Steam Controller im Test
Vor einigen Monaten hat Valve einen eigenen Controller auf den Markt gebracht, der ganz simpel als Steam Controller bezeichnet wurde und dadurch gleich seine Bestimmung benannte. Durch den Controller und die Interaktion mit Steam Big Picture, soll man einfach, wie bei einer Konsole, von der Couch aus seine ganze Steam Bibliothek spielen können – was aber leider nicht so an dem ist, denn es werden nur einige Games unterstützt.
Der Controller
Der Controller hat zwei Trackpads, ABXY Buttons die farbig hervorgehoben sind, zwei Bumper, zwei Trigger und zwei Tasten im Handgriff, also auf der Rückseite. Hinzu kommen noch in der Mitte ein Steam-, ein Select- und Start-Button. Alle Buttons sind leicht erreichbar und bieten einen angenehm satten Klick. Die Trackpads pulsieren beim drüberfahren und man bekommt so ein Gefühl von Halt und Kontrolle. Wie genau die Befehle ins Spiel übergehen, entscheidet aber der jeweilige Titel. Bei einigen klappt es besser, als bei anderen. So wurden einige Spiele wie beispielsweise Call of Duty: Black Ops 2 direkt für das neue Spielzeug von Valve konzipiert. Hier funktioniert die Trackpad-Simulation eines Joysticks nach einiger Einarbeitungszeit erstaunlich gut und belohnen die Anschaffung mit schneller Übertragung der jeweiligen Kommandos. Letztlich ist es aber allgemein schwer, Maus und Tastatur zur ersetzen, denn an die Präzision einer Gaming-Maus, reichen die Trackpads bei Weitem nicht heran. Natürlich kommt hinzu, dass all die Massen an Games, gar nicht versorgt werden können mit den Möglichkeiten, die Tastatur und Maus im Zusammenspiel hergeben. Dennoch haben Entwickler durch die zusätzlichen Tasten auf der Rückseite, auch noch ein paar mehr Optionen bei der Programierung der Spiele und geben so spielerisch mehr Freiheiten.
Optisch ist der Controller aus dem Hause Valve in schönen, edlen und matten schwarz gehalten und wunderbar griffig, wenngleich sich das Design sehr von der Konkurrenz von Sony und Microsoft unterscheidet. Setzt man Vergleiche, kommt das Steuerelement aber mehr dem Controller der Xbox 360 gleich, der seinerzeit auch von Valve konzipiert wurde. Allgemein fällt die Verarbeitung sehr hochwertig aus und macht kleine optischen Schnitzer.
Der Preise liegt hier in Deutschland bei 54,99€ und ist damit etwas höher als in anderen Ländern (z.B. $49 in den USA). Er ist einer der drei Hardware Komponenten, welche Valve für das Spielerlebnisse von der Couch aus auf den Markt gebracht hat. Neben dem Steam Controller stehen noch das Steam Link, eine Streamingbox für das heimische Netzwerk, und die Steam Machines, eigenständige System extra für Steam entwickelt, auf dem Markt.
Mit ihrem Controller will Valve die Möglichkeit für jeden bieten, seine persönlichen und präferierten Einstellungen für jedes Spiele zu erstellen. Wenn man nicht mit der A-Taste springen will, warum sollte es dann da bleiben? Valve gibt außerdem jedem Spieler und auch jedem Entwickler die Möglichkeit die eigenen Control-Schemen hochzuladen und jedem zur Verfügung zu stellen. Es ist ein Community basiertes System, welches jedem direkt die besten Einstellungen liefern soll.
Strom erhält der Steam Controller übrigens über zwei AA-Batterien, die für bis zu 80 Spielstunden ausreichen sollen. Somit kann das Valve-Gerät bequem aus einem entfernten Bereich genutzt werden. Laut Valve habe man sich aus Kostengründen gegen einen eigenen Akku entschieden, der zumeist nur wenige Stunden den Controller mit Strom versorgen kann. Wer stattdessen keine Batterien zur Verfügung hat, kann den Steam Controller auch direkt via Mikro-USB-Kabel am PC anschließen, was den Radius aber wiederum einschränkt.
Fazit
Es steckt viel Entwicklung in den Controller und auch einiges noch neues, da man versucht, sich von der Konkurrenz abzuheben (Xbox, PS Controller usw.). Deshalb dauert es auch einige Zeit, um sich mit den zwei Trackpads und dem Design anzufreunden und sich auch daran regelrecht zu gewöhnen. Der Steam Controller ist ein komplett anderes Erlebnis und ist noch lang nicht am Ende seiner Reise. Letztlich entscheiden aber die Entwickler, mit all ihren Titeln, ob das Steuerelement einen Siegeszug verzeichnen kann.