Shin Megami Tensei: Devil Survivor 2: Record Breaker REVIEW

Freunde der japanischen Rollenspielkost dürfen wieder ihr Konto plündern, denn jüngst bekam der Nintendo 3DS mit Shin Megami Tensei: Devil Survivor 2: Record Breaker Zuwachs. Dabei handelt es sich jedoch um kein neues Spiel, sondern eher um eine Aufpolierung des bereits veröffentlichten Shin Megami Tensei: Devil Survivor 2, das seinerzeit auf dem Nintendo DS beheimatet war. Doch inwieweit lohnt die Neuanschaffung und gibt es überhaupt relevante Unterschiede zum Original aus dem Jahre 2011? Um genau diese Fragen beantworten zu können, haben wir uns in das Abenteuer gestützt, welches weit aus mehr als simple Kost ist.

 

Ungewöhnlicher Start

Kaum ist das Spiel gestartet, bekommen wir eine tolle Videosequenz abgespielt, die schon jetzt vermuten lässt, welche Liebe zum Detail hinter Shin Megami Tensei: Devil Survivor 2: Record Breaker steckt. Mit der Anwahl eines neuen Spieles geht es auch sogleich ins erste Szenario, welches inmitten der High-School stattfindet. Dabei bleibt das Remake der Erstveröffentlichung treu und lässt uns abermals in die Rolle eines Schülers schlüpfen, dessen aktuelle Aufgabe darin besteht, sich durch Unmengen von Texten zu arbeiten. Denn schon in den ersten Spielminuten fällt auf, wie dialoglastig der Titel aus dem Hause Atlus ist.

Damit wir aber nicht im tristen Alltag des Schülers festhängen, erleben wir noch zeitnah ein apokalyptisches Erdbeben, welches die Rollen neu verteilt und aus dem jungen Mann einen Helden formen, der sich nun mit Monstern statt Büchern herumschlägt. Und auch wenn mit der Geschichte das Genre des JRPGs nicht neu erfunden wird, beweist das Spiel zunehmenden Tiefgang, der sich schon in den verschiedenen Optionen herauskristallisiert und durch eine immer spannender werdenden Story fortsetzt.

 

Mit Taktik zum Ziel

Um richtig ins Spiel einzutauchen, werden mehrere Gebiete markiert, die ihr bereisen könnt. Darunter befinden sich Schauplätze, in denen ihr euch dank mehrerer Antwortmöglichkeiten durcharbeitet und so einige Informationen erlangt. In weiteren Arealen, die so auch hervorgehoben sind, erwartet euch ein Kampf gegen Monster und Dämonen, den ihr aber keineswegs alleine führen müsst. Eine kleine Gruppe von tapferen Mitstreitern hat sich eurem Protagonisten angeschlossen, um das drohende Unheil abzuwenden. Vor dem eigentlichen Kampfbeginn wird es euch ermöglicht, das Spielfeld genauer zu begutachten und eure bis zu vier Charaktere an einer eingeschränkten Stelle zu platzieren. Noch vor dem ersten Zug könnt ihr die Gruppen auch neu zusammenstellen und so Stärken und Schwächen variieren bzw. ausgleichen. Bis zu drei Plätze sind in einer Zusammenstellung zu vergeben, bei dem der menschlicher Charaktere das Team anführt und so auch unabdingbar ist. Die verbleibenden beiden Slots dürfen mit gutartigen Dämonen ausgestattet werden.

Ab nun wird rundenbasiert gespielt und ihr dürft die aktuelle Figur auf mit blau untersetzten Feldern verschieben. Dringt ihr mit einem Spielzug bis zu einem Gegner vor, kann dieser in einen Kampf verwickelt werden, der ebenso Runde für Runde ausgetragen wird. Das sich einverleibte Prinzip bleibt dem Genre aber natürlich wieder treu und so wird es euch ermöglicht, den obligatorischen Angriff, eine Spezialfähigkeit oder gar Magie zu nutzen. Selbstverständlich ist es nun Sinn der Sache, taktisch klug zu agieren und beispielsweise Dämonen, die mit Feuer umhüllt sind, durch Eisattacken einfach mehr Lebensenergie zu entziehen. Doch das Ausschöpfen von Stärken und Schwächen, die unter anderem schon in Rollenspielen wie Final Fantasy ihre Anwendung gefunden haben, muss in Shin Megami Tensei: Devil Survivor 2: Record Breaker aber bis zum letzten Spielzug bewahrt werden, denn nur eine kleine Unachtsamkeit kann mit dem Ende des Spieles bestraft werden. Hinzukommt, dass die vorgegebenen Ziele sich immer anders gestalten und nicht jedesmal einen Sieg gegen die ansässigen Geschöpfe verlangen. Auch die Flucht in einen sicheren Bereich kann zur Aufgabenstellung gehören.

