Silent Hill HD Collection REVIEW
Ich habe schon seit Ewigkeiten eine Leidenschaft für Horrorfilme und Spiele, die das Genre thematisieren. Mein Serienliebling ist schon seit Beginn der Reihe Silent Hill, dessen Teile ich für PC besaß. Bis heute ist der zweite Teil mein Favorit und daher wurde es für mich zur Pflicht, die HD Collection mit Teil zwei und drei zu erwerben. Leider vermisse ich hierbei Silent Hill – The Room, den ich auch grandios finde, wenngleich er bei Fans relativ umstritten ist.
Alter Horror?
Da sich das Spielprinzip in eigentlich allein Teilen ähnelt, fasse ich beide Spiele zusammen. Zu erwähnen ist, dass Silent Hill einstig eine beschauliche Stadt war, doch irgendwie ist dort der Schrecken eingekehrt und die Bewohner wurden von mysteriösen Phänomenen heimgesucht. Viele haben der Stadt den Rücken gekehrt und nur einige wenige Bewohner sind geblieben, kämpfen aber seither mit ihrer Psyche. Trefft ihr daher auf einen der verbliebenen Bewohner, werdet ihr auch gleich mit deren Geschichten belagert und könnt gelegentlich sogar auf Hilfe hoffen.
So startet ihr in einer Geisterstadt, die trist, dunkel und erschreckend ist. Ihr sucht Hinweise in Gebäuden, um herauszufinden, was mit dieser Stadt passiert ist und müsst zudem einige Rätsel lösen, die euer Weiterkommen sichern. Diese Rätsel könnt ihr in ihrer Schwierigkeit einstellen und bestimmen, ob sie einfach zu lösen sind, oder richtige Herausforderungen beinhalten. Ist das Rätsel geknackt, öffnet sich nicht selten eine Tür, oder ihr erhaltet einen wichtigen Gegenstand, der ferne abverlangt wird.
In Silent Hill ist nicht jeder Raum begehbar und auf euer Karte zeigen sich die Möglichkeiten auf. So folgt ihr einer sehr linearer Route, die nichtsdestotrotz einige Überraschungen bereithält, denn die Schauplätze verändern sich des Öfteren. Der Grund dafür sollte klar sein, denn böse Mächte sind am Werk und schicken euch auch gleich einige Monster auf den Hals. Nun solltet ihr euch besser Verteidigen und daher dürft ihr alle möglichen Gegenstände nutzen wie beispielsweise Knüppel, Brechstangen oder Äxte, die auch scheinbar in jedem Ableger zu finden sind. Später bekommt ihr noch eine Schussfeuerwaffe hinzu, die aber natürlich immer genügend Munition bedarf. Da fängt auch schon das Problem an, denn Munition gab es in Silent Hill noch nie ausreichend, was bedeutet, den Einsatz der Waffe mit Bedacht zu wählen. Wer nur mit kleineren Gegnern zu tun hat, sollte dementsprechend lieber mit der Axt den Weg freilegen.
Doch wie gut ihr auch seid, irgendwann erwischt euch ein monströses Wesen und zieht euch wertvolle Lebensenergie ab. Natürlich ist es daher von Vorteil, wenn ihr einige Gesundheits-Packs im Inventar mitführt, die euch einiges an Energie wiedergeben. Selbstverständlich lässt sich aber auch der Schwierigkeitsgrad bestimmen, sodass die verhängnisvollen Situationen abgemildert werden. Trotzdem solltet ihr immer ein wachsames Auge haben, denn Silent Hill bietet oft einen überraschenden Moment, in dem ihr Blitzschnell reagieren müsst, um großen Schaden abzuwenden.
Wer die Reihe kennt und auch schon Teil zwei und drei gespielt hat, wird schnell feststellen, dass die Überarbeitung nicht am Spielprinzip selbst vorgenommen wurde, sondern sich auf die technischen Komponenten bezieht. Und das ist definitiv keine Kritik, denn ich liebe die Teile so wie sie sind, wenngleich ich den dritten Teil nur bedingt gespielt habe. Sozusagen werden sich Fans also gleich wieder wohlfühlen und ihre Lieblingsspiele genauso erleben, wie sie einst veröffentlicht wurden. Auch die Altersfreigabe bleibt mit FSK 18 bestehen, was vielleicht nicht mehr unbedingt zeitgemäß ist, aufgrund von einigen Szenen aber sicherlich Zustimmung finden wird.
Technik
Wie bereits erwähnt, erwarten euch zwei ältere Teile der Serie, die nur bedingt aufgefrischt wurden. Dennoch wirken die Figuren klobig und unschön, was auch durch eine leichte Überarbeitung nicht vermieden werden kann. Zu erwähnen bleibt nämlich, dass Silent Hill 2 und 3 zu Zeiten der PlayStation 2 veröffentlicht wurden. Die Umgebung wirkt unter anderem verwaschen und der Nebel beeinflusste die Fernsicht, was aber auch ein wenig für authentische Stimmung sorgt. Mit der HD Collection sind nun die Texturen ein wenig verfeinert worden und die wurde Grafik auf HD umgestellt. Für das Auge ist es zumindest eine kleine Wohltat, die doch betagten Titel ein bisschen angenehmer präsentiert zu bekommen.
Der Sound ist genauso bekannt wie auch düster. Auch in dem Falle wurde nichts überarbeitet und das finde ich sogar gut, denn die Musik ist so genial wie auch bedrückend. Selbst ohne erneutes Spielen hätte ich noch einige musikalische Gegebenheiten im Kopf. Die Klänge sind Konkurrenzlos und nur in den Silent Hill Spielen so perfekt eingearbeitet. Dafür wirkt das gesamte Spiel wie ein Horrorszenario. Einzig die englischsprachige Lokalisation ist aufgefrischt, bzw. sogar ausgetauscht worden. So erwartet Fans, die sich erneut in die düsteren Abgründe wagen, neue Stimmen und neue Gespräche der charakteristischen Figuren. Wer dem nichts abgewinnen kann, darf auch gerne auf die bekannte Sprachausgabe umstellen, die ebenso ihren Charme versprüht. Damit ihr dann auch alles versteht, oder die Forderungen der Rätsel besser wahrnehmt, ist ein deutscher Bildschirmtext integriert.
Verzwickt ist nur die Steuerung. Ihr habe beide PC Teile seinerzeit auch mit einem Controller gespielt und hatte schon damals meine Probleme. Diese zeigen sich insbesondere in der Bewegung der Protagonisten auf. Ihr müsst sie erst in eine Richtung drehen, um sie dann nach vorne zu bewegen. Das Steuerkreuz einfach in eine Richtung drücken, sodass die Spielfigur in selbige läuft, wurde leider nicht bedacht oder überarbeitet. Gerade diese verzwickte Steuerung klaut euch oft wertvolle Sekunden, die nicht selten für eine Flucht nötig sind. Schade also, dass man die Anpassung auf heutige Standards verschlafen hat – oder zumindest die Option der Umstellung.