Song of Horror REVIEW
Vor etwas weniger als zwei Jahren lernten wir mit Song of Horror aus dem Hause Protocol Games einen Detektiv-Thriller kennen, der mit einer Prise Horror zahlreiche Fans in den Bann ziehen konnte. Nach und nach erschienen die fünf Episoden, die uns jeweils an einen anderen Schauplatz der Geschichte führen. Nun ist auch endlich die finale Version für PlayStation 4 und Xbox One erschienen. Wir haben also das Licht gedämmt und uns mit unseren Kopfhörern an den Controller gehockt. Und so erlebten wir den einen oder anderen Schockmoment…
Der verschwundene Autor
Die Story von Song of Horror ist nicht nur fesselnd und mitreißend erzählt, sie erinnert auch stark an etwaige Horror-Vorlagen aus den 90er Jahren. Der Spieler übernimmt zu Beginn des Spiels die Kontrolle über Daniel Noyer, einem trockenen Alkoholiker, der so langsam wieder den Schritt zurück in ein normales Leben gefunden hat. Inzwischen tätig als Angestellter in einem Verlag, erhält Daniel eines Abends den verzweifelten Anruf seines Chefs, in welchem er ihn um einen wichtigen Gefallen bittet. Daniel soll den bekannten Autor Sebastian P. Husher finden, der seit längerer Zeit nicht mehr zu erreichen ist.
Vor Ort erkunden wir also eine alte Villa, die auf den ersten Blick verlassen scheint. Werden wir Sebastian dort finden? Immer wieder sieht Daniel vermeintliche Einbildungen… Und kurz bevor er die Suche nach Sebastian einstellen möchte, hört er die mysteriöse Melodie einer Spieluhr, die ihn zu einer geheimen Tür führt. Ist auch Sebastian dieser Melodie gefolgt? Daniel durchschreitet diese Tür, welche sich hinter ihm schließt und den Prolog beendet.
Episode 1 „Lied des Schreckens“ handelt demnach von der Suche nach Daniel in der verlassenen Villa. Uns stehen pro Episode immer jeweils 4 Charaktere zur Auswahl mit je unterschiedlichen Attributen. So besitzt der eine mehr Stärke und kann Türen leichter schließen, während andere sich weniger schnell aus der Ruhe bringen lassen. Zu Beginn des Spiels wählen wir aus einem der drei verfügbaren Schwierigkeitsgraden, die allesamt nach berühmten Schriftstellern benannt wurden. E.T.A. Hoffmann, M.R. James oder Edgar Allan Poe stehen zu Beginn zur Auswahl – H.P. Lovecraft wird erst nach dem ersten Mal Durchspielen freigeschaltet.
Die pure Angst
In Song of Horror wird jeder Fehler gnadenlos bestraft, denn jeder Charakter der stirbt, bleibt auch tot. Habt ihr alle 4 Charaktere pro Episode dem virtuellen Tod verloren, so müsst ihr die gesamte Episode von Neuem beginnen. Alternativ lässt sich diese Option auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad auch deaktivieren. Wir empfehlen allerdings, sie für den maximalen Spielspaß und den gewissen Reiz aktiviert zu lassen. Zu Beginn einer neuen Episode startet ihr wieder frisch mit neuen Charakteren. Allerdings darf Daniel ab Episode 2 nicht sterben, denn auch dann müsst ihr sofort wieder von vorne anfangen. Dieses Feature sorgt neben der packenden Atmosphäre für eine enorme Menge Anspannung während des Spielens.
Song of Horror bietet zahlreiche Schauplätze wie beispielsweise eine verlassene Villa, ein Antiquitätengeschäft oder ein gruseliges Zeitungsarchiv. Doch neben zahlreichen, abwechslungsreichen Rätseln wartet immer wieder eine dunkle Gefahr auf uns, die unser Leben auslöschen möchte. So sollten wir, bevor wir neue Räume erkunden, zuvor immer an der Tür lauschen, ob der nächste Raum auch sicher ist und wir ihn gefahrenlos betreten können. Wirkt dieses Feature zu Beginn des Spiels noch spannend und interessant, so kann es nach längerer Zeit doch für ein wenig Frust sorgen.
Da es in Song of Horror keinerlei Kämpfe gegen unsere Feinde gibt, müssen wir uns gelegentlich vor den Schatten verstecken und in einem Quick-Time-Event die Tasten zum richtigen Zeitpunkt drücken, damit wir nicht gefressen werden. Durch die Permadeath-Funktion treibt es uns vor dem Bildschirm vor lauter Panik das eine oder andere Mal einige Tropfen Schweiß auf die Stirn.
Doch nicht nur lauert hinter jeder Ecke die dunkle Gefahr auf uns. Song of Horror weiß auch seine Jumpscares gut einzusetzen, um uns das Fürchten zu lehren. So tauchen plötzlich unerwartet Kinder vor uns auf oder es explodiert neben uns mal wieder etwas, wie beispielsweise eine Lampe oder eine Sicherung, die durchbrennt. Besonders mit einem 5.1 Headset kommt so eine unschlagbare Horror-Atmosphäre auf. Ich selbst musste während des Testens immer mal wieder eine kurze Pause einlegen.
Schrecklich düster
Song of Horror macht selbst auf der im Vergleich zum PC leistungsschwächeren Playstation 4 einen optisch sehr guten Eindruck. Da das Spiel zum größten Teil in düsteren Abschnitten spielt, kann die Grafik-Engine vor allem durch schöne Lichtspiele punkten. Auch der Detailgrad der Umgebung hat uns sehr gefallen. Einzig die Charaktermodelle wirken an einigen Stellen etwas unfertig. Hier könnten die Entwickler mit einem Patch noch etwas nachjustieren.
Eine deutsche Sprachausgabe sucht man allerdings noch vergebens, was aber durch gut übersetzte Untertitel ausgeglichen wird. Und sind wir ehrlich: eine bessere Atmosphäre wird durch die Original-Stimmen der Synchronsprecher geboten. Auch die Steuerung wurde sehr gut an den Controller angepasst, lediglich sind unsere Eingaben ein wenig verzögert. Ein weiterer Kritikpunkt ist die starre Kamera, die uns besonders in hektischen Situationen das eine oder andere Mal zur Verzweiflung brachte.
Pro & Kontra
- Spannende Story
- Mitreißende Atmosphäre
- Abwechslungsreiche und fordernde Rätsel
- Schöne Lichteffekte
- Starre Kameraperspektive
- Kein manuelles Speichern möglich
Moin ich habe ein Problem ich kann nicht Episode 2 weiter spielen nach den Video geht’s nicht weiter warum nicht
Das klingt stark nach einem Bug. Hier haben wir auch keine Handhabe. Auf welchem System zockst du?