Street Fighter 30th Anniversary Collection REVIEW

Mit der Street Fighter 30th Anniversary Collection kehren 30 Jahre Beat’em’up Geschichte auf einen Schlag zurück. Von den 30 Jahren, die Capcom mit ihrer Beat’em’up Reihe und dem Primus unter den Kampfspielen feiern darf, bin ich bereits selbst 25 Jahre aktiv dabei. Nun wird es aber auch für mich Zeit, die Anfänge genauer zu erkunden und den Retro-Charme seinerzeit wiederzuentdecken.

Zwölferpackung Retro

Die Spieler dürfen sich unter anderem auf Street Fighter, Super Street Fighter II Turbo, Street Fighter Alpha, Street Fighter III, Street Fighter Alpha III und weitere Ableger der letzten Jahrzehnte freuen. So sind sie bei den Anfängen der Fehde zwischen Ken und Ryu dabei und dürfen in insgesamt 12 Spielen, immer mehr Kämpfer begrüßen, die ihr Debüt geben. Das heißt, es gibt nicht nur ein Wiedersehen mit Ken, Ryu, Blanka, Guile, Chun-Li, E Honda, M Bison, Sagat oder Vega, sondern ebenso mit T. Hawk, Cammy, Akuma, Dee Jay, Fei Long und vielen weiteren Kämpfern, die ihren ganz eigenen Beweggrund verfolgen, sich mit anderen zu messen.

Insbesondere die Street Fighter 3 Teile weichen stark von dem gewohnten Kader ab und bringen knallharte Burschen mit, die sich eher seltener in den verschiedenen Ablegern blicken lassen. Viele der Charaktere sind auf der Sammlung lediglich einmalig vertreten, wie beispielsweise Makoto, Q oder Twelve.

Seit 30 Jahren bewährtes Spielprinzip

Die Spiele in der Street Fighter 30th Anniversary Collection haben fast alle dieselbe Gameplay-Ausrichtung. Lediglich das Street Fighter Debüt weicht vom gängigen Prinzip ab und ist recht schwerfällig in der Mechanik. Dennoch verfolgen alle enthaltenen Titel dasselbe Ziel – einen Sieg über den Gegenüber erzwingen. Dafür sind 3 Runden (die optional verringert oder erhöht werden können) voreingestellt. Natürlich müsst ihr mindesten 2 Runden für euch entscheiden, wenn ihr als Sieger vom Platz gehen möchtet.

In der Street Fighter 30th Anniversary Collection dürft ihr euch auf eine spielübergreifende sowie durchdachte Mechanik freuen, die weitaus mehr als nur simple Angriffstechniken mitbringt. Ob Feuerbälle, flinke Sprünge, feurige Fäuste oder Elektroschocks, mit der richtigen Tastenkombination löst ihr knallharte Kombos aus, die beim Gegenüber für mehr als nur Respekt sorgen. Die Vielfalt der möglichen Kick und Punch-Attacken sowie Block-Manöver ist schier endlos und fordert selbst Profispieler heraus. Auf der Nintendo Switch, dessen Version wir zu Testzwecken hatten, möchten die JoyCons jedoch nicht jeden sauberen Befehl in die Tat umsetzen. Wer nicht zu schnell gefrustet werden möchte, sollte auf einen Controller ausweichen, um dem Gegner das Lächeln aus dem Gesicht zu schlagen. Gerade da ich die Manöver lieber via Steuerkreuz ausführe, bringen mir die JoyCons schnell Nachteile. Dafür darf sich ohne größere Mühe, ein weiterer Spieler dank der innovativeren Steuerungsmethode von Nintendo dazugesellen. Jeder Spieler bekommt einen JoyCon, der waagerecht gehalten wird und somit ein komplettes GamePad ersetzt.

Die Kombos und Angriffe wurden nicht verändert, was bedeutet, dass erfahrene Spieler schnell wieder ins Kampfgeschehen hineinfinden werden. Kreisrunde Bewegungen mit dem Analogstick oder dem Steuerkreuz, gepaart mit der Betätigung von Kick- oder Punchangriffen im Anschluss, zaubert wieder ein ordentliches Feuerwerk an Action ins Bild. Je nachdem, für welchen Titel ihr euch entscheidet, kommen noch Spezialattacken hinzu, die erst über einen gefüllten Balken ausgelöst werden können, bei einem Treffer aber für ordentlichen Energieverlust beim Kontrahenten sorgen.

Wer nun aber meint, mit einem starken Recken den Sieg fast schon in der Tasche zu haben, der irrt. Die Kämpfer des Street Fighter Universums gleichen sich mit ihren Stärken und Schwächen aus. Was der eine in den Armen hat, wird vom Nächsten mit flinken Beinen wieder wettgemacht. So sind die Matches mit zunehmenden Können immer ausgewogen und fair gestaltet. Eine Anpassung an den Schwierigkeitsgrad ist ebenfalls eine mögliche Option, um Siege einzuheimsen.

Knall auf Fall

Wie kurz angeschnitten, laden die 1 vs. 1 Matches nicht nur ein, gegen die CPU zu siegen, sondern reale Gegner in einen Schlagabtausch zu verwickeln. Dank des lokalen Multiplayers, gehen die Kämpfe auf der heimischen Couch oder im Handheld-Modus weiter.  Capcom lässt Online-Fans aber ebenso wenig außer Acht. Online bekommen Spieler unter anderem die Möglichkeit, sich über Ranglisten einen Namen zu machen und sich mit Kontrahenten aus der ganzen Welt anzulegen. Ein Freundschafts-Match kann ebenfalls bestritten werden, macht im Allgemeinen aber kaum Unterschiede zu den restlichen Optionen. Die Online-Variante selbst ist zwar nicht neu, aber immer noch eine der größten Fun-Faktoren der Kampfspiel-Reihe von Capcom.

Zu dem obligatorischen Arcade-Modus und dem Versus-Kampf, ist eine Trainings-Mode verfügbar. Wer die Reihe frisch für sich entdeckt, ist dort besonders gut aufgehoben und kann sich regelrecht austoben, sowie die unzähligen Moves üben, dessen Ausführung sich im Pausenmenü nachschlagen lassen. Optional lassen sich der erzielte Schaden und die Eingaben einblenden.

Mit Charakter Biographien, Conecept Arts, möglicher Zwischenspeicherung und der Musik zur freien Auswahl, kommt der Fan-Service keinesfalls zu kurz.

Technik

Ob 8, 16 oder 32 Bit, die Bezeichnung Retro trifft es über alle 12 Titel, die in der Collection enthalten sind. Selbstverständlich sind die Unterschiede gegenüber der 2. und 3. Generation der Street Fighter deutlich erkennbar. Insbesondere ab Street Fighter III und Alpha werden die Abläufe deutlich flüssiger und die Ausführungen verschiedener Kommandos um einiges erleichtert. Die Grafiken sind in den beiden benannten Reihen zudem mehr aus eine comichafte Darstellung ausgelegt. Die Street Fighter II Ableger versuchen hingegen, alles aus den verfügbaren 16 Bit herauszukitzeln.

Um aber mit 2018 nicht komplett zu brechen, hat Capcom ein paar Anpassungen eingebaut, die optional verwendet werden dürfen. Das voreingestellte 3:4 Format zaubert zum Beispiel einen passenden Rahmen um das Geschehen. Dieser darf bei Nichtgefallen selbstverständlich ausgeschaltet werden oder dem Breitbild weichen, welches jedoch alles künstlich streckt und optisch dadurch weniger hermacht.

Soundtechnisch werden Fans von der Street Fighter 30th Anniversary Collection nicht enttäuscht. Die Sounds wurden originalgetreu übernommen und versprühen ebenfalls den Look der 90iger Jahre. Auf die typischen Sprüche, Schreie und akustischen Untermalungen muss also niemand verzichten.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
76
79
Okay
81
Multiplayer

FAZIT

Die Street Fighter 30th Anniversary Collection lässt Beat'em'up Fans endlich wieder in alte Zeiten abtauchen. Eine Sammlung, die die wenigsten Spieler wohl in dieser Form besessen haben, wartet auf würdige Mitstreiter. Hauptsächlich ist aufgrund der Ähnlichkeit des Gameplays und er Mechanik, die Collection eher für Fans der Beat'em'up Reihe interessant. Trotzdem, mit einigen kleineren Zugaben und 12 Spielen in einer Sammlung, ist der Umfang alles andere als uninteressant. Letztlich hätte ich mir aber noch Super Street Fighter IV auf der Collection gewünscht, welches es sogar schon auf den Nintendo 3DS geschafft hat. Alles in allem bin ich aber recht zufrieden, wenngleich ich den Preis für etwas überzogen empfinde.

- Von  Rena

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