Megatagmension Blanc + Neptune VS Zombies REVIEW
JRPG-Fans kommen eigentlich nicht um die Hyperdimension – Reihe herum. Auch ich habe bisher viel darüber gehört, konnte allerdings bisher nie eines der Spiele ausprobieren. Bei MegaTagmension Blanc + Neptune V.S Zombies handelt es sich wohl nicht um ein JRPG, sondern um einen Hack-and-Slash Ableger der Reihe, bei der zahlreiche Charaktere aus der Reihe auftauchen und sich an dem bunten Kampf beteiligen. Grund genug, dass ich mir das Spiel für euch anschaue!
Aus allen Dimensionen
Während sich die einzelnen JRPG-Spiele meist um eine Heldin drehen, wie etwa Hyperdimension Neptunia um die namensgebende Protagonistin Neptunia, dreht sich MegaTagmension Blanc + Neptune V.S Zombies um gleich mehrere Heldinnen. Hierbei handelt es sich um Göttinnen aus dem ganzen Universum von Hyperdimension, welche an der Gamicademi High School einen normalen Alltag führen und dort im Film Club mitwirken. Ziel ist es dabei, dass sie sich einleben und an ein normales, menschliches Leben gewöhnen können, da sie als Göttinnen Erfahrungen mit dem echten Leben sammeln müssen. Durch einen Zwischenfall kommt es jedoch zur drohenden Schließung ihrer geliebten Schule, sodas sich nur eine Lösung anbietet: Blanc und Neptune, die beiden Vorsteher des Film Clubs wollen einen Film rund um Zombies drehen, um die Schule wieder bekannt zu machen und durch ihre wachsende Bekanntheit zu retten. Das funktioniert soweit sogar ganz gut, allerdings sind die Zombies echter als gedacht und beginnen kurzerhand, die Schüler zu attackieren. Also machen sich Blanc, Neptune und alle anderen Göttinnen an die Arbeit, ihre Mitschüler und ihre Schule zu retten.
Die Story ist in sich nicht wirklich schlüssig und dient eher einer humorvollen Einleitung in das Spiel. Auch die einzelnen Dialoge der Charaktere während des Storymodus sind an sich lustig, zeugen aber eher weniger von Tiefe der Charaktere.
Film ab und Action!
Den Umstand, dass die High School von Zombies angegriffen wird, wird direkt in das Filmprojekt eingearbeitet. So wird jeder durchgeführte Kampf als Videomaterial weiterverwendet, wobei man je nach Kampf verschiedene Aufgaben hat. Diese sind leider nicht ganz abwechslungsreich, sondern beschränken sich nahezu ausschließlich auf das Besiegen einer festgelegten Anzahl bestimmter Gegner. Nichtsdestotrotz gewinnt das Spiel etwas an Komplexität durch die wachsende Anzahl an Göttinnen, die sich dem Projekt im Spielverlauf anschließend und steuerbar sind. Diese besitzen unterschiedliche Fähigkeiten und Stärken, sowie Schwächen, die leicht abwechslungsreiche Spielstile ermöglichen.
Grundlegend spielt sich das Spiel wie viele andere Hack’n’Slash-Spiele und ermöglicht es, mit verschiedenen Angriffen und Spezialattacken Gegner zu vermöbeln. Zudem sind Transformationen möglich, welche die Charaktere stärken. Mit Erfolg kommen auch hier Erfahrungspunkten, welche einzelne Charaktere stärker machen und verschiedene Werte wie Leben und Angriff erhöhen. Das gesamte Kampfgeschehen läuft relativ schnell ab, besitzt allerdings auch keine größere Abwechslung, da man mit Ausnahme der verschiedenen Charaktere auch mit verschiedenen Monstern nur wenig Änderungen herbeiführt. Stattdessen sind die Kampfflächen vergleichsweise leer und bieten wenig bis gar keine Interaktion oder Möglichkeiten, Vorteile zu gewinnen durch Verstecke oder Barrieren.
Viel mehr gibt es zum Kampfsystem leider auch nicht zu sagen, da schlichtweg alles gesagt ist. An sich macht das Spiel Spaß und kann durch schnelles Wechseln der Charaktere auch etwas Abwechslung bieten, für längeres Spielen fehlt jedoch deutlich der Tiefgang. Passend dazu beschäftigt der Story-Modus lediglich 7 bis 8 Stunden, sodass man relativ schnell durch ist.
Nach dem Singleplayermodus bietet sich der Multiplayermodus an, mit dem man online mit anderen Spielern zusammen Gegner bekämpfen kann. Auch hier bieten sich verschiedene Quests an, die erneut wenig Einfallsreichtum bieten. Auch hier kämpft man auf ähnlich leeren Arrealen und muss bestimmte Gegnerzahlen dem Erdboden gleich machen. Dies erfolgt mit bis zu drei Mitspielern und kann auch Spaß machen, wobei auch hier die Eintönigkeit nach einigen Runden überwiegt. Beim Testen hatte ich zudem mehrfach das Problem, keine Mitspieler zu finden. Die Server waren wie leergefegt und ich musste mitunter sehr lange warten, um wenigstens einen Mitstreiter zu finden. Zwar kann man die Missionen auch alleine bestreiten, allerdings kämpft das Spiel hier mit den gleichen Problemen wie im Story-Modus.
Mäßige Portierung
Grafisch präsentiert sich MegaTagmension Blanc + Neptune V.S Zombies solide, ohne Höchstleistungen zu zeigen. So wurden die Charaktere zwar detailliert gestaltet und zeigen mitunter passende Designs, allerdings sind grade Gegner und Umgebungen eher trist und ähnlich gestaltet worden, ohne groß Abwechslung zu präsentieren. Die kurzen Storysequenzen hingegen setzen auf 2D-Bilder, bei denen Sprechanimationen eingefügt worden, und sind wesentlich schöner und detaillierter umgesetzt worden. Ansonsten läuft das Spiel flüssig, zeigt aber insgesamt an einigen Stellen matschige Texturen und unsaubere Übergänge von Charakteren und Hintergründen. Der Port von PS Vita zu PC hat daher nur mäßig geklappt, da auf einem größeren Bildschirm Treppchenbildung und schwammige Texturen stärker auffallen.
Der Soundtrack ist typisch japanisch und passt ganz gut zum Spiel und zeigt sogar etwas Abwechslung, die das Spiel passend begleitet. Der Vertonung ist ebenfalls schön umgesetzt worden, so sind alle Szenen komplett auf Englisch und Japanisch vertont worden, wobei man frei die Sprachen wechseln kann, sollte man den japanischen Originalton bevorzugen.