Sailor Moon Crystal Vol. 6 REZENSION
Mit der sechsten Box zu Sailor Moon Crystal, findet die dritte Staffel der Saga ein spannungsgeladenes Ende. Vergleiche zum alten Anime aus den neunziger Jahren zu ziehen, wäre an dieser Stelle komplett unangebracht, denn storytechnisch sind kaum noch Parallelen vorhanden. Selbst die Charaktere verzeichnen größere Abweichungen zum Erstlingswerk und wirken weitaus erwachsener und ernster. Sailor Moon Crystal schafft es dadurch jedoch auch, ganz andere Altersklassen auf die Reise mitzunehmen, die vorab durch den teils fragwürdigen Humor abgeschreckt waren. Was nun aber bereits wie das Fazit klingt, ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die neue Adaption ausmacht.
Feind oder Freund?
Eingeleitet wird die zweite Hälfe durch einen Kampf, der aus Freundinnen erbitterte Rivalinnen macht. Nur Sailor Moon selbst kann diese unheilbringende Situation rechtzeitig beenden und gewinnt in jenem Moment neue Kräfte hinzu. Dies ist die Geburtsstunde des heiligen Grals, der aus Sailor Moon Super Sailor Moon macht. Und dies geschieht zur rechten Zeit, denn der Körper von Hotaru wurde von einem Wesen übernommen, welches das schwache Mädchen lange als Wirt genutzt hatte. Dieses Wesen, welches die bedingungslose Vernichtung anstrebt, zehrt gleichzeitig noch von der Macht des heiligen Silberkristalls, was die Situation verschärft und nahezu aussichtslos macht.
Durch den entrissenen Silberkristall steht es gleichzeitig recht schlecht um Chibi-Usa, die bislang noch tapfer an der Seite der Sailor Kriegerinnen kämpfen konnte, nun aber einen Kampf mit sich selbst um Leben und Tod austrägt.
Aber ganz aussichtslos scheint die Lage aber nicht zu sein, denn noch hat Hotaru eine kleine Restkontrolle, über das in ihr erwachte Wesen. Leider reicht dies nicht aus, um die letzte Schlacht positiv zu beeinflussen, was Sailor Moon letztlich veranlasst, all ihre Macht dafür zu nutzen, die Welt vor dem Untergang zu retten. Statt aber das Schicksal abzuwenden, passiert etwas, was nie hätte passieren dürfen. Sailor Saturn, die Kriegerin der Stille erwacht, die ebenfalls im Körper von Hotaru schlummerte. Jene Kriegerin ist nicht bestrebt, für das Gute zu kämpfen, sondern sehnt sich mehr danach, Tod und Verderben zu verbreiten. Kann es also noch schlimmer werden?
Kleiner Schritt zurück
Der Fokus auf die Charaktere geht leicht zurück und hebt letztlich nur Hotaru als Person weiter hervor, da sie den Werdegang der Story bestimmt. Der Humor bleibt fast komplett auf der Strecke. Dafür punktet die zweite Hälfte der dritten Staffel mit sehr vielen Elementen, die die Spannung bis ins unermessliche treiben. Die Altersfreigabe bleibt dennoch und vollkommen berechtigt auf 12 Jahre festgesetzt, da die Sailor Moon Crystal Saga auf brachiale Gewalt verzichtet.
Die Spannung wird aber nicht so künstlich streckt wie beispielsweise aus Dragon Ball Z bekannt. Ganz im Gegenteil, Sailor Moon Crystal hält sich knapp und verzichtet auf unnütze Füllepisoden oder belanglose Rückblicke. Das Anime ist straff gehalten, was gleichzeitig bedeutet, dass man in wenigen Tagen in den Genuss des Abschlusses kommt. Gleichzeitig wird die vierte Staffel angeteasert.
Visuell
Sonst bleibt alles wie gehabt. Die Episoden sind liebevoll gestaltet und die Charaktermodelle in schönster Optik dargeboten. Weiche Animationen mit satten Farben und ausgearbeiteten Hintergründen sind Bestandteil des aktuellen Animes. Zeitgemäß müsst ihr euch auch nicht mehr mit dem alten 4:3 Format abquälen, wie es noch in den neunziger Jahren üblich war. Der Bildgenuss kommt im 1980 x 1080p Format daher und umfasst 150 Minuten Spielzeit.
Sabine Bohlmann, die bereits in der ersten Staffel der ersten Anime-Adaption von Sailor Moon vertreten war, unterstützt abermals den Cast und leiht Usagi aka Sailor Moon ihrer Stimme. Der restliche Cast ist komplett neu besetzt, was aber nicht verwunderlich ist, denn zwischen beiden Anime-Erstaufführungen sind über 20 Jahre verstrichen. Wer stattdessen lieber die Originaltonspur in japanisch nutzt, bekommt natürlich die Gelegenheit dank der BluRay bzw. DVD. Deutsche Untertitel werden bei der Ausführung automatisch eingeblendet. Weitere Sprachen stehen leider nicht zu Auswahl. Selbst eine englische Tonspur fehlt auf der Vol. 6 von Sailor Moon Crystal
Bonus
Im Übrigen wird für alle Folgen sowie den Bonus nur eine BluRay Disk benötigt. Zudem bringt Sailor Moon Crytal Vol. 6 wie immer ein Booklet mit Episodenguide und Randinformationen zu den vorhandenen Charakteren mit. Aber damit nicht genug, denn es gibt einen weiteren physischen Bonus in Form von Postkarten mit Cover-ähnlichen Motiven.
Wer digitale Inhalte sucht, die die Materie über die normalen Episoden hinaus anschneidet, wird schnell enttäuscht werden. Lediglich die Credits sind auf der Disk enthalten und lassen darüber hinaus keinen weiteren Bonus finden. Bei nur 6 Episoden Inhalt, wären ein paar Zusätzliche Infos mit Bild und Ton recht nett gewesen.
Rena sagt
Ob der typische Sailor Moon Fan glücklich mit der Crystal Saga wird ist schwer zu sagen. Die neueren Geschichten fühlen sich so komplett anders an und haben mit dem ersten Werk nicht mehr viel gemeinsam. Dadurch wird für neue Zuschauer aber der Einstieg wesentlich leichter, währenddessen die alteingesessenen Fans immer wieder Vergleiche ziehen möchten. Storytechnisch kann man dem neuen Machwerk aber kaum etwas vorwerfen, wenn man nicht gerade das alte Anime in frischen Zeichnungen verpackt haben möchte. Es geht flott voran und die Spannung ist gegeben, was für das Anime spricht.