Power Rangers: Battle for the Grid REVIEW

Die erfolgreichsten Zeiten der Power Rangers sind schon ein paar Jahre her, ihre letzten Konsolenauftritte weniger. Zu Zeiten des Super Nintendos gab es einige Adaptionen in verschiedener Form. Auf der PlayStation 4, Xbox One und dem PC wurde es 2017 zuletzt noch einmal mit einem Side-Scrolling-Game versucht, das aber kaum von sich Reden machte. Die typische und eher unterdurchschnittliche Konsolenkost wurde mit dem Erscheinen des neuen Filmes 2016 durch einen mobilen Titel ergänzt. Dabei handelte es sich bei Power Rangers Lagacy Wars um ein Beat’em’up, welches auf die mobilen Gegebenheiten angepasst wurde, daher aber nur eingeschränkt funktionierte. Nun, 2019 verbindet man die Elemente der Konsolenadaption mit dem Genre der Kampfspiele und erschafft dadurch Power Rangers: Battle for the Grid.

Power Rangers vs. Power Rangers

Power Rangers: Battle for the Grid macht es sich sehr einfach und bedient sich gameplaytechnisch größerer Namen wie Marvel vs. Capcom. Doch noch bevor ihr in den Kampf übergeht, könnt ihr aus verschiedenen Modes wählen. Zur Verfügung stehen Rang, Standard, Acrade, Gegen sowie das Training, um die Grundlagen zu üben.

Sofern die Entscheidung getroffen ist, geht ihr in den Charakterbildschirm über, der einen Kader von 10 Kämpfern präsentiert. Ja, nur 10 Kämpfer gibt es in Power Rangers: Battle for the Grid, die zwar noch durch Skins ihre Optik verändern, aber gleich von den Animationen her bleiben. Das ist schon ziemlich mau wenn man bedenkt, dass das mobile Game Power Rangers Lagacy Wars unzählige Figuren eingebracht hat und sogar ein Power Rangers Super Megaforce für den Nintendo 3DS 30 spielbare Charakter inbegriffen hat. Letztlich helfen die extravaganten Skins oder das Beisein von Lord Dragon (Mischung aus grünen und weißen Ranger) nicht über dieses Übel des knappen Kaders hinweg.

Die 10 Rangers dürfen auch nur auf gerade einmal 5 Stages ausweichen, die aber beispielsweise die Kommandozentrale mit Zordon umfasst. Allgemein sind die Settings passend zu den verschiedenen Rangern oder Staffeln geschaffen worden. Ich hätte mir aber beispielsweise ein Angels Groove gewünscht, das man evtl. noch in Mitleidenschaft dank gewisser Aktionen ziehen kann. Ebenfalls wären Gegenstände, die zur Interaktion oder als Waffe dienen, ein perfektes Feature für Power Rangers: Battle for the Grid gewesen. Beat’em’ups wie Injustic: Götter unter uns haben das perfekt vorgemacht.

Auf den Spuren von Street Fighter und Co.

Die Kämpfe selbst umfassen auf jeder Seite 3 Charaktere sowie einen Helfer, wie den Megazord der 1. Staffel, den Dragon Zord oder Goldar. Ist der Helfer einmalig im Match aktiviert, hinterlässt er ordentlich Schaden. Solange müsst ihr aber die Gegner bei Laune halten, die nacheinander sich dem Kampf stellen, zwischendrin aber blitzschnell ausgewechselt werden können. Dies gilt natürlich für beide Seiten, was taktische Raffinesse mit einbringt.

Ein wirklich erfolgreiches Match kann es aber nur mit ordentlichen Moves geben. Power Rangers: Battle for the Grid belässt es nicht bei simplen Schlägen und Tritten. Stattdessen gibt es ein regelrechtes Feuerwerk an Attacken, die sogar den Einsatz einer zugehörigen Waffe ermöglichen. So zieht der rote Ranger alias Jason sein Schwert, während der grüne Ranger alias Tommy sein Dragon Dolch einsetzt, um siegreich vom Platz zu gehen.

Multiplayer und Online

Online macht Power Rangers: Battle for the Grid vieles richtig. Im Modus Standard tretet ihr in einem einzelnen Kampf gegen zufällig gewählte Gegner an. Wer zuerst alle drei Ranger des Gegners ausgeschaltet hat, gewinnt. Im Modus Rang geht es um mehr als nur den Sieg. Für Siege als auch für Niederlagen erhalten eure Ranger Punkte, die für euer Level und Ranking verantwortlich sind. Zunächst müsst ihr eine Reihe von Kämpfen bestreiten, um eure Kampfstärke zu bewerten. Das sorgt dafür, dass ihr auch in Zukunft auf ebenbürtige Gegner stoßt. Darüber hinaus werden ausführliche Online-Ranglisten geboten, über die ihr auch Einblick in detaillierte Benutzerprofile habt. Welcher ist der Lieblingsranger eures Gegners, wie lange spielt er schon das Spiel und wie viele Siege hat er bisher eingefahren. Die Online-Profile zeigen jedes noch so kleine Detail, auch etwa wie oft euer Gegner schon eine bestimmte Art von Angriff genutzt hat. Zudem kann jeder Spieler sein eigenes Profil noch mit einem von vielen Bannern schmücken, die neben einem kleinen Bildchen von einem der Ranger auch ein Motto tragen, wie etwa „Rote Kraft“, „Katz und Maus“ oder schlicht „Ranger“.

Während unserer Testphase kam es zu keinem einzigen Lag oder Abbruch. Einziges Manko ist, dass es zu manchen Tageszeiten in unserer Testphase schwer war, Gegner zu finden.  Die Nintendo Switch, Xbox One und die PC Versionen bieten zudem die Möglichkeit von Cross-Play, was ferner die Anzahl an Gegner wohl steigern wird.

Wer sich weniger an den Online-Modus traut, oder das zugehörige kostenpflichtige Online-Abo der jeweiligen Plattform nicht besitzt, kann sich gerne die Zeit dank des lokalen Multiplayers vertreiben. Mit den JoyCons (getesteten Switch Version) in der Hand oder im Handheld-Modus kann das Match fast überall starten.

Kommandozentale

Eigentlich ist man es von einem Lizenztitel schon fast gewöhnt, dass alles nur im Mittelmaß ist. Leider stellt Power Rangers: Battle for the Grid ebenso wenig eine Ausnahme dar. Die Rangers selbst sehen noch recht nett und detailliert aus, die weitere Optik versagt aber kläglich, obwohl die Entwickler nur 5 verschiedene Schauplätze einbringen. Durch das nahezu gleiche aussehen, wiederholen sich auch die Animationen der verschiedenen Figuren. Dafür können sich Spieler aber an vielen Moves erfreuen, mit denen man schnell den ganzen Bildschirm in verschiedenen Farben erstrahlen lässt.

Der Sound kann das Ruder ebenso wenig herumreißen und die kompletten technischen Parts als positiv erscheinen lassen. Zwar hört man das bekannte Theme, wirklich authentisches Feeling erschafft die komplette Soundkulisse jedoch nicht. Sie ist flott unterwegs, wiederholt sich aber durch die wenigen Stages ständig. Selbstverständlich sind viele Effekte mit entsprechender Akustik unterlegt, was das rasante Geschehen noch ein wenig aufwertet, aber nicht rettet.

Die Kombinationen, die zum Auslösen spezieller Moves führen, sind nicht zu kompliziert eingebracht und können nach einer sehr kurzen Einarbeitungsphase von jedweden Spielern beherrscht werden. Nunja, schwer ist dies auch nicht, denn eigentlich braucht es immer nur 2 Tasten, was gleichzeitig wildes Button smashing völlig unnötig macht und insbesondere bei Anfängern Anklang finden sollte. Die Steuerung macht daher vieles richtig und setzt Befehle schnell sowie sorgfältig um. Durch die Vielfalt der Attacken sind alle Buttons gut eingebracht, sodass der Kampf nie einseitig wird.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
63
66
69
Multiplayer

FAZIT

Die meisten Adaptionen aus Film und Fernsehen richten sich an die jeweiligen Fans. Natürlich soll ein Power Rangers: Battle for the Grid ebenfalls die Fans in ihren Bann ziehen, was aber einfach nicht restlos gelingen will. Gerade die 10 Kämpfer sind zu knapp bemessen, dessen Fehler sich durch weitere Skins nicht beheben lässt. Nicht einmal der Season Pass bringt aus jetziger Sicht interessante Inhalte und Rangers aus ganz anderen Staffeln mit. Das Potenzial wäre dank des Genres da und die fast 26 Jahre, die in 25 Staffeln gepackt sind, hätten sehr interessante Figuren zur Verfügung gestellt. Ich vermisse einen klassischen weißen und blauen Ranger. Gerne hätte ich aber auch mit den Rangers von Dino Thunder oder Zeo ein paar Matches bestritten. Und wo sind all die Feinde, die die Serie in den Kultstatus hievten? Power Rangers: Battle for the Grid hat einfach so viel ungenutztes Potenzial, dass das Herz mit Schmerzen zurücklässt.

- Von  Rena

Playstation 4
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