LEGO Batman 3 – Jenseits von Gotham REVIEW
Es ist schon ein Weilchen her, als Batman und sein Sidekick Robin in ihrer LEGO-Gestalt durch Gotham streiften. Doch kehrt mit LEGO Batman 3 – Jenseits von Gotham das dynamische Duo zurück, um sich einem allmächtigen Gegner zu stellen und bekommen dabei noch massenhaft Unterstützer, die auch dringend benötigt werden. Neben dem Titelhelden selbst stellen sich weitere DC Superhelden sowie einige Schurken dem Unheil, das unsere schöne Welt gefährdet.
Batman hält die Welt in Atem
Der namhafte Schurke Brainiac löst in diesem Abenteuer den Joker und Lex Luther als Obermotz ab und versucht die Erde in seiner Sammlung an Miniaturen unterzubringen. Mithilfe der benötigten Lantern-Ringe, gelingt ihm dieses Manöver auch beinahe, hat unterdessen aber nicht mit dem Widerstand einiger Superhelden gerechnet, die ihren Heimatplaneten natürlich nicht hergeben wollen. Doch um gegen Braniac bestehen zu können, bedarf es weit aus mehr Helfer und so schließt sich ein Bündnis aus Gut wie auch Böse zusammen und lässt das Team auf Feinde wir den Joker, Lex Luther, Firefly und vielen anderen heranwachsen. Nichtsdestotrotz startet ihr nach einer kurzen Sequenz als Batman ins Spielgeschehen und könnt per Knopfdruck sogleich auf Robin wechseln, der euch tapfer durch die verschiedenen Areale begleitet.
Das Prinzip ähnelt natürlich den Vorgängern und schafft es dadurch wieder, neben einem ordentlichen Batzen an Humor und Slapstick, auch genügend Hintergrundwissen auf den Spieler einrieseln zu lassen. Hauptsächlich kämpft ihr euch mit Faustschlägen und allerlei Waffen durch die feindlichen Reihen und lasst die Gegner dabei in alle Einzelteile zerfallen. Dafür bekommt ihr kleine Bauklötze, auch Studs genannt, die ihr sammeln solltet, um später Zusatzoptionen freizuschalten. Mit einer eingehenden Zerstörungswut könnt ihr die kleinen runden Studs auf ein ordentliches Maß heranwachsen lassen, denn Gegenstände sind euch ebenso ausgeliefert.
Bei dem ganzen Gewusel, das später noch mit weiteren Protagonisten angereichert wird und sich gerne einmal auf mehr als 10 Charakteren steigert, geht schnell der Überblick verloren. Das heißt nun insbesondere, die Lebensanzeige, die sich in Herzen darstellt nicht aus den Augen zu verlieren, denn wenn es euch erwischt, verliert ihr wertvolle Studs. Jedoch wirft nicht selten ein besiegter Gegner die lebenswichtigen roten Herzen ab, die gerade nach einigen ungünstigen Treffern den Vorrat wieder auffüllen.
Abseits von Gotham
Das Abenteuer selbst, das euch diesmal nicht in Gotham festhält, sondern den Weltraum und verschiedene Städte auf der Erde besuchen lässt, enthält immer mindestens einen Begleiter. Dabei ist euer Kompagnon aber selten eine große Hilfe, denn zumeist steht dieser lieber sinnlos herum und beteiligt sich auch nur widerwillig an den Kampfhandlungen. Durch den leichten Schwierigkeitsgrad geratet ihr aber selten in eine Zwickmühle und könnt das Abenteuer auch ohne große Hilfe bestehen. Wichtig werden die Begleiter erst, wenn besondere Aufgaben gefordert werden, wie das Zerbrechen von Glas, das Zerstören von silbernen Gegenständen, Ausgraben diverser Items und vieler anderer Möglichkeiten. Dazu wird ein schneller Wechsel zwischen den Protagonisten ermöglicht, der zusätzlichen Spielspaß mitbringt.
