Sailor Moon Crystal – Act 1 REZENSION
Mit Sailor Moon Crystal kehrt die Geschichte um das tapfere japanische Mädchen Sailor Moon wieder nach über 20 Jahren in einem neuen Gewand zurück. Als Orientierung der neuen Interpretation dient die bereits 1992 erschienene Manga-Reihe, die die 14. jährige Usagi Tsukino in den Vordergrund stellt. Natürlich fängt die Geschichte wieder von vorne an und stellt zuallererst die Hauptprotagonistin vor, die mit einem großen Maß an Tollpatschigkeit ihr Leben bestreitet. Doch Usagi hat auch ein großes Herz und strotzt nur so vor Heiterkeit. Grund dessen schließt sie schnell Kontakte und findet immer neue Freunde.
Die Unbeschwertheit findet jedoch ein jähes Ende, als sie den Weg mit Luna kreuzt, einer schwarzen Katze, die gerade von kleinen Jungs geärgert wird. Nach einem Eingreifen von Usagi entdeckt jene, dass die kleine Katze ein Pflaster auf der Stirn hat, das sie sofort entfernt. Dahinter verbirgt sich ein mysteriöser Halbmond, der Usagi fasziniert. Doch bleibt keine weitere Zeit, denn ihre Unpünktlichkeit ist ein weiteres Defizit, was ihr nicht selten Stunden zum Nachsitzen einbringt. Noch schimmer sind jedoch die Leistungen in der Schule, die sich mit schlechten Noten präsentierten. Geknickt mit der Gewissheit, dass sie daheim mit dieser negativen Glanzleistung kein gutes Ansehen gewinnt, macht sich Usagi langsam auf den Rückweg.
Es beginnt nochmal
Der Tag, der noch viel Aufregung bringen wird, ist aber noch in vollem Gange, denn die Schülerin steift auch einen Mann, der auf den ersten Blick sehr arrogant wirkt. Mit frechen Sprüchen gibt er ihr Paroli, zu ihrer Mathearbeit, die zerknüllt auf seinen Kopf durch einen Wurf landet. Mit einer Auswertung ihrer Frisur, ärgert der Mann namens Mamoru die junge Schülerin weiter. Doch obwohl sie eigentlich verärgert sein müsste und dies auch nach außen zeigt, pocht ihr Herz wie verrückt und sie setzt schnell ihren Weg fort.
Erschöpft den Tag überstanden, mit einem zwischenzeitlichen Abstecher in die geliebte Spielhalle, fällt Usagi später in ihr Bett, ohne den Gedanken an Hausaufgaben zu verschwenden. Doch der Schlaf wehrt nicht lange, denn plötzlich öffnet sich das Fenster und Luna springt auf ihr Bett. Usagi selbst nimmt dies jedoch als Traum war, denn Luna fängt plötzlich an zu sprechen und dankt dem jungen Schulmädchen für die Rettung.
Doch Luna lässt sich von der Ignoranz von Usagi nicht beirren und erzählt von ihrer Mission. Usagi selbst hört zwar nur mit einem halben Ohr hin reagiert aber sogleich, als Luna eine wunderschöne Brosche hervorzaubert. Jedoch ist diese nicht als optisches Bereicherung für die Kleidung bestimmt, sondern verbirgt eine mysteriöse Kraft, die aus Usagi Sailor Moon macht. Mit den richtigen Worten, verwandelt sich das Schulmädchen sogleich in die Kriegerin für Liebe und Gerechtigkeit, was sie zunehmend verwirrt. Luna lässt hingegen nicht ab und vertieft den Dialog, der gleichzeitig die Mission von Sailor Moon aufzeigt. Zeitgleich nimmt sie dank ihrer neuen Fähigkeiten einen Hilferuf ihrer besten Freundin Naru wahr und eilt sofort zur Hilfe.
Heldin mit Hindernissen
Die ersten Minuten als Sailor Moon, deren Kostüm der japanische Schuluniform nahe kommt, gehen aber gehörig daneben. Statt tapfer ihre Kräfte zu nutzen, verfällt sie in Angst, als ein Monster dem jungen noch unbeholfenen Mädchen gegenübersteht. Doch die Schreie nach Hilfe bleiben nicht ungehört und ein junger maskierter Mann eilt Sailor Moon zur Hilfe. In einem schwarzen Smooking gekleidet, fordert er die Heldin auf, sich dem Monster zu stellen. Auch Luna bekräftigt den Einsatz und gibt Sailor Moon weitere Zauberworte, die aus ihrem Diadem eine Waffe zaubert. Mithilfe dieses sogenannten Mondsteines, kann sich Usagi dem Monster entledigen und Naru sowie viele andere erretten. Doch anstatt sich über den Sieg zuallererst zu freuen, schweifen ihre Blicke zu dem unbekannten Mann, der sich selbst Tuxedo Mask nennt. Usagi verfällt sogleich in Schwärmerei für den dunkel gekleideten Helden im Anzug und mit Zylinder. Tuxedo Mask selbst äußert bei seinem Rückzug des Schlachtfeldes noch Bewunderung für Sailor Moon.
Somit ist die erste Mission von Usagi Tsukino beendet und weitere Aufgaben warten, wenngleich sie sich jetzt noch nicht ihrer Aufgabe bewusst ist.
Fazit
Die erste Folge von Sailor Moon Crystal orientiert sich tatsächlich stark am Manga und ist auch recht identisch mit dem Anime. Die Geschichte erhält Schwung, zeigt aber in der charakteristischen Darstellung nicht den selben Ansatz wie der Trickfilm von 1992. Dafür sind die Zeichnungen umso weicher und schön anzuschauen. Auch hier wurde sich mehr an dem Manga von Naoko Takecuchi orientiert. Die Farben und Schattierungen sind intensiver, die Bewegungen weicher und der Stil wirkt erwachsener. Gar der Klamauk, den Fans aus dem ersten Anime kennen, wurde stark zurückgefahren.
Sailor Moon Crystal gibt es aktuell nur mit einer japanischen Tonspur, was Europäer bemängeln könnten, denn normale Sätze werden gerne geschrien und wirken dadurch sehr laut für das Ohr. Generell wirken die Dialoge teils recht hektisch, was aber durch eine mögliche Synchronisation irgendwann abgemildert werden könnte.