffen wir auf einen Nathan, der als Taucher für eine Bergungsfirma arbeitet. Doch seine aktive Vergangenheit mit all den spannenden Abenteuern und Fundsachen lässt ihn nicht los.

Elena, seine leidgeprüfte Partnerin, bemerkt, dass Nathan in seiner derzeitigen Rolle nicht aufgeht. Doch trotz des guten Zuredens, dass er noch einmal ein Abenteuer wagen solle, welches ihm angeboten wird, verschließt er sich dem. Aber das Schicksal hat stattdessen noch viel größere Pläne, als Sam Drake, Nathans totgeglaubter älterer Bruder, plötzlich auftaucht. Sam, der ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt in Sachen Abenteuerlust ist, hat leider den falschen Leuten vertraut und nun ordentlich Ärger am Hals. Nur der größte Piratenschatz kann sein Leben freikaufen.

Im Doppelpack mit manch bekannter Unterstützung geht es nun auf die Jagd nach einem Schatz, dessen Existenz genauso unsicher ist, wie die Zukunft von Sam Drake. Gleichzeitig machen ganz neue Gegner den beiden Brüdern das Leben schwer, da diese nach demselben Ziel geifern.

Lost Legacy

Lost Legacy war ursprünglich als DLC für Uncharted 4 geplant, bevor es in ein eigenes Spiel umgewandelt wurde. Mit Chloe Fraser, die in vergangenen Uncharted-Teilen ein wichtiger Part war und Nadine Ross, die wiederum den Drake Brüdern im vierten Teil zugesetzt hat, fühlt sich Lost Legacy in vielerlei Hinsicht wie ein Experiment von Naughty Dog an. Dies ist aber keinerlei als Kritik gedacht, denn das weibliche Duo steht der männlichen Konkurrenz in nichts nach. Die beiden Frauen in Kombination funktionieren einfach in ihrer Glaubwürdigkeit. Sie übertrumpfen Sam und Nathan zwar nicht im Zusammenspiel, dennoch macht es Spaß, beide durch unebenes Gelände zu steuern.

Diesmal ist die Suche nach dem Stoßzahn von Ganesha, der in einer alten Tempelstadt in Indien verborgen sein soll, der Beweggrund der beschwerlichen Reise. Dass die Schatzsucherin Chloe Interesse an dem Objekt hat, sollte nicht verwunderlich sein. Im Schlepptau hat sie ihre neue Partnerin Nadine Ross, die sehr kampferfahren ist. Aufgrund der ungleichen Konstellation, wird die Geschichte um die beiden Frauen durchaus interessant und mit Wortwitzen aufgelockert. In den Kämpfen, die passiv wie aktiv funktionieren, dürfen auch verschiedene Schusswaffen zum Einsatz kommen.

Zwei Perlen der Videospielkunst

Gameplaytechnisch harmonieren die jeweiligen Protagonisten miteinander und helfen sich, wo sie nur können. Sie klettern durch Tempelanlagen, jedwede Gemäuer oder Wohnkomplexe und kämpfen gegen bewaffnete Gruppen an Gegenspielern, wie es für die Reihe typisch ist. Dabei steht eine Vielzahl an unterschiedlichen Waffen und zugehöriger Munition zur Verteidigung oder für den Angriff bereit. Mit Auswahl der Schwierigkeit kann die Munition beschränkt werden und jeder Treffer tödlich enden. Wer einen leichten Einstieg einfordert, erhält sogar beim Zielen helfende Unterstützung. Somit wird Einsteigern nicht zugemutet, alles sofort im Blick zu haben.

Selbstverständlich bringen beide Uncharted Titel einige Rätsel mit ein, die für genügend Abwechslung sorgen. Ein paar Schalter korrekt betätigen und schon ist der Mechanismus in Gang gesetzt, der Geheimnisse offenlegt.

Ein schönes Spiel kann man nicht verschandeln

Wie schon auf der PlayStation 4, trumpfen Uncharted 4: A Thieve’s End und Uncharted: The Lost Legacy mit optischer Raffinesse auf. Die eindrucksvolle Welt besticht aber nicht nur durch die schönen Architekturen, sondern auch mit der Liebe zum Detail und den verschiedenen Charakteren, die stimmig zum gesamten Abenteuer passen. Beide Titel scheinen in jedem Winkel auf die PlayStation 5 abgestimmt zu sein und lassen kaum Wünsche offen.

So bleibt die wilde Fahrt in Kapitel 10 von A Thieve’s End eine bleibende Erinnerung, die nun noch schöner und imposanter aussieht. Gleichzeitig sind viele der Szenen mit wundervollen Animationen gepaart, welche die Eigenheiten der Charaktere hervorheben, sowie mit erstklassigen Dialogen. Die Gespräche zwischen den Protagonisten, wenn sie einfach nur von Ort zu Ort gehen, sind eine solche Wohltat, dass die Spiele einen wahren Kino-Charme entwickeln. Lobenswert ist an dieser Stelle die deutsche Sprachausgabe. Die Stimmen harmonieren mit den gezeigten Bildern und bringen auch die jeweiligen Emotionen perfekt ins Geschehen ein.

Wer im Übrigen beide Games bereits für PlayStation 4 besitzt, kann diese zu einem geminderten Preis auf der PlayStation 5 updaten. Leider müsst ihr jedoch auf der aktuellen PlayStation-Konsole auf den Multiplayer verzichten. Uncharted: Legacy of Thieves Collection ist an Singleplayer gerichtet.

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pros
  • Zwei packende Geschichten mit starken Charakteren
  • Grafisch aufpoliert mit höherer Bildrate
  • Ordentlicher Umfang
  • Tolle, authentische (deutsche/englische) Sprachausgabe
  • Upgrate auf PlayStation 5 zum Schnäppchenpreis

thumbs-up-icon

Cons
  • Keine Multiplayer
  • Keine zusätzlichen Inhalte

Facebook
Twitter
Spiel Bewertung
Singleplayer
93
93
Super
-
Multiplayer

FAZIT

Sowohl A Thief's End als auch Lost Legacy sind immer noch fantastische Spiele, die einen zweiten Durchgang auf der PlayStation 5 verdienen. Daher bin ich über das Remastered sehr erfreut, da es mich in meinem Vorhaben unterstützt hat, beide Geschichten noch einmal in ihrer vollen Blüte zu erleben. Und so wirklich möchte ich nicht daran glauben, dass die Reihe tatsächlich beendet sein soll. So ein Potenzial von Ideen und grafischen Möglichkeiten darf niemand schon mit dem ersten Lebenszyklus der PlayStation 5 zurückhalten. Vielleicht muss Nathan ja nicht unbedingt seinen Ruhestand aufgeben, aber dank Chloe Fraser und Nadine Ross wissen wir, dass die Reihe nicht unbedingt an Namen geknüpft ist.

- Von  Rena

Beide Spiele sind zeitlos wie genial.
MS Windows
PlayStation 5

Uncharted: Legacy of Thieves Collection REVIEW

USK 16 PEGI 16

Das könnte dir auch gefallen

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen

Partner: