Slay the Spire PLAYER’S VOICE
Auch diese Woche legen wir die Karten wieder auf den Tisch! Doch im Gegensatz zum aktionsreichen Book of Demons ist diesmal strategisches Denken gefragt.
Entwickler: Mega Crit Games
Publisher: Mega Crit Games
Steam-Veröffentlichung: Januar 2019
„Wir haben Kartenspiele und Roguelikes vereint, um den bestmöglichen Singleplayer-Deckbauer zu erschaffen. Baue dein eigenes Deck, begegne bizarren Kreaturen, entdecke Relikte von unermesslicher Macht und kämpfe dich an die Spitze des Spires!“
Slay the Spire ➔ Steam-Verkaufsseite
Es ist eine Angewohnheit von mir, die Rezensionen eines Spiels unter die Lupe zu nehmen, bevor ich überhaupt was runterlade. So auch hier. Nur was mir dabei auffiel, war die fast durchweg ungewöhnlich hohe Spielzeit bei den positiven Reviews. Mehrere hundert Stunden? Keine Seltenheit! Teilweise wird hier sogar die 2000er-Marke überschritten.
Da frage ich mich, wie kommt es dazu? Was macht dieses Game so dermaßen addictive? Und stelle zudem fest, dass der Wiederspielwert hier außergewöhnlich hoch sein muss. Grund genug, mal einen Blick rein zu werfen.
Was am Anfang sehr simpel wirkt („Erhalte 5 Block.“ / „Füge 6 Schaden zu.“), ist tatsächlich nur die Oberfläche der Oberfläche. Denn nach jedem Kampf darf man eine neue Karte in sein Deck aufnehmen. Und nach einer Weile stellt man immer mehr mögliche Kompatibilitäten fest. Und das nicht nur zwischen den Karten, sondern eben auch mit den klasseneigenen Mechaniken. Etwa so, wie in Hearthstone.
„Are you a dog person or a cat person?“
Nun setzt dieses Spiel aber auch weitreichende strategische Planung voraus. So wählt man zunächst einen von 4 möglichen Charakteren und wird daraufhin auf eine Map weitergeleitet, auf der es mehrere passierbare Routen gibt. Je nach Route trifft man früher oder später auf:
- Gegner
- Elitegegner
- Händler
- Schätze
- Lagerfeuer
- ?
Letzteres kann alles Mögliche sein. Meistens handelt es sich um eine Konfrontation, in der man eine Entscheidung treffen muss. So verliert man manchmal TP (Gesundheitspunkte) oder soll eine Karte opfern. Im Gegenzug hat man die Chance auf ein Relikt und andere Dinge, die einem im weiteren Spielverlauf helfen.
Relikte sind mächtige Gegenstände, die starke Boni geben. Allerdings haben ein paar auch ihre Nachteile. Da wäre beispielweise das „Sprichwort“, welches dem Spieler einen zusätzlichen Energiepunkt gewährt. Energie braucht man, um Karten auszuspielen. Also ein ziemlich gutes Upgrade. Jedoch wird gleichzeitig das Looten von Tränken nicht mehr möglich sein. Bei sowas muss man sich das Ganze schon genau überlegen, ob es das wert ist. Und das wiederum hängt auch vom bisherigen Spielverlauf ab. Denn – es gibt auch Relikte, welche die Tränke buffen. Und mit solch einem im Inventar möchte man sich dieses Handicap nicht unbedingt geben.
Man sieht schon, dass man in Slay the Spire von Beginn an mitdenken muss. Und dass alles irgendwie miteinander verbunden ist, beziehungsweise voneinander abhängt. Aber genau sowas verleiht einem Spiel wie diesem sehr viel strategische Tiefe.
„Do you like this rug? It’s not for sale.“
Interessant finde ich die Art und Weise, wie mit der Gesundheit des Charakters umgegangen wird. So sind erwähnte Tränke etwa keine klassischen Gegenstände zum Heilen, sondern geben ganz andere Boni und Optionen. Und überhaupt sind die Möglichkeiten zur Regeneration rar gesät.
Aber wie überlebt man dann mehrere Konfrontationen, teilweise gegen Elitemonster?
Wenn wir uns nur bedingt heilen können, versuchen wir eben, Schaden ganz zu vermeiden. Eine Besonderheit in diesem Spiel ist unsere Fähigkeit zu sehen, was der Gegner in seinem nächsten Zug vorhat. Das beinhaltet auch die Höhe des Schadens an uns. Und um diesen zu negieren, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Wir belegen den Feind mit Schwäche. Dieser Debuff verringert den Schaden, den der Betroffene austeilen kann.
- Wir blocken. Das Schild eines Blocks hält im Regelfall für eine Runde und zerfällt dann.
- Wir töten den Gegner, bevor er zum Zug kommt. Klingt zwar einleuchtend, ist aber insbesondere gegen eine Gruppe von Feinden tatsächlich eine Strategie.
Letztendlich gibt es so viel abzuwägen und zu entscheiden, es ist der Wahnsinn! Andererseits wird der Spieler dennoch an die Hand genommen. Fast zu allem erhält man Tooltips, sobald man die Maus drüber hält. Auch gibt es kein Zeitlimit. Und da die Komplexität im Verlauf erst langsam aufgebaut wird, können wir ganz in Ruhe und ohne Stress die Mechaniken nach und nach kennenlernen. Das nenne ich mal perfekt ausbalanciert!
Abgesehen davon genießt Slay the Spire vollen Mod-Support, was den Wiederspielwert noch einmal ins Unermessliche steigert.
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