Die Fraktion der hiesigen Rollenspielfans wird aber auch bestmöglich bedient, denn neben einer ausgereiften Taktik, darf auch wieder ordentlich aufgelevelt werden. Einige Orte sind dafür bestimmt, immer wieder dieselben Schlachten auszutragen und so eure Party mit verbesserten Attributen zu beschenken, sofern genug Expertenpunkte zusammenbekommen sind. Tritt ein Level-Up ein, dürft ihr selbst verstimmen, ob ihr der jeweiligen Figur mehr Stärke, Magie oder Vitalität zukommen lassen möchtet. Ebenso werden aber auch eure dämonischen Begleiter im Verlaufe der Reise stärker und fusionieren gar zu neuen und vor allem stärkeren Wesen, die euch nicht selten zu einem Sieg verhelfen.

Die Neuauflage zu Shin Megami Tensei: Devil Survivor 2 möchte Spielern, die mit jenem Genre-Vertretern noch keinerlei Erfahrung gemacht haben, nicht gleich komplett überfordern. Direkt nach dem Spielstart wird dementsprechend erfragt, wie ihr euer Spiel beginnen mögt und ob vielleicht der vereinfachte Schwierigkeitsgrad für euch die bessere Alternative ist.

 

Technik

Ohne nun aber noch weiter das wirklich umfangreiche und durchdachte Kampfsystem in Worten auszuschlachten, möchte ich die technischen Aspekte ein wenig mehr erläutern, die insbesondere bei einem Remake ja nicht unerheblich sind. Und so möchte ich schon beginnend ein Lob aussprechen, welches sich das Spiel mithilfe der Anfangssequenz verdient. Von weiteren grafischen Umsetzungen bin ich ebenso angetan, wie etwa die Dialogfenster, in denen die Protagonisten zeichnerisch hervorgehoben und für Spiele aus dem Hause Atlus repräsentativ sind. Selbstverständlich sind die verschiedenen Protagonisten, die auch sehr individuell daherkommen, in einem typischen Anime-Look gehalten.

Das Spielgeschehen inmitten der Kämpfe ist dagegen eher zurückhaltend und schöpft nicht die Möglichkeiten des Nintendo 3DS vollends aus. Dennoch erfüllt die Darstellung ihren Zweck und nimmt gleich beide Bildschirme ein. So fungiert der untere Touchscreen als eigentliches Kampfszenario, währenddessen der ober Bildschirm als kleine Übersicht genutzt werden kann. Gleichzeitig ist hier der Tiefeneffekt des Handhelden verbaut, der jedoch kaum Gewichtung hat, da das eigentliche Geschehen wie bereits erwähnt nach unten verlagert wurde.

Soundtechnisch mag es Shin Megami Tensei: Devil Survivor 2: Record Breaker definitiv ein wenig flotter, was auch gut in die ausgereiften Kämpfe passt. Aber auch abseits rundenbasierter Schlachten gibt es viele schöne und vor allem passende Klänge im Ohr wahrzunehmen. Die Besonderheit des Spieles sind jedoch die Dialoge, die zwar leider nicht in das deutsche Wort übertragen, dafür aber fast allesamt mit einer englischen Sprachausgabe versehen wurden. Dieser unsagbare Aufwand trägt nicht nur in der Authentizität des Spieles Früchte, sondern verlangt beim Download sogar mehr als 22000 Blöcke, was mich dazu zwingt, viel Platz zu schaffen. Dennoch bleibt zu sagen, dass nur diejenigen in den kompletten Genuss des Titels kommen werden, die weit mehr als das normale Schulenglisch beherrschen. Denn gerade die Dialoge geben so viele Informationen preis und lassen auch mehrere Antwortmöglichkeiten, sodass ein ordentliches Verständnis nicht unerheblich ist.

Die Steuerung versucht sich nicht von anderen Spielen großartig zu unterscheiden und dies ist auch nicht nötig. Mit den obligatorischen Buttons gebt ihr die Befehle weiter und im Startmenü könnt ihr unter anderem Speichern oder noch einmal die geforderten Ziele verinnerlichen. Der Touchscreen als solches findet im Spiel keine Anwendung wird aber auch nicht zwingend benötigt, sodass alles noch stimmiger funktioniert.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
85
85
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Shin Megami Tensei: Devil Survivor 2: Record Breaker ist auf keinen Fall ein Spiel, welches in wenigen Minuten einfach nur läuft. Mit dem Taktik-RPG aus dem Hause Atlus werdet ihr über viele Stunden versorgt, die gleichzeitig aber auch einige Niederlagen einfordern. Es bleibt aber zu erwähnen, dass nur diejenigen mit einem umfangreichen englischen Wortschatz das Spiel wirklich genießen und jedes Detail der immer spannender werdenden Story sich einverleiben können. Dennoch versucht das Remake seine Zielgruppe weiter auszubauen, was unter anderem durch einen neuen Schwierigkeitsgrad hervorgehoben wird. Zusammenfassend wird Shin Megami Tensei: Devil Survivor 2: Record Breaker sicherlich nicht jeden fesseln können, doch diejenigen, die aus dem Genre einen würdigen Vertreter suchen, haben hier ihren neuen Primus gefunden.

- Von  Rena

Nintendo 3DS

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