One Piece Odyssey REVIEW

Ich kann nicht behaupten, ein Fan der One Piece Reihe zu sein. Sicherlich kenne ich einige der Charaktere und auch ein paar Folgen habe ich gesehen, doch verfolge ich weder Anime noch Manga. Dies hat aber auch etwas Gutes, denn ich kann neutral an diesen Test gehen, ohne mich von Fan-Liebe leiten zu lassen. Die Herausforderung für das JRPG besteht nun darin, mich dennoch in seinen Bann zu ziehen.

Ein neues Abenteuer beginnt

One Piece: Odyssey beginnt mit der Wiedervereinigung der Strohhutpiraten nach der Schlacht von Marineford. Einem gewaltigen Sturm auf See noch gerade so entkommen, finden sich Hauptfigur Ruffy und die Strohhutbande auf einer geheimnisvollen Insel wieder. Die Crew merkt jedoch schnell, dass diese Insel mit Geheimnissen gespickt und auch nicht unbewohnt ist. Als sich die Piraten neu formieren, stellen sie fest, dass einige Mitglieder der Bande verschwunden sind. Zudem bleiben die Neuankömmlinge auch nicht lange unbemerkt.

Mit den ersten Instruktionen geht es auf die Suche nach den verschwundenen Teammitgliedern. Kaum komplettiert, entfaltet das JRPG sein Gameplay. Bereits die ersten, rundenbasierten Kämpfe zeigen, was euch in höheren Charakterleveln erwartet. Fast mit Übermacht geht ihr auf die Gegner los und werdet keine Schwierigkeit haben, diese vom Platz zu tilgen. Damit der Anreiz aber aufkommt, sich taktisch aufzustellen, erwartet euch bereits im ersten Spielabschnitt eine Wendung der Ereignisse. Ein junges Mädchen namens Lim nimmt den Piraten ihre Fähigkeiten und sperrt diese in Speicherwürfel, die sich ferner auf der gesamten Insel verstecken. Doch scheint die junge Dame, die extra für One Piece Odyssey geschrieben wurde, keine feindseligen Absichten zu haben.

Einmal stark und zurück

Die Geschichte des JRPG von Bandai Namco wird von den spielbaren Protagonisten vorangetrieben, die versuchen, ihre Kräfte wiederzuerlangen. Dass das natürlich mit einigen Herausforderungen einhergeht, sollte nicht verwunderlich sein. Zudem benötigen die Inselbewohner, Adio und Lim, Hilfe dabei, ein paar kolossale Feinde zu besiegen. Und so heißt es sich vorzukämpfen und natürlich die alte Stärke langsam wieder zurückzuerlangen.

Der Eroberungsfeldzug der Strohhutbande wird durch aktive Kampfhandlungen beschleunigt. Mit jedem gegnerischen Aufeinandertreffen obliegt euch die Auswahl, wie der Kampf gestaltet werden soll. Nutzt ihr normale Angriffe oder doch lieber die intensiveren Spezialattacken? Wichtig ist dabei nur, die 4 verfügbaren Spielfiguren im Kampf so einzusetzen, dass der Sieg greifbar ist. Zu beachten ist dabei, dass sich die ausgewählte Party in vier Bereiche aufteilt und nur die Gegner angreifen kann, die die geringste Entfernung aufweisen. Dadurch wird taktisches Denken eingefordert und so mancher Kampf in seiner Länge gestreckt.

Ein erfolgreiches Match wird mit Erfahrungspunkten und nachfolgenden Charakteraufstiegen belohnt, welche die Attribute ausbauen. Mit zunehmender Stärke dürfen sich die Crewmitglieder auch über weitere Spezialangriffe freuen, die ihnen zugeteilt werden.

Weitere Mechaniken des Kampfsystems

One Piece Odyssey bietet gleichzeitig eine Automatisierung der feindlichen Aufeinandertreffen. In zwei verschiedenen Geschwindigkeiten seid ihr stiller Zuschauer und profitiert von einer guten KI in den Kampfhandlungen. Optional dürfen die rundenbasierten Matches aber auch nur in der Geschwindigkeit erhöht werden, ohne euch die aktive Rolle abzusprechen.

In dem Rollenspiel wird zudem die aufrüstbare Ausrüstung durch diverses Zubehör ersetzt, das bestimmte Werte bei dem jeweiligen Helden erhöht. Der optionale Fundus ist recht hoch, aber nicht immer brauchbar.

Erkundung mit Hindernissen

In One Piece Odyssey stehen die Erkundung sowie der Kampf im Mittelpunkt. Anstatt dass sich die Mannschaft aber frei durch die Schauplätze bewegt, um das nächste Ziel zu erreichen, wird die Handlung aus kurzen, aber ständig aufploppenden Zwischensequenzen zusammengesetzt. Dies kann gelegentlich anstrengend wirken, insbesondere dann, wenn der Spielfluss gerade in Fahrt gekommen ist. Selbst einige Spielmechaniken werden mit immer gleichen Animationen untermauert, die irgendwann einfach nur noch nervig sind. Dies macht es mir auch nicht unbedingt leichter, die Figuren ins Herz zu schließen oder der Story in all ihren Fassetten zu folgen. Oft möchte ich einfach nur die Dialoge und Sequenzen überspringen, um mich in den nächsten Kampf zu stürzen.

Dennoch macht es abseits dieser Problematik Spaß, die verschiedenen Ortschaften zu erkunden und dadurch optionale Nebenaufgaben anzunehmen. Ein paar Gespräche mit Inselbewohner, oder am Lagerfeuer eine Party zu schmeißen, sind ebenfalls Bestandteil des Spiels wie das Kochen von unterstützenden Speisen. Selbst ein paar Rätsel haben in das Game gefunden, die jedoch so simpel sind, dass sie kein herausfordernder Teil des JRPGs sind.

Um das Vorankommen etwas abwechslungsreicher zu gestalten, gibt es einige verbaute Hindernisse in den äußeren Arealen. Glücklicherweise sind ein paar der Figuren mit Kräften ausgestattet, die dringend benötigt werden, um das nachfolgende Areal zu erschließen. Ruffy kann beispielsweise seine Gummiarme an vorgegebenen Stellen als Greifhaken nutzen, um Abgründe zu überwinden. Der kleine Chopper ebnet wiederum schmalere Durchgänge, die nicht selten in Räumen mit Schatztruhen münden.

Technik

Grafisch ist das Rollenspiel von Bandai Namco mehr als solide und in 3D gehalten. Die Cel-Shading-Animationen sind ein Genuss für das Auge und die Charaktermodelle wirken gegenüber der Vorlage sehr authentisch. Leider bemerke ich oft während meiner Erkundung ein Ruckeln auf der von mir genutzten Xbox Series S (auch nach dem letzten Update). Die Performance bricht ein und hinterlässt einen faden Beigeschmack. Probleme während der Kämpfe sind wiederum nicht spürbar. Jeder Befehl samt Animation wird flüssig umgesetzt. Auch die recht überdrehten Dialoge sind gut in Szene gesetzt, wenngleich die Anzahl der Zwischensequenzen, wie bereits erwähnt, stark übertrieben ist.

Und da ich gerade über die Sequenzen spreche, sei erwähnt, dass die Dialoge akustisch nur auf Japanisch daherkommen. Zwar verzichtet das Spiel nicht auf eine deutsche Textübersetzung, doch das gesprochene Wort kann nicht umgestellt werden. Nicht einmal Englisch steht zur Verfügung, was im ersten Moment insbesondere für Neulinge abschreckend wirkt. Im laufenden Spiel gewöhne ich mich zwar daran, den Text lesen zu müssen, doch hätte ich mich lieber weniger davon ablenken lassen.

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pros
  • Tolle Charaktermodelle samt Animationen
  • Umfangreich
  • Einverleibendes Kampfsystem

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Cons
  • nur japanische Sprachausgabe
  • Ruckelt auf Xbox Series S
  • Ständige Sequenzen und Dialoge

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Spiel Bewertung
Singleplayer
72
72
-
Multiplayer

FAZIT

One Piece Odyssey ist ein solides JRPG, das hauptsächlich an Fans gerichtet ist. Viele Dialoge und Sequenzen werden bei Neulingen den Ansporn mindern. Das Kampfsystem ist hingegen ohne Beanstandung und macht bis zur letzten Minute Spaß. Zudem begeistert der Umfang, der weit über 35 Spielstunden einfordert. Es ist durchaus gelungen, aus der Vorlage ein beständiges Rollenspiel zu machen. und dennoch die wichtigen Charaktere nicht zu vernachlässigen

- Von  Rena

Ein gutes und zugängliches JRPG, das in erster Linie an Fans gerichtet ist.
Playstation 4
MS Windows
Nintendo Switch
Xbox Series X
PlayStation 5

One Piece Odyssey REVIEW

USK 12 PEGI 12

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