Ansonsten werden der Schlagabtausch und das Sammeln von Studs noch mit einigen Rätseln und Minispielen aufgelockert. Wer beispielsweise einen Sicherheitscode erspähen will, wird in eine Welt hineingeschleust, die stark an Tron erinnern und an eure Orientierung anklopfen. Bewegende Plattformen und ungünstige Perspektiven erschweren das Unterfangen zudem, bringen jedoch trotzdem den erhoffen Spielspaß. Andere Blockaden könnt ihr mit den richtigen Anzügen von Batman umgehen. Sicherheitskameras sehen euch nicht, wenn er mittels Tarnanzug die Sichtbarkeit des dunklen Ritters minimiert. Die besonderen und spezifischen Talente wiederholen sich aber bei einigen Protagonisten, sodass jegliche Teamzusammenstellungen nie vor Aufgaben resignieren müssen.
Den Wiederspielwert darf ich aber insbesondere hervorheben. Neben diversen Helden ala The Flash, Wonder Woman, Cyborg und Superman, lassen sich auch bekannte Schurken steuern, die mit fortgelaufener Story noch humorvolle Passagen erhalten. Zudem schaltet ihr weitere Charaktere frei, die im freien Spiel verfügbar sind und dadurch bereits beendete Level noch einmal ganz neu erleben lassen. Neben Plastic Man, Green Arrow, Captian Marvel und Hawkman, summieren sich die Lego-Figuren auf gut 150 Charaktere. Gerade im Multiplayer kommt durch die verschiedenen Variationsmöglichkeiten eine unermessliche Abwechslung auf.
Ferner erwartet euch aber noch weit aus mehr, denn wie bereits beschrieben, gibt es viel zu entdecken. Neben den toll ausgestalteten Schauplätzen wie die Hall of Justice, die Bat-Höhle, der Justice League Watchtower oder Paris im LEGO-Format, gibt es noch einige Gastauftritte zu erspähen. Darunter finden sich namhafte Leute wie der TV-Batman Adam West oder Conan O’Brien sowie Kevin Smith. Im Originalton der Synchronisation greift das Staraufgebot noch weiter und verpflichtet beispielsweise Stephen Amell als Stimme von Green Arrow, der gleichzeitig in der TV Serie “Arrow“ selbigen verkörpert. Schlussendlich können sich die wahren DC Fans noch an einigen besonderen Kleidungsstücken erfreuen, die sich freischalten lassen und beispielsweise Batman in sein allererstes TV-Kostüm stecken, oder ihm zu Batman of the Future wandeln.
Technik
Wie kurz angeschnitten, bietet die englische Originalfassung Staraufgebot vom Feinsten, was nun aber nicht heißt, dass die deutsche Lokalisation dem ausgeliefert ist. Die stimmliche Darbietung empfinde ich grandios und das Zusammenspiel der Helden und Schurken in Wort und Ton ist mehr als gelungen. Gerade der Humor glänzt durch eine perfekte Betonung und verpasst euch dadurch nicht selten ein dickes Grinsen ins Gesicht. Selbstverständlich wird die musikalische Darbietung dabei nicht vernachlässigt. Auch hier wird das DC-Universum auf die Schippe benommen. Fliegt ihr als Superman oder Wonder Woman den Schauplatz entlang, ertönt die zugehörige Filmmusik der 70iger Jahre und lässt richtig Feeling aufkommen. Natürlich muss auch der Titelheld nicht auf sein Ursprungstheme verzichten, bei dem sicherlich einige Erinnerungen aufkommen werden.
Die Grafik von LEGO Batman 3 – Jenseits von Gotham nimmt sich nicht viel mit den Vorgängern, ist jedoch trotzdem passend ausgestaltet. Als Grundlage zur Auswertung liegt uns die Wii U Version vor, die nicht viel bzw. eigentlich gar nichts falsch macht. Die Orte sind wundervoll in einem LEGO-Look übernommen und die Cutscenes als optimale Abrundung eingespielt. Man bekommt zwar keine Grafikbombe, doch erwartet man diese auch nicht.
Die Steuerung ist ebenso überschaubar und genau. Viele Manöver die auf die Tasten verteilt werden mussten gibt es nicht, dafür bringt aber der Wechsel der Spielfiguren und der Kostüme ordentlich Schwung ins Geschehen. Das Besondere der Wii U Fassung ist aber sicherlich die Möglichkeit, den Spielverlauf selbst auf das GamePad zu übertragen. Sozusagen nutzt LEGO Batman 3 – Jenseits von Gotham die Off-Screen-Funktion der Nintendo Heimkonsole.