Trulon: The Shadow Engine REVIEW
Ein neues Spiel ist in unsere Redaktion eingetrudelt und hier haben wir mal einen richtigen Exoten! Von Kyy Games aus Finnland, einem 19-Mann Unternehmen, kommt Trulon: The Shadows Engine vom Smartphone nun auch auf heimische XBox One als Download-Titel für unter 20 €. Nachdem es bereits vor einem Jahr auf Steam erschienen ist, haben die Mannen von Headup Games ein Herz für Konsolenspieler bewiesen. Doch lohnt sich der Ausflug überhaupt?
Trulon und seine Geschichte
Aber was erwartet uns eigentlich in Trulon: The Shadows Engine? Kurzgefasst, ein RPG-Kartenspiel in einer Fantasy-Welt, in der es gilt, den Ursprung einer mysteriösen Krankheit aufzuklären. So interessant wie der finnische Ursprung ist, dass das Spiel auf einem Roman basiert, welcher in Zusammenarbeit eines US-Autors mit einem der Entwickler von Trulon geschrieben wurde. Das gibt es tatsächlich nicht oft am Markt und findet unsererseits daher besondere Beachtung!
Es wird in Finnland sogar eine Show zum Spiel geben. Ob man sich die ansehen sollte sei mal dahingestellt, aber das doch schon bemerkenswert, dass für ein Spiel, welches de facto eher eine Randerscheinung ist, sogar ein Stück zu sehen ist. Wir hingegen gucken uns hier vielmehr an, ob dieses Kartenspiel sein Geld wert ist und mehr bietet, als einen extra geschriebenen Roman und exotische finnische Wurzeln, um zu begeistern.
Das Gameplay
Trulon ist der Titel und gleichzeitig das Universum des Spiels. Die Geschehnisse finden in den Königreichen Tripudia und Maelon statt. Eine geheimnisvolle Krankheit macht sich breit und die Hauptprotagonistin Gladia, sowie später drei weitere Begleiter, machen sich auf, in einer Fantasy-Steam-Punk-Welt den Ursprung und die Gründe der Krankheit zu entdecken. Grüne Wälder, karge Felsen, Schatzkisten und Monster – viele Fantasy-Klischees werden vollkommen bedient.
Prinzipiell gilt es ganz klassisch verschiedene Ortschaften zu besuchen, mit Menschen zu reden und Kämpfe zu bestreiten, welche mithilfe von über 50 Karten bestritten werden. Die 50 Karten in Kombination mit den verschiedenen Charakteren und ihren Kampfstilen, ergeben so zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten, um möglichst effizient den bösen Schergen den Garaus zu machen.
Neben dem Karten-Kampfsystem ist es vor allem die Fantasy-Welt, die gefällt. Weniger was die Qualität angeht, denn man sieht, dass das Game ursprünglich für Smartphone entstanden ist (Mitte 2015). Stattdessen geht es vielmehr um die „Stimmung“, die es verbreitet. Für eine Xbox One oder einen PC ist die Optik schlicht ein Schlag ins Gesicht, aber wenn man das ausblendet, bleibt eine liebevolle Welt mit dem integrierten Kartenspiel als größter Reiz.
Die Karten, Spielwelt und Technik
Aus den erwähnten 50 Karten, gilt es für jeden Charakter ein Deck zusammenzustellen. Aus diesem wird bei jedem Kampf gezogen. Das Deck ist etwas wie die aktive „Ausrüstung“. Man muss also wohl bedenken, welche Karten man dem Deck zuteilt. Angenommen jeder Charakter besitzt nur Angriffskarten, hat man spätestens ein Problem, wenn eine Heilung benötigt wird. Heilung, Schutz, Ausweichen, Buffs, Zauber, und, und, und – es stehen eine Menge Karten zur Auswahl. Wer geschickt kombiniert, führt seine Truppe im Kampf zum Erfolg.
Hier liegt auch der größte Reiz des Spiels, denn die Story ist der „Aufhänger“. Man kennt sie in dieser oder ähnlicher Form jedoch bereits in hunderten anderer Games und Variationen. Die Grafik und der Sound sind vernachlässigbar. ABER das Kartenspiel im Spiel macht Spaß!
Man zieht wie in vielen klassischen RPGs über eine Oberwelt, bei der man gelegentlich Areale mit Schatzkisten etc. entdeckt. Hier können nebenbei Erfahrungspunkte gesammelt werden. Dies geht auch über einige, sehr simple Nebenquests wie Tannzapfen sammeln oder weiterer Möglichkeiten.
Von der Oberwelt gelangt man in verschiedene Areale, in denen es Story-relevante Aufgaben zu erfüllen gibt, oder in denen gekämpft wird. Die Gegner sind auf dem Bildschirm zu sehen. Nähert man sich ihnen, wechselt das Spiel in den Kampfbildschirm, in dem der Reihe nach in Runden Freund und Feind Aktionen ausführen. Untermalt wird dies mit ziemlich mauen Soundeffekten und eine Art Kampfanimation in Pixel-Optik, wenn eine Aktion ausgeführt wird. Das erinnert etwas an trashige Comic-Stripes. Die Pixel-Optik und die zugehörigen „Animationen“ sind mehr peinlich als gut, lockern den Kampf aber etwas auf, da ja sonst „nur“ Karten gezogen werden. Wieder einmal wird der Ursprung vom Smartphone sehr deutlich.
Ist ein Kampf beendet, gibt es Erfahrungspunkte und Level Ups die die Statuswerte verbessern. Selbst verteilen kann man diese nicht. Wohl darf man sich aber durch Rüstzeug, welches man gelegentlich findet, zusätzliche Statusverbesserungen anlegen. Wer aber jetzt meint hier ständig tolle Ausrüstungsgegenstände zu finden, ist aber im Irrglauben.
Spiel Bewertung
Trulon: The Shadow Engine REVIEW